Joelle’s Zeilen

Joelle ist zuständig für alles rund um die Kommunikation. Sie verleiht unserer Website den speziellen Glanz, ist verantwortlich für unseren Newsletter, den Blog und die Social Media Plattformen.


Auflockern

Es waren wieder ein paar herausfordernde Tage als Mama. Thema Nr. 1: Zu wenig Schlaf. Dieses Gefühl von zu wenig Schlaf ist wirklich zermürbend. Ich kann dann kaum klar denken und habe oft „E Schibä“ vor dem Kopf. Ich ertappe mich dabei, bei anderen nachzufragen, wie es denn mit dem Schlafen des Babys so läuft. Ist die Antwort: „Er/Sie schläft durch“ breche ich den Kontakt ab😋 und wenn ich eine/n Verbündete/n finde, sind wir Freunde fürs Leben😆. Ein zwischendrin gibt es nicht mehr – Spass beiseite, es ist wirklich ein Thema für sich.

Mein Partner gibt mir im Alltag viel Kraft und erinnert mich immer wieder daran zu lächeln, eine Pause einzulegen, den Sonnenuntergang zu geniessen oder einfach im Moment zu leben. Ich selbst habe manchmal Mühe, mich herauszugraben und das schöne – trotz Schlafmangel – zu sehen. Ich bin sehr dankbar, solche Unterstützung zu haben.

Bestimmt geht es so vielen von Euch da draussen auch gerade so, nur haben wir manchmal das Gefühl, alleine zu sein. Falls Du auch die schlaflos-mit-Baby-Erfahrung gemacht hast oder gerade machst, schreib mir gerne Deine Geschichte 😊.

(30.01.2024)


Das Ganze

Die Kleine ist wieder gesund und mir geht es viel besser!

Meine Gefühlslage ändert sich momentan extrem schnell. An einem Tag bin ich vollkommen erschöpft und weiss nicht wie weiter und am nächsten Tag lache und singe ich mit meiner Tochter und habe Freudentränen weil es so schön ist und sie so zuckersüss ist. Einerseits ist dieses Auf und Ab etwas beängstigend, andererseits gibt es mir die Kraft und Gewissheit, dass es ganz schnell wieder bergauf gehen kann. Ich muss nicht wochenlang Trübsal blasen – am nächsten Tag scheint wieder die Sonne.

Bestimmt hat es auch mit meiner Einstellung zu tun, nicht an den Tiefphasen festzuhalten, sondern möglichst loszulassen. Ich versuche viel intensiver als früher, möglichst schnell wieder aus dem Gedankenkarussell herauszukommen. Versuche, es vielmehr als Übung anzusehen und nicht als „das Leben hat sich gegen mich verschworen“ 😊. Sowieso habe ich das Gefühl, alles geht viel schneller! Also im Kollektiv. Eigene Schatten kommen intensiver und schneller an die Oberfläche, lassen sich aber auch schneller wieder aufarbeiten.

Spürt ihr das auch

(16.01.2024)


Neues begrüssen

Neulich am Frühstückstisch fragte mich mein Partner, wie es mir heute gehe. Ich antwortete: „Ich bin müde und habe Rückenschmerzen!“ Danach sagte er ruhig und ohne Wertung: „Du bist nicht mehr oft glücklich, gell.“ Dieser Satz hat mich zum Nachdenken gebracht, denn, er hat recht.

Seit fast 8 Monaten schlafe ich nicht mehr durch, stille in der Nacht (manchmal stündlich) und habe starke Rückenschmerzen. Ich bin einfach erschöpft. Und tagtäglich sagt mein Kopf: „Ich habe Probleme – ich bin müde und habe starke Rückenschmerzen!“

Nach besagtem Frühstück schaute ich mir ein Video zum Thema Schmerzen an und wie ich damit umgehen kann. Dort schnappte ich etwas ganz Wichtiges auf: Identifiziere Dich nicht mit dem Schmerz und sage den Satz „Es ist jetzt einfach so“. Also die momentane Situation annehmen und vor allem den Schmerz annehmen und nicht weghaben wollen. Monatelang wollte ich den Schmerz loswerden, bin zu Ärzten gerannt, um eine Diagnose zu erhalten, es wurde nichts gefunden. Ich habe ständig den Tag herbeigesehnt, an dem die Schmerzen weg sind, lebte also immer in der Zukunft statt im jetzigen Moment. Und siehe da, als ich zu mir sagte: „Es ist jetzt einfach so, es ist nur Schmerz“, wurde es besser. Gleichzeitig versuche ich meine Wortwahl in Bezug auf den Schmerz zu ändern. Statt „Ich habe starke Rückenschmerzen“, sage ich nun, „In meinem Rücken spüre ich einen Schmerz.“ Somit identifiziere ich mich nicht mit dem Schmerz und ich merkte sofort, dass es viel weniger schlimm ist. Die Schmerzen sind nicht weg, sie haben aber auch nicht mehr die Oberhand.

Und immer wenn mein Kopf sich wieder über die Müdigkeit und den Schmerz beschwert, sage ich: „Ich habe nur zwei Probleme in meinem Leben – wie toll! Ich habe grosses Glück.“ Danach zähle ich alles auf, was Gut ist – und das sind weitaus mehr als zwei Dinge 🙂.

Wie gehst Du mit Schmerzen oder Dingen um, die Dich belasten?

(10.01.2024)


Überraschungen

Über ein halbes Jahr ist vergangen. Ich habe ein Kind geboren!

Unsere kleine Tochter ist gesund und munter, krabbelt herum und will die Welt entdecken. Was für eine intensive Zeit! Es fühlt sich an, als wäre alles erst gestern gewesen und dann sehe ich in die Augen der Kleinen, so wach, so präsent, so viel Kraft, Wille und Entdeckungsfreude in diesem kleinen Geschöpf. Das grösste Glück der Welt und eine Liebe so unendlich gross, sie ist kaum zu beschreiben.

Doch noch nie war Freude und Verzweiflung so nah beieinander. Nach der Geburt fiel ich in ein tiefes Loch und wusste nicht mehr, wie ich da wieder herauskommen soll. Eine postpartale Depression, wenn es einen Titel haben soll.

Es fühlte sich an, als wäre ich kilometerweit von meinem Inneren weg katapultiert worden. Mein Kopf hatte sich ans Steuer gesetzt. Ich kann euch sagen, der war gar nicht nett und hatte ein paar düstere, verletzende und dunkle Gedanken und Sätze für mich bereit. Ich glaubte ihm blöderweise jedes Wort und fiel immer tiefer und tiefer. Da war dieses wunderbare, süsse Baby und ich war so traurig und wusste kaum, wie ich den Tag, geschweige denn den Nächsten, überstehen soll. Und manchmal, so traurig es auch klingt, da wollte ich das wohl auch gar nicht. Wie konnte das passieren?

Ich musste mich entscheiden, entweder gebe ich auf oder eben nicht. Ich habe mich fürs „nicht“ entschieden, das mag ganz logisch sein, weil das Aufgeben keine Lösung ist, doch es war in dieser Zeit ganz und gar nicht logisch und ver***** hart. Vor allem, da ich in meinem Leben noch nie mit so dunklen Gedanken konfrontiert wurde und ich kaum glauben konnte, dass sie existierten.

Die Unterstützung meiner Familie und Therapiesitzungen haben mich gerettet. Ich machte jeden Tag Bewusstseinsübungen und ging in den Wald spazieren. Jeden Tag kam ich ein Stückchen näher, endlich wieder nach Hause, zurück zu mir.

Irgendwann konnte ich kleine Momente wieder geniessen. Irgendwann konnte ich wieder lächeln. Irgendwann konnte ich wieder tanzen. Irgendwann konnte ich wieder singen.

Glaube nicht alles, was Du denkst – dieser Satz ist ja so was von wahr und doch so schwer umsetzbar.

Ihr Lieben – ich freue mich wieder zurück zu sein ❤️

(05.12.2023)


Übergänge – Joelle’s und Isabel’s Zeilen

Joelle’s Zeilen:

Isabel ist seit dem 1. März neu im Quelle Team. Sie wird mich in meiner Mutterschaft vertreten und auch danach ein fester Bestandteil des Teams sein. Ich freue mich sehr über den Zuwachs! Bei mir geht es jetzt nur noch ein paar Wochen und ich muss sagen, dass die ganze Einarbeitung, zusammen mit dem Endspurt der Schwangerschaft, schon sehr herausfordernd ist.

Ich will meine Arbeiten so gut wie möglich übergeben und einen schönen Übergang schaffen, doch das braucht auch extrem viel Energie und Planung. Dieses Wochenende war ich sehr erschöpft und ich merke nun, dass es Zeit ist abzugeben und Ruhe einkehren zu lassen.

Während der Einarbeitung habe ich zudem gemerkt, wie viel ich in den letzten knapp 3 Jahren aufgebaut habe. Ich war für meinen Aufgabenbereich immer selbst verantwortlich und jetzt das erste Mal jemandem alles zu übergeben, ist schon ungewohnt. Ich bin stolz auf mich, was ich alles erreicht und mir an Wissen angeeignet habe und es ist nicht einfach, solche Herzensprojekte abzugeben. Andererseits bin ich absolut ready und freue mich darauf, loszulassen – etwas, das ich in den letzten Jahren hier gelernt habe.

Isabel, ich wünsche Dir von Herzen einen wundervollen Start und dass Du Dich verwirklichen kannst und all das tun kannst, was Dir Freude bereitet 🙏🏻❤️. Ich bin für Dich da, wenns mal brennt ☎️😊.

Joelle

 

Isabel’s Zeilen:

Joelle hat wirklich viel aufgebaut und ja, sie kann sehr stolz sein auf sich. Ich werde mit viel Herzensfreude ihre Herzensprojekte weiterführen und merke natürlich, wie ich mich damit auch unter Druck setze. Ich hoffe, es gelingt mir, zu “genügen”. Damit muss ich nun umgehen: Geduldig mit mir selber zu sein, mich auf meine Stärken besinnen und mich freuen über meine Fortschritte – ob diese nun gross oder klein sind 😉.

Alle vom Team haben viel Geduld mit mir, ich fühle mich willkommen und freue mich über die Themenvielfalt. Ja und Joelle: Das Loslassen… darin übe ich mich auch immer wieder. Und sei es gerade mit dem Loslassen meiner Erwartungen an mich. Gehe ich doch mit mir meist viel strenger um, als mit anderen. Das kenne ich und daran arbeite ich. Der Humor hilft mir dabei, dass ich auch mal über Dinge lachen kann. Ich entdecke nicht nur ein neues Arbeitsumfeld mit dem Einarbeiten, sondern auch mich selbst. Ich bin am Lernen auf allen Ebenen.

Joelle, ich wünsche Dir von Herzen eine wunderbare Zeit und dass Du mit viel Freude und Gelassenheit in Deine neue Rolle als Mutter hineingehen kannst 🌱. Ich weiss, wie es sich anfühlt, Mutter zu werden 💕.

Isabel

 

Liebe Joelle, liebe Isabel
Wir, das Team von der Quelle, können Eure Aussagen nur bestätigen. Grandios, was Du liebe Joelle aufgebaut hast, wie Du den Ton getroffen und den Draht zu den Leserinnen und Lesern unseres Newsletters gefunden hast. Ganz lieben Dank! Dir Isabel wünschen wir, dass Du genauso viel Freude und Spass empfindest, wie Deine Vorgängerin. Du hast einen tollen Start hingelegt und wir drücken Dir die Daumen, toi, toi, toi! i.V. Jean-Pierre

(22.03.2023)


Wachsen

Mir geht es diese Woche sehr gut. Die körperlichen Wehwehchen sind weniger geworden und ich schlafe relativ gut – natürlich schlafe ich nicht mehr durch, wie vor der Schwangerschaft, aber besser als auch schon. Ich habe akzeptiert, dass nicht mehr alles so easy geht und ich auch nicht „muss“, wenn mir nicht danach ist oder die Kraft nicht ausreicht.

Meine privaten To Do‘s sind auch zum grossen Teil abgearbeitet und ich freue mich auf die kommende Zeit!

Übrigens! Wir haben eine tolle Nachfolgerin für mich gefunden 🙏🏻. Sie wird mich im Mutterschaftsurlaub vertreten und auch danach werden wir zusammen an Projekten arbeiten und uns das Aufgabengebiet aufteilen. Ihre Einarbeitung läuft in vollem Gange und wir sind sehr dankbar, so eine herzliche, aufgestellte, liebevolle und vielseitige Person im Team aufnehmen zu dürfen. Ich bin richtig erleichtert, meine Projekte in guten Händen zu wissen und Raum freizumachen für neue Ideen und neue Inputs. Nächste Woche mehr von ihr und mir – ihr könnt gespannt sein❤️.

(14.03.2023)


Zusammen unterwegs

Letzte Woche hatte ich einen Tag, da wurde mir richtig bewusst, dass ich schwanger bin! Das hört sich jetzt doof an, weil der wachsende Bauch ist bereits ein Indiz – Sherlock Joelle – aber ich meine so innerlich, in den Gedanken bzw. der Art meiner Empfindungen durch die Hormone. Es fühlte sich irgendwie fremd an, als wäre noch eine andere Person anwesend, die ihren Senf dazu gibt 🤯.

Jedenfalls hatte ich tausend To Do‘s im Kopf, einerseits in Bezug aufs kommende Baby, andererseits beruflich. Zudem merke ich, wie viel weniger Kraft ich habe als sonst und ich schaffe vielleicht gerade mal die Hälfe von dem, was ich von mir gewohnt bin.

Als dann am Abend mein Partner nachhause kam, hat er die Ladung abgekriegt! Im ersten Schritt erzählte ich vom Gewusel in meinem Kopf und den vielen To Do‘s und dann wurde ich wütend und fordernd. Er war grundsätzlich froh zu wissen, was in mir vorgeht, denn für ihn ist auch alles neu. Er bat mich, ihn in meine To Do‘s miteinzubeziehen und ihm Aufgaben zu überlassen. Daraufhin war ich froh, aber gleichzeitig auch wütend – weil, wieso muss ICH die Aufgaben verteilen? Ich habe genauso wenig Ahnung von Babys!!! Haha – Panik in the House. Ich kritisierte seine nicht vorhandene Eigeninitiative und war wütend über mich, weil ich, wenn ich wütend bin, immer noch zu nett bin – na ja, das ist eine andere Geschichte ☺️.

Das Schöne bei uns ist, wir können dann immer direkt darüber sprechen und das Ganze reflektieren. Wir beschimpfen uns auch nicht, sondern suchen eine Lösung und helfen dem anderen, die Gefühle zu verstehen. Oder wir geben einfach dem Bösewicht „Hormone“ die Schuld, dann sind wir wieder ein Team – zwei gegen eins – HA! 🤦🏻‍♀️🤷🏻‍♀️ nachdem alles raus war, haben wir uns an die To Do-Liste gesetzt und einen Plan geschmiedet.

Der Plan sieht nun so aus, dass er vorläufig alles übernimmt und ich mich mit Glacé aufs Sofa setze. Ich kann Offenheit, Ehrlichkeit und das miteinander Kommunizieren also nur empfehlen🤣 – inkl. eine Prise Humor und das Leben nicht zu ernst nehmen☺️.

Eine schöne Woche wünsche ich euch❤️.

(7.3.2023)


Tapetenwechsel

Die letzten Wochen und Monate waren wirklich nicht einfach. Eine Herausforderung nach der anderen. Manchmal denke ich, bin ich vielleicht zu kompliziert oder nehme ich das Leben zu wenig locker? Doch dann merke ich, dass es vielen von euch auch so geht und jede/r schlägt sich mit dem eigenen Päckchen im Leben herum.

Das Wochenende verbrachte ich in Colmar / Frankreich. Ein relativ spontaner Städtetrip, der so richtig gutgetan hat! Manchmal ist es einfach schön, aus den eigenen vier Wänden herauszukommen und etwas Neues zu erleben. Ich habe mich so sehr über die herzige Stadt, die netten Menschen, das leckere Essen und die süssen Geschäfte gefreut, dass ich meinen Gedanken teilweise keine Beachtung mehr schenke und einfach den Moment genoss.

Ich finde so eine Auszeit kein Weglaufen, sondern es ist viel mehr ein Perspekitivenwechsel oder besser gesagt, ein Abstand nehmen, wenn man mitten im Sturm steckt. Hoch hinauf in den Heissluftballon – gell Jean-Pierre 🙂?

Die Gedanken waren natürlich auch auf der Reise ab und zu da, doch um einiges leiser. Auf der Rückfahrt merke ich, wie sie zurückschlichen und realisierte, dass wir es wirklich selbst in der Hand haben, wie und wo und wann wir unsere Gedanken zulassen.

Gefühlen sollten wir immer Beachtung schenken, doch Gedanken und Angst sind oft keine guten Ratgeber.

(28.02.2023)


Raus aus der Endlosschleife

Die Schleife endet nun und es fühlt sich richtig an! Schluss mit «ich versuch’s nochmal», Schluss mit der Hoffnung auf Besserung, Schluss mit «mich in den anderen hineinversetzen und mich dabei in den Schatten stellen», Schluss mit ständiger Empathie trotz Boshaftigkeit und Beleidigungen, Schluss mit an mir selbst zweifeln und immer wieder vergangene Szenarien durchzugehen, Schluss mit immer wieder traurig sein, zutiefst verletzt dasitzen und mich fragen: „Was habe ich falsch gemacht?“

Raus aus der Schleife, raus aus diesem Kreislauf, raus aus diesem Muster.

Ich bin nicht wütend, ich bin bereit.
Erleichtert, dass ich bereit bin die Fesseln endlich zu lösen und diese Abhängigkeit und unsichtbare Verbindung kappen darf. Ein Neuanfang ohne Schuldgefühle, ohne immer zu denken, mit mir stimmt etwas nicht. Ohne immer zu hoffen, irgendwann, wenn ich nur lange genug daran arbeite, in Therapie gehe und Wege suche, wird es sich lösen und alles wird gut. Am Ende wird alles gut, aber eben nicht immer so, wie wir es uns vorgestellt haben. Manchmal muss man etwas sterben lassen und sich loslösen, sonst vergiftet es uns immer und immer wieder. Mir das einzugestehen und es nicht als Scheitern anzusehen, ist sehr schwierig.

Es hat 32 Jahre gedauert an diesen Punkt zu gelangen, doch der Zeitpunkt könnte nicht passender sein. Denn jetzt bin ich dran. Ich fokussiere mich auf meine eigene kleine Familie, die ich mit Liebe überschütten werde. Es ist Zeit. Ich bin bereit.

Wenn Dir jemand das Gefühl gibt, nicht gut genug zu sein, Dich kritisiert, Dir Vorwürfe macht oder Dinge so verdreht, dass Du am Ende das Gefühl hast, schuldig zu sein – dann lass diesen Menschen los. So schmerzhaft es auch sein mag, lass ihn gehen. Du verdienst wohlwollende Menschen um Dich herum, die Dir zuhören, Dich unterstützen, sich für Dich interessieren und Dich einfach lieben, weil Du, Du bist.

Gib Dich nicht mit weniger zufrieden.

Love

(22.02.2023)


Vision des Guten

In den letzten Tagen war bei mir Gefühlschaos. Ich erlebte Anfeindung, Schuldzuweisungen, Wut, Liebe, Freude, Trauer, Selbstzweifel, Erschöpfung und es ist mir alles gerade zu viel.

Ich bin richtig durcheinander und muss erst mal mein System wieder ins Gleichgewicht bringen – was mir gerade noch nicht gelingt. Solche Erschütterungen fühlen sich im aktuellen Moment unglaublich heftig an und die Welt bleibt stehen. Es ist zum Glück immer nur eine Frage der Zeit, bis es sich auflöst und es wieder Platz im Innern gibt. Im Moment fehlt der Platz zum Atmen und ich hoffe, der Raum füllt sich bald wieder mit Liebe und Zuversicht.

Der Morgen darf kommen.

(15.02.2023)


Ruhephase

Ich merke im Moment, dass ich viel mehr Ruhe brauche als vor der Schwangerschaft. Oft realisiere ich es gar nicht. Erst wenn ich mich dann völlig erschöpft hinsetze, merke ich, es geht nicht mehr so locker wie vorher. Wahrscheinlich braucht es auch etwas Zeit, um mich der neuen Situation anzupassen. Doch ehrlich gesagt: Wo rennt die Zeit hin? Bereits in 3 Monaten ist das Kleine da!

Ich gehe es jedoch gelassen an, jeder Tag ist anders und somit überhaupt nicht vorhersehbar. Manchmal könnte ich den ganzen Tag liegen und manchmal bin ich voller Tatendrang und miste die Wohnung aus. Auch meine Stimmung hat sich etwas verändert – nicht extrem, aber ich merke, wie ich schneller wütend werde 🤣. Im Strassenverkehr zum Beispiel bin ich kaum zu bremsen… Vor kurzem ist mir jemand hinten reingefahren. Die Strasse war eisig, ich fuhr extrem langsam und beim Bremsen vor einem Kreisel merkte ich, wie ich rutschte. Da es aber offensichtlich viel Schnee und Eis hatte und die Strasse glänze wie der Eispalast von Elsa, konnte man die Lage gut einschätzen. Ich fuhr vorsichtig und kam schön vor dem Kreisel zum Stehen, die Person hinter mir nicht.
Ich weiss, Unfälle passieren und ich blieb auch nett und freundlich, füllte das Unfallprotokoll bei Minusgraden und eingefrorenen Händen auf der Motorhaube aus und blieb ruhig. Die Wut kam etwas verzögert. Und zwar erst, nachdem ich im Spital abgecheckt wurde und ich wusste, dass es dem Baby gut geht.
Ich wurde richtig wütend und war kurz davor dem Strassenverkehrsamt einen Brief zu schreiben, mit der Aufforderung, jede/r sollte einen Winterautofahrkurs besuchen, und zwar mind. alle 2 Jahre 😂. Ich beruhigte mich wieder, aber wenn ich darüber spreche, gerate ich erneut in Rage! Vielleicht nehme ich in Zukunft vermehrt den Zug.

Neulich, eine andere Situation im Supermarkt: Es war nur eine Kasse und ein Self-Checkout geöffnet (technische Probleme). Die Warteschlange war ultralang. Endlich war ich an der Reihe und da drängt sich ein älterer Herr einfach vor, ohne je in der Schlange gestanden zu haben! Ich sprach ihn an und er meinte, er habe es nicht geschnallt, scannte aber unterdessen gemütlich seine Orangen. Ich erwiderte, dass er es sehr wohl geschnallt habe, dann lächelte er verschmitzt und sagte: „Meinen Sie?“, ich antworte: „Vordrängen ist eine Sache, dann aber auch noch lügen – “ig würd mau über d Büecher!“ (Übersetzung: “ich würde mir das mal überlegen!”). Er lächelte nicht mehr.

Nicht schwanger hätte ich wohl einfach nichts gesagt, es rauszulassen tut irgendwie gut, ich bleibe dabei aber immer respektvoll – immerhin ☺️.

Die Moral der Geschichte: Verärgert keine Schwangeren und fahrt vorsichtig 🙃.

Peace

(8.2.2023)


Energietank

Es kommen immer wieder neue Situationen im Leben, die mich testen. Manchmal ist es wirklich nicht einfach und ich habe das Gefühl, mich ständig neu beweisen zu müssen. Das hat jedoch auch sein Gutes, denn nach jeder gemeisterten Situation komme ich stärker heraus und habe viel dazugelernt. Einfach der erste Schritt oder die Gedanken zuvor sind sehr anstrengend.

Mein Thema im Moment ist, meinem Gegenüber das zu vermitteln, was ich fühle und wie es mir dabei geht. Auch wenn die Wahrheit manchmal richtig weh tun kann, ist sie so erlösend!

Mein Beispiel:
Meine Frauenärztin, die ich erst seit der Schwangerschaft habe, ist sehr zackig, kommt etwas schroff rüber und ich habe sie als wenig emphatisch empfunden. Immer, wenn ich eine Frage gestellt habe, kam eine sehr knappe Antwort zurück und es fühlte sich an, als wäre mein Anliegen nicht relevant. Ich fühlte mich nicht ernst genommen und mir fehlte das Menschliche. Fast so als wäre ich ihr lästig.

Bei mir kommt dann irgendwann der Punkt, da halte ich es nicht mehr aus – also ich platze nicht vor Wut, im Gegenteil, es zerreisst mich eher innerlich und ich habe dann Mühe zu atmen oder mein Körper sendet mir andere, deutliche Signale. An diesem Punkt weiss ich jeweils, jetzt muss ich etwas tun.
Ich packte meinen Mut zusammen und nahm mir vor, sie beim nächsten Termin darauf anzusprechen. Mir fallen solche Gespräche immer schwer und ich werde ganz nervösaber einen Rückzieher mache ich trotzdem nie 😆.
Ich sagte ihr also, dass ich mich fast nicht getraue, ihr eine Frage zu stellen und die Termine bei ihr immer sehr maschinell ablaufen. Dass ich mich unwohl fühle und das Gefühl habe, etwas stände zwischen uns. Sie hat sich darauf direkt verteidigt und erwähnt, wie stressig ihr Beruf sei und ob ich denn nicht sehe, was im Wartezimmer los sei und sie nun mal nicht viel Zeit für Fragen habe …

Ich fühlte jedoch, dass meine Worte ein wenig bei ihr angekommen sind, auch wenn ihre Haltung auf Verteidigung eingestellt war.

Kurz vor Feierabend klingelte mein Handy und die Ärztin war am Apparat. Sie sagte zu mir: „Ihre Ehrlichkeit hat mich überrumpelt und es ist mir nah gegangen, ich musste den ganzen Tag darüber nachdenken und möchte mich bei Ihnen entschuldigen.“

Ich bedankte mich von Herzen für den Anruf und sagte ihr, wie schön ich es finde, dass sie mich angerufen hat. Danach hat sich mein schlechtes Gefühl in Luft aufgelöst. Ich denke, es ist wichtig, Dinge anzusprechen und ehrlich zu sein, anstatt die Faust im Sack zu machenauch wenn solche Situationen nicht einfach sind. Viel zu oft lassen wir Gras darüber wachsen oder behalten es für uns, anstatt sie anzupacken und zu lösen.

(31.01.2023)


Der Sinn des Lebens

Müde, müde, müde!
Ich dachte, im 2. Trimester sprüht Frau voller Energie – vor allem nach der überstandenen Anfangsübelkeit, wäre das ganz nett gewesen. Leider sieht die Realität bei mir etwas anders aus.

Meistens bin ich müde, oft fühle ich mich gebläht, in der Nacht bin ich mindestens 2–3 Stunden wach und lange stehen oder sitzen geht auch nicht.

Und doch ist es gar nicht so schlimm und ich bin grundsätzlich zufrieden und freudig. Es ist einfach ein Wunder! Die häufigen, mittlerweile starken Bewegungen im Bauch, zaubern mir zudem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Letzte Woche lernte ich meine Hebamme sowie die Klinik kennen, in der ich gebären werde. Da wurde es das erste Mal richtig real, irgendwie beängstigend, aber auch voller Vorfreude. Jetzt dauert es nur noch gute 3 Monate, die Zeit vergeht so schnell!

Meine momentanen Gelüste sind übrigens heisse Schokolade, Apfelschorle, Cookies, Jasmin Reis mit Curry & scharfe Chilisauce sowie Berliner. Die Reihenfolge passt auch ganz gut ☺️.

Wie habt ihr eure Schwangerschaft in Erinnerung und was für Gelüste hattet ihr?

(24.01.2023)


Fokus

Bei mir geschieht im Moment so einiges. Einerseits die körperliche Veränderung und andererseits die geistige Veränderung aufgrund der Schwangerschaft. Ich habe das Gefühl, alles ist anders geworden und manchmal fühlt es sich unreal und ungewohnt an. Mich haben in den letzten Jahren Themen interessiert wie Ernährung, Kitesurfen, Tierwohl, Umwelt etc.

Seit der Schwangerschaft ist es, als hätten sich diese Themen in Luft aufgelöst. Das ist vielleicht etwas übertrieben, sie sind mir nach wie vor wichtig, aber mein Fokus liegt nicht mehr darauf und ich brenne nicht mehr für diese Themen.

Das liegt natürlich daran, dass nun etwas anderes in meinem Leben einen grossen Stellenwert hat. Jedoch ist es auch nicht so, dass ich Babybücher lese, das Zimmer einrichte und mich nur damit beschäftige. Es ist eher so, dass ich mich momentan für wenig Dinge interessiere und es mir sogar etwas langweilig vorkommt. Als hätte sich mein Fokus von allem abgezogen und ich läge etwas in der Schwebe. Ehrlich gesagt fühlt es sich besser an, für etwas zu brennen und sich voll darauf einzulassen.

Ich versuche jedoch, auch diese Situation anzunehmen. Wahrscheinlich brauche ich diese „Leere“ einfach, denn bestimmt wird sie bald wieder gefüllt und neue Herausforderungen kommen auf mich zu und dann schreibe ich höchstwahrscheinlich einen Text, dass ich mir die Leere zurücksehne 🙃.

Es ist aber schon faszinierend, wie einen etwas so begeistern kann und einen Grossteil des Lebens einnimmt. Und dann plötzlich ist es nicht mehr relevant. Es zeigt, dass wir immer im Wandel sind und nicht an Vorstellungen und Dingen festhalten sollten, sondern wenn es Zeit ist, sollten wir es loslassen, um Platz für Neues zu schaffen.

(17.01.2023)


Neues Jahr

Ich verbrachte ein paar schöne Tage mit der Familie in einer Hütte im Wallis. Es waren sehr entspannte Tage mit leckerem Essen – endlich kann ich wieder geniessen –, Spaziergängen, Spiele spielen und Beisammensein. Für mich war es eine sehr wohltuende Zeit.

Nach den vergangenen, schwierigen Monaten tat der Tapetenwechsel und mal wieder unter Menschen zu sein einfach gut. Das Gute an der Zeit zu Hause jedoch war, dass ich mir kaum Gedanken machte, was die Zukunft betraf oder allgemein meine Gedanken sehr schweigsam waren. Ich lebte – besser gesagt litt – einfach im Moment ☺️. Das hat durchaus seine Vorteile! Jetzt, da es mir wieder besser geht, merke ich nämlich, wie die Gedanken wieder anfangen zu kreisen und ich gefühlt 1000 Entscheidungen treffen muss. Diesen Stress machen wir uns aber selbst, denn, wie ich aus den vergangenen Monaten gelernt habe, geht es auch ohne. Im besten Fall noch ohne Leiden 😅.

Vorsätze fürs neue Jahr habe ich mir keine gemacht, einzig ein paar Dinge, die ich mir gerne zu Herzen nehmen möchte:

  • Keinen Groll hegen und verzeihen.
  • Andere genau so akzeptieren, wie sie sind.
  • Ratschläge anderer anhören, aber schlussendlich für mich entscheiden, was ich reinlasse bzw. für mich umsetze.

Was hast Du im alten Jahr gelernt oder was willst Du im neuen Jahr vermehrt tun?
Schreib mir gerne Deine Gedanken, ich mag es sehr, Eure Nachrichten zu lesen: mail@die-quelle.ch

(10.01.2023)


Jahresende

Ein aufregendes Jahr geht zu Ende. Nie habe ich es mir zu Beginn so vorgestellt – und das ist auch gut so.

Der Start ins 2022 war etwas holprig und ich hatte einiges zu verarbeiten, der Januar ist für mich immer ein herausfordernder Monat.

Vielleicht weil er für den Neuanfang steht und dafür, Altes loszulassen, ich nehme das immer sehr wörtlich 🙃. Dann kamen einige Monate, in denen ich sehr viel und intensiv gearbeitet habe, es war zum Teil etwas zu viel und ich musste mich einige Male an die Work-Life-Balance erinnern.

Dann kam der Sommer!
Ich surfte mit meinem Kiteschirm in der Bretagne, gleitete übers glasklare Wasser in Kroatien und genoss einen wunderschönen Sommer auf den Schweizer Seen 🌊.

Ende des Sommers hielt ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand und war überglücklich! Dann folgten ein paar schwierige Monate mit viel Bettruhe und Übelkeit.

Es war wirklich ein Auf und Ab und doch einfach wunderbar! Ich freue mich auf alles was kommt und ich wünsche Euch allen eine schöne Weihnachtszeit – bis ganz bald 🎄🙏😍!

Danke für alles ❤️.

(20.12.2022)


Vertrauen

Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, habe ich mich riesig gefreut. Doch bald darauf kam die Angst.

Vor 2 Jahren machte ich die schmerzhafte Erfahrung einer Fehlgeburt.

Als es nun endlich geklappt hatte, merkte ich, wie die Angst eines erneuten Aborts von Tag zu Tag zunahm. Ich wollte diese ersten paar Wochen so schnell wie es nur ging hinter mich bringen, damit ich den ersten Ultraschalltermin wahrnehmen konnte. Doch die Tage zogen sich in die Länge und die Angst wurde immer und immer grösser.

Eines Nachts erwachte ich und konnte kaum atmen. Ich richtete mich auf und rang nach Luft. Mein Herz schlug in einem rasendem Tempo und ich konnte mich erst nach ein paar Minuten beruhigen.
Es war eine Panikattacke.
Ich versuchte mir immer wieder zu sagen: Tief durchatmen, ich habe keinen Einfluss darauf und das Leben kommt, wie es kommt und wenn es nicht sein soll, dann soll es so sein und wenn doch, dann doch. Doch die Wirkung blieb aus.

Ein oder zwei Tage nach der Panikattacke fing die Schwangerschaftsübelkeit an. Sie kam so heftig, dass ich den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken konnte. Ich war im Überlebensmodus und versuchte lediglich zwischen Erbrechen und Übelkeit genügend Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Nahrung war zu diesem Zeitpunkt kein Thema, ich brachte eigentlich nichts runter. Mit der Zeit realisierte ich, wie wenig ich noch an meine Angst dachte und war erstaunt. Mir ging es so elend wie noch nie in meinem Leben und doch war ich dem Leben dankbar, denn die Übelkeit hat mir meine Angst genommen. Und das obwohl die Übelkeit unerträglich war, war sie mir lieber als diese Angst. Ich glaube daran, dass es zum Plan gehörte – von wem auch immer. Es zeigt mir einmal mehr, einfach zu vertrauen und den Gedanken nicht zu viel Macht zu geben.

Ich danke an dieser Stelle allen von Herzen, die mir zu meiner Schwangerschaft gratuliert und mir eine Nachricht zugeschickt haben. Vielen Dank ❤️.

(13.12.2022)


Das Glück in den kleinen Dingen

Einige Tage nachdem die Schwangerschaftsübelkeit besser wurde, fühlte ich mich wieder schlapp und hatte leichtes Schluckweh. Am nächsten Morgen war ich krank und machte einen Selbsttest = Corona positiv. Irgendwie ahnte ich es bereits, obwohl ich seit 4 Monaten praktisch keinen Kontakt zu Menschen habe.

Es folgten Fieber, Halsschmerzen, Schnupfen, Geschmacksverlust und extreme Kopfschmerzen. Am meisten Sorgen bereitete mir die Angst ums Baby. Was, wenn das Fieber oder Virus etwas auslöst oder es Schaden davon trägt? Ich versuchte meine Ängste auszusprechen, aber mich nicht davon einnehmen zu lassen. Ich selbst hatte nie Angst vor Corona, doch meine jetzige Situation, die Sorgen um ein anderes Lebewesen, verändert einfach alles. Meine Ärztin meinte, im Moment hat fast jede dritte Schwangere Corona und es sei noch nie etwas Schlimmes passiert.

Ich war etwas enttäuscht und sauer aufs Leben. Die letzten Monate waren so schwierig und kaum ging es bergauf, kam wieder ein Dämpfer, der mich zurück ins Bett warf. Als die Wut raus war, entschied ich mich, anstatt mir die „wieso“ – Fragen zu stellen, das Gute daran zu sehen. Zum Glück hatte ich nicht die schreckliche Übelkeit UND Corona gleichzeitig. Denn das hätte genauso gut sein können. Es lag nur etwa eine Woche dazwischen. Also doch ein Glückskind 😊.

Ich denke, das Leben gibt uns das, was wir bewältigen können, also schaffen wir es auch❤️.

(06.12.2022)


Freud und Leid

Ihr Lieben, ich bin wieder da! Ich war nicht wirklich weg – na ja, ihr wisst, was ich meine 😊. Fast vier Monate sind seit meinem letzten Beitrag vergangen und es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Wie sagt man so schon: „Das Leben kam dazwischen.“ Genauer gesagt ein neues Leben – denn ich bin schwanger 🤰.

So sehr ich mich darüber freue, so schrecklich waren die letzten Monate auch …

Seit der 5. Schwangerschaftswoche bis vor ein paar Tagen lag ich nur zu Hause im Bett, kämpfte gegen die Übelkeit und verlor jeden Tag. Ich musste mich ständig übergeben, konnte kaum Essen und habe viel Gewicht verloren. Dieses Gefühl von Übelkeit und Müdigkeit ist kaum zu beschreiben. Ich habe einfach versucht den Tag zu überstehen und oft von Minute zu Minute gelebt. Von einen Moment auf den anderen wurde es plötzlich schlimmer und ich habe stundenlang überlegt, was ich denn essen könnte, damit es mir weniger übel ist. Habe ich mich für das falsche entschieden, musste ich alles wieder erbrechen und es ging von vorne los. Übrigens, seit anfang der Schwangerschaft kann ich kein Gemüse mehr essen und ich habe oft nur Lust auf Dinge, die ich in meiner Kindheit gegessen habe 🙃.

Selten lagen für mich Freude und Unerträglichkeit so nahe beieinander. Es gab Tage, da konnte ich einfach nicht mehr und war froh, wenn ich endlich einschlief, um allem ein paar Stunden zu entfliehen.

Was mir geholfen hat, ist das Wissen, dass wenn ich es durchstehe, etwas Schönes dabei rauskommt. Jedenfalls hoffe ich das – wehe es ist nicht zuckersüss 😆.

Ich habe euch vermisst und hoffe, es geht euch allen gut ❤️.

(01.12.2022)


Freunde

Lucas Zeilen:

Freunde sind Menschen, mit welchen man bestimmte Erinnerungen teilt. Wenn man also einen Freund trifft, ist es oft so, dass man irgendwann auf gewisse Erinnerungen zu sprechen kommt. Dies verbindet die Menschen miteinander. Da entsteht Vertrauen, und Vertrauen ist Heimat. Also ist ein Treffen mit einem Freund auch immer ein nach Hause kommen.
❤️

(22.11.2022)


Vorsätze

Cornelias Zeilen:

Gute Vorsätze – warum erst zum Jahresbeginn?
Viele der guten Vorsätze, die wir uns vornehmen, verlaufen schnell einmal im Sand. Wir sind nun mal Gewohn-heitstiere und Veränderungen mögen wir nicht so. 21 Mal muss man etwas machen, bis es zur Gewohnheit wird. Deshalb ist jederzeit ein guter Moment damit zu starten, die guten Vorsätze umzusetzen.

So möchte ich nun konsequenter weniger Fertigprodukte und Süssigkeiten essen, mehr selber kochen und weniger Abfall produzieren, mehr draussen sein, mein Büro aufräumen und ausmisten und immer mehr Dinge tun, die mir Freude bereiten. Ich denke, dies ist nun ein stetiger Prozess, an dem ich dranbleiben möchte. Sehr oft klappt es eine Zeit lang gut und dann greife ich aus Bequemlichkeit wieder zu etwas, das in dem Moment einfacher geht. Ich darf aber auch nicht zu streng mit mir sein. Es gibt so vieles, was ich schon umgesetzt habe. Darauf darf ich auch stolz sein.
Beim Jahresrückblick kann ich sagen, dass ich einiges umsetzen konnte. Ich nehme jetzt das Fahrrad zur Arbeit, habe mich bei vielen Menschen, bei denen ich mich schon lange mal wieder melden wollte, gemeldet, bin in vielen Situationen ruhig geblieben, bei denen ich dies früher nicht gekonnt hätte und, ich mache regelmässig Sport.

Welche guten Vorsätze hast Du für das neue Jahr? Mit welchen möchtest Du jetzt schon beginnen? Welche hast Du bereits umgesetzt und bist stolz darauf?
❤️

(17.11.2022)


November

Mirjams Zeilen:

In letzter Zeit sprechen mich in verschiedensten Situationen Menschen einfach aus dem Nichts an: Sei es im Zug, im Tram oder auf der Strasse. Manchmal sind es auch Bekannte, die auf einmal wieder vor mir stehen. Manchmal sind es nur ein zwei Sätze, die wir austauschen, manchmal entsteht ein Gespräch daraus.

Alter und Geschlecht sind ganz unterschiedlich und nach einer Fortsetzung oder Telefonnummer fragt am Ende niemand, nicht weil man die Konversation oder die Person nicht mochte, sondern, so meine Empfindung jedenfalls, weil es einfach gerade um diese Verbundenheit im Moment ging. Für mich ungewohnt, aber wunderschön, denn früher nahm ich dies nicht so wahr. Trotz zunehmender Turbulenzen in der Welt scheinen sich viele Leute die Ruhe nicht nehmen lassen zu wollen! Vielleicht hat es etwas Hoffnungsvolles. Irgendwas ist anders, ich fühle eine riesige Wertschätzung meinem Umfeld und mir gegenüber, bin voller Dankbarkeit, Freude aber auch Zuversicht. Vergleichbar mit einem Gefühl, in Watte gepackt der Sonne entgegen zu schweben.

Ein Augen-Blick da, ein Lächeln dort, eine innige Umarmung unter Freunden, eine liebe SMS, ein spontaner Schmatz auf die Wange Geliebter! Während ich diese Momente und relaxte Atmosphäre geniesse und zufrieden die Sonnenenstrahlen auftanke, erklingen auf meinen Ohren Songtexte zweier neuer Lieder mit den Textteilen: „Taking the moment, time for a change, can you feel it?“ und weiter „Feeling the difference, feeling is growing, not holding back this time!“ Während ich mich um- und die Leute anschaue, geht mir durch den Kopf: Ja, vielleicht spüren wir tatsächlich eine Veränderung, vielleicht besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass uns unerwartet Schönes erwartet? Spüren wir Zuversicht? Vielleicht finden wir als Menschen ja tatsächlich zurück ins Gemeinsame, zurück zu unseren Herzen und dadurch zurück, womit wir alle verbunden sind. Ist endlich die Zeit gekommen, wo wir unsere Kämpfe, Ballaste und Ängste abwerfen und beginnen, in Leichtigkeit zu sein? Auf der Suche nach den Worten für diesen Zustand greife ich zu einem Buch und schlage, wie ich es am liebsten mache,  zufällig eine Seite auf, welche es wohl treffend formuliert: „In der Stille deiner Gegenwärtigkeit kannst du deine eigene formlose und zeitlose Wahrheit fühlen und sie als das unmanifeste Leben erkennen, das deine körperliche Form beseelt. Dasselbe Leben kannst du dann tief in jedem menschlichen Wesen, in jedem Geschöpf fühlen. Du durchschaust den Schleier von Form und Trennung. Das ist die Einsicht und Verwirklichung von Einheit. Das ist Liebe.“ und „Was ist Liebe? Die Gegenwart dieses Lebens tief in dir und in allen Geschöpfen zu spüren.“ (Eckhart Tolle)
Nun: Können wir sie annehmen? Können wir unsere Herzen öffnen? Can you feel it? Can you believe it? Und im Lied erklingt: „So I know now, I feel it’s true, I’ll keep on following my heart“…
❤️

(08.11.22)


Aufbruch

Verenas Zeilen:

Ich habe spontan meine Gedanken zu diesem Thema formuliert. Mehrmals bin ich in meinem Leben “aufgebrochen”. Viele Leute habe ich getroffen, viele Kulturen kennengelernt und meinen Horizont mit den neuen Erfahrungen und Erkenntnissen erweitern dürfen.

Aufbruch

Ich breche auf im Morgenschein
was wird wohl heute oder morgen sein.
Ungewiss was mir begegnet, weiss ich, dass ein Aufbruch vieles ebnet.
Wie eine Sturzflut kann es sein,
oder auch wie ein kleines Bächelein. Ob Sonnenschein, Regen oder Schnee,
Wichtig dabei ist, dass ich – trotz allem – das Gute darin seh.Änderungen die durch einen Aufbruch kommen,
ob frei gewählt oder aufgezwungen,
lösen viele Ängste aus und lockt uns aus der Gewohnheit heraus.
Wenn wir uns dann daraus erheben und wir eine Lösung anstreben,
kommt Mut und Zuversicht ins Haus und wir probieren etwas Neues aus.Neuanfang heisst das Zauberwort und wir sehen uns mal hier und dort,
Probieren aus und sind im Handeln, dadurch wird sich vieles wandeln.
Gemeinsam öffnen wir so Türen und lassen uns von innen führen.
Voller Tatendrang und Kraft wird die Welt erneut erschafft.
Wer von euch hätt’ das gedacht…?
(01.11.2022)

Wahrheit

Brunos Zeilen:

Es gibt ein schönes Werkzeug, um gemeinsame Wahrheit zu finden. Es nennt sich Streit. Ein respektvoll in Wertschätzung geführter Streit, ohne Wut und Aggression, kann heilend sein und neue Welten eröffnen. Ich denke sowieso, dass ich die Wahrheit eines Menschen nie erkennen kann, wenn ich die Person nicht sympathisch finde, sie nicht mag, ich zum Vornherein etwas schon besser weiss, oder auf dem beharre, was mich meine Erfahrung gelehrt hat.

Jene Erfahrung, die ja bereits von meiner eigenen Wahrnehmung gefärbt ist. Sie ist deshalb nicht immer ein guter Ratgeber, wenn es darum geht, Neues zu entdecken oder Wahrheit zu finden. Wie die eigene Wahrheit ausschaut, sieht man ja immer auch daran, wie sich sein Leben gerade zeigt.

Denn jeder Mensch glaubt irgendetwas. Und das, was er glaubt, ist aus seinem Leben nicht wegzudenken. Und sein Leben ist das, was er glaubt.

Nun, ich glaube, in unserem tiefsten Kern gibt es eine Wirklichkeit, die jenseits von dem ist, was wir glauben und denken. Eine Wirklichkeit, die Wahrheit über die Ebene des Herzens ans Licht bringt. Und manchmal erlebe ich Begegnungen in dieser Wahrheit und dann wird es ganz still.

Was erlebst Du mit der Wahrheit?

(27.10.2022)


Schweigen

Mirjams Zeilen:

Seit Langem kann ich wieder mal sagen: „Ich bin glücklich mit meinem Leben.“ Nach einer langen Zeit von Turbulenzen in beruflicher und privater Hinsicht durfte ich dadurch in eine zuvor nie dagewesene innere Stärke wachsen. Ich durfte lernen, was meine ganz eigenen Werte sind, in jeder Situation zu differenzieren und zu erkennen, was für mich persönlich stimmig ist.Da die Herausforderungen in den letzten Monaten auf allen Ebenen gleichzeitig derart intensiv und oft auch schmerzhaft waren, merke ich, wie die langsam einkehrende Ruhe in mein Leben und alles „Normale“ mir wie ein riesengrosses Geschenk vorkommt. Ich möchte damit nicht sagen, dass man sich durch Leid die Freude „verdienen“ soll. Ich habe aber den Eindruck, dass diese negativen Erfahrungen in einem viel tieferen Verständnis und Empfinden der Höhen, der Dankbarkeit und Wertschätzung im Jetzt resultieren. Sei es ein harmonisches Zuhause mit neuen, aufgeschlossenen und liebevollen Mitbewohnern, eine tiefe Verbundenheit mit Freunden oder mein neuer Job hier bei der Quelle, bei welchem gegenseitige Wertschätzung in konstruktiver Zusammenarbeit, Kreativität und höherem Sinn mündet – es zeigt mir, dass ich all das Schöne, die Freude, die Liebe in der in meinen Visionen manifestierten Intensität nun auch tatsächlich annehmen und erfahren darf. Aber vor allem auch, dass die Tage, an welchen es für den Höhenflug nicht reicht, ebenso Teil des Geschenks des Ganzen sind und in Vertrauen und Zuversicht angenommen werden dürfen.

(18.10.2022)


Spiele

Lucas Zeilen:

Immer dachte ich, mir könne das nie passieren. Immer dachte ich, wie kann das nur sein. Doch dann passierte es trotzdem. Und ich war eine Weile machtlos.

Als Anfang 2019 die schwierige Zeit auf mich zu kam, war ich ganz gelassen. Doch als ich feststellte, dass diese länger dauern wird, ging es mir immer näher und ich fing an, mich darüber aufzuregen. Doch fast niemand teilte meine Meinungen und Ansichten. Also zog ich mich immer mehr zurück. Ich traf mich nur noch mit ausgewählten Personen, denen diese Dinge am Allerwertesten vorbeigingen oder die genau dieselbe Meinung hatten wie ich. Doch Menschen, welche das in den Nachrichten gesagte wiederholten, versuchte ich bewusst zu meiden. Ja, ich erschuf ein richtiges Feindbild. Zudem versuchte ich alle Menschen, welche mir nahe standen, von meinen Meinungen zu überzeugen. Doch dies war sehr anstrengend und gelang mir nur sehr selten.
Nach einer Weile fing ich an zu realisieren, dass ich kein bisschen besser war als all die anderen, welche ich bis dahin für ihre repetitive Propaganda verurteilte. Ich war ein Missionar der Gegenpartei geworden. Dies zu realisieren, schockierte mich sehr. Immer war ich der Meinung, dass diese Leute in Angst leben und realisierte nicht, dass die Angst auch mich lebte. Denn die Angst, Menschen dadurch zu verlieren, war bei mir so gross, dass ich alles andere vergass. Ich vergass, dass jeder seine Entscheidung selbst treffen darf und muss und ich dadurch keinem Menschen helfen werde, sondern immer mehr Menschen, welche ich gerne habe, von mir wegstosse.
Nach einer Weile der Erkenntnis, verliess ich die Missionarsposition, welche ich nie gewollt habe, und widmete mich wieder dem Schönen. Dies war eine der wichtigsten Entscheidungen in meinem ganzen Leben. Dies war der Beginn für mich in ein Leben, in dem ich nicht mehr versuche, ausserhalb des Tornados alles wieder so herzustellen, wie es war oder für mich stimmt. Dies war der Moment, in dem ich in das Auge des Tornados hineinstieg und immer mehr nur beobachtete, was sich in der Welt tut. So kann ich all die Dinge wahrnehmen aber sie wühlen mich nicht auf. Ich kann alle Menschen wieder so lieben wie vorher und jeder darf seine Meinung haben, die er will. Die Angst gegenüber vielen Dingen durfte abgelegt und durch Vertrauen ersetzt werden. Dafür bin ich überaus dankbar.

(11.10.2022)


Kraft

Kims Zeilen:

Der Begriff Kraft wie er umgangssprachlich verwendet wird, ist die Fähigkeit etwas physisch bewegen zu können. Wenn wir schwere und grosse Objekte bewegen können, haben wir viel Kraft. Doch was kann man unter Kraft verstehen, wenn es darum geht, nicht ein Objekt, sondern etwas in der Welt, in einem Menschen zu bewegen? Nur zu schnell setzen wir die Kraft damit gleich, physisch und mental stärker als andere zu sein.

Doch können wir damit wirklich etwas verändern?
Ich war schon oft in Situationen, die mir nicht gefallen haben. Ich habe mich dann innerlich gewehrt und versucht meinen Willen durchzusetzen. Manchmal hat es geklappt, oft aber auch nicht – wirklich etwas bewegen konnte ich damit nie. Auch erlebe ich dieselben Situationen dann immer wieder. Doch wenn ich solch eine Situation voll und ganz akzeptieren kann und nicht nur meine eigenen Bedürfnisse, sondern auch die von den Menschen in meiner Umgebung wahrnehme, verändert sich etwas. Es scheint paradox zu sein – ich gebe den Widerstand auf, kann dadurch aber klar meinen Standpunkt vertreten. Und oft geschieht Veränderung zum Vorteil aller Beteiligten. Für mich ist klar: Wahre Kraft ist nicht etwas erzwingen zu können, sondern eine Situation vollkommen anzunehmen. Von diesem Punkt aus können wir etwas bewegen und Veränderung geschehen lassen.

(05.10.2022)


Krise

Cornelias Zeilen:

Krisen sind oft selbstgemacht und werden zusätzlich aufgeheizt, je nachdem worauf wir unseren Fokus legen oder worauf unser Fokus gelenkt wird. Sind wir nämlich von etwas überzeugt, finden wir automatisch überall Hinweise und Beweise dafür, die uns dies bestätigen.

Wir finden sogar noch Gleichgesinnte, die gleicher Meinung sind, wodurch wir uns zusätzlich bestätigt fühlen. Unser Blick für die Wirklichkeit wird dadurch sehr eingeschränkt. Wären wir neutral, würden wir mit Menschen mit unterschiedlichen Meinungen und Erfahrungen sprechen, unterschiedliche Medien konsumieren und ein Thema kann plötzlich ein ganz neues Bild ergeben.

Ich selbst muss diese Neutralität immer wieder trainieren, was mir nicht leichtfällt, da es anstrengend ist. Es ist viel einfacher sich einer gängigen Meinung anzuschliessen oder weiterhin das zu denken, was ich immer schon gedacht habe und dies zu verteidigen. Doch frage ich mich immer, woher kommt denn diese Meinung, diese Sichtweise, wie kann ich mir so sicher sein, wieso denke ich so? Welche Fakten kenne ich dazu? Wie sieht eine längerfristige Betrachtungsweise aus? Könnte man es auch anders betrachten? Möchte ich so denken? Wie fühle ich mich dabei? Was habe ich bei meiner Meinungsbildung noch nicht berücksichtigt? Was denke ich, wenn ich auf mein Innerstes höre?

(28.09.2022)


Umbruch

Brunos Zeilen:

Das Leben hat mit vielen Umbrüchen aufgewartet, um es dazu kommen zu lassen, dass ich heute diese
Zeilen schreiben darf. Der letzte ist, dass Joelle gerade nicht da ist. Mir wäre es viel lieber, sie wäre jetzt hier bei uns im Büro und wir könnten am Mittag über Götter und Welten sprechen. Keiner von uns hat
ausgesucht, dass es genau heute so ist.

Es war etwa im Jahre 2005 als ich an einem Informatikerkongress in Holland zugegen war. Gleichzeitig war ich wegen einer kleinen Laune des Schicksals in einer grösseren Krise. Nun war ich da in dieser schönen Küstenstadt, an diesem Highlight für Berufsleute und fragte mich, was ich eigentlich da tue. Ich wusste nicht warum, aber es schien völlig keinen Sinn zu machen. Etwa zwei Monate später fand ich mich an einem Seminar im Emmental wieder, bei einem Schamanen, Heinz Neuenschwander selig. Er sagte uns immer «Habt Freude!», als würde es wie ein Befehl lauten. Und wiederholte es, «Habt Freude!». Und ich, ich hatte keine Ahnung, was er damit meint. Wieder zuhause, begann es dann langsam zu dämmern. Als ich merkte, dass ich ja gar keine Freude mehr hatte, schrieb ich ohne mit der Wimper zu zucken und gegen all meine Überzeugungen die Kündigung. Es eröffnete sich dadurch eine völlig neue Welt, die mich über einige spannende Stationen und Erlebnisse, hierhergebracht hat.
Viele Menschen, wie Du vielleicht (?), kennen den besten Wegweiser des Lebens schon von klein auf, andere (wie ich), müssen erst ein paar Zusatzrunden drehen, bis sie es begreifen 😊.

«Hab’ Freude!»

(14.09.2022)


Freude

Verenas Zeilen:

Ich freue mich, mich heute anstelle von Joelle an Euch zu wenden. Für alle, die mich nicht kennen, ich bin verantwortlich für das Sekretariat in der Quelle und werde von allen “die gute Fee” genannt. Mittlerweile sind es 6 Jahre her, seit ich dem Team der Quelle beigetreten bin und es macht nach wie vor unheimlich Spass.

Die Abende werden kühler, das heisst, der Sommer geht leise von dannen. Immer dann kommt mir das Lied in den Sinn: Herbst ist da, der Sommer ging hin, kühler die Winde wehn, heller die Sterne, näher die Ferne, glänzet der Mond so schön.
Ich war vorgestern mit dem Zug unterwegs und es war tatsächlich ein solcher Tag. Die Berge waren näher, alles wirkte im Sonnenlicht golden. Ja, und dann, am Abend wurde es kühler, jedoch erschien der Mond in vollem Glanze und die Sterne waren auch näher. Nun war es für mich klar, dass ich den Sommer jetzt wirklich loslassen darf, mich voll dem Herbst hingeben und mich so richtig freuen kann. Eine weitere farbenfrohe Zeit mit warmen Tönen erwartet uns, mit neuen, feinen Düften – und Vieles «golden» präsentiert. Was gibt es Schöneres?

(14.09.2022)


Versöhnung

Wir sind in unserer Gesellschaft extrem getrennt von unserem Herzen, von unserer Seele. In unserem System, in dem wir leben, in den Werten, die in unserer Gesellschaft gelebt werden, geht es vermehrt um Leistung und materiellen Wohlstand. Dadurch tritt unser Verstand in den Vordergrund, denn wir müssen Leistung erbringen und etwas erreichen.

Wir wissen also, seit wir klein sind, wir müssen etwas erreichen um jemand zu sein. Oder wir müssen Dinge tun, um es anderen zu beweisen oder zu gefallen. Wir lernen nicht auf unser Herz zu hören, wirklich hinzuhören.

Das ist auch nicht verwunderlich, denn wir haben es so beigebracht gekriegt. In der Schule gab es keine Fächer wie “Gefühle”, “Liebe” oder “Vergebung”. Wir haben also nicht gelernt unser Herz zu nutzen, sondern, unseren Verstand. Kein Wunder, dass wir dann vermehrt auf unseren Verstand als auf unser Herz hören. Ich musste das erst später im Leben erlernen. Ich lernte, dass das Wichtigste im Leben die Liebe und mein Glücklichsein ist und nicht, ob ich eine Lehrstelle oder einen Job kriege, nur damit ich abgesichert bin, der mir aber eigentlich keinen Spass macht.

Mir hätten Themen gutgetan wie: Vergebung, richtig miteinander kommunizieren, andere Menschen verstehen, Perspektivenwechsel zu machen, zu wissen, dass jeder seine eigene Wahrheit hat und es nicht nur die Eine gibt. Dass ich nicht alles glauben sollte, was ich denke, dass meine Gefühle nicht gegen mich sind, sondern, dass sie angeschaut werden wollen. Das wäre für mich im Leben hilfreich gewesen. Natürlich sind wir nie zu alt um zu lernen, ich fände es jedoch viel schöner, wenn einem beides schon früh beigebracht würde: Herz & Verstand.

(07.09.2022)


Macht

Im Moment sind extrem viele Gedanken am Herumschwirren. Ich merke bei mir, wie oft ich in Gedanken in die Vergangenheit und in die Zukunft abschweife. Ich glaube, es ist eine Zeit, in der wir lernen dürfen, uns weniger auf unsere Gedanken, sondern mehr auf unser »Hören«, »Schauen« und »Fühlen« zu fokussieren.

Was hören wir im Moment?
Nimmst Du die Geräusche um Dich herum wahr?

Sind wir wirklich präsent, wenn wir durch den Tag gehen?
Weisst Du noch, was Du heute Morgen gesehen hast, welchen Menschen Du begegnet bist und hast Du Deine Umgebung bewusst wahrgenommen? Siehst Du Deine Mitmenschen?

Versuche, einfach mal eine Zeitlang nichts zu wollen, nichts erreichen zu müssen – einfach nur Dein Jetzt und die Umgebung wahrzunehmen. Und wenn die Gedanken wieder herumschwirren, picke die Positiven heraus, als ständest Du vor einem Buffet – Du entscheidest😊.

(30.08.2022)


Zuversicht

Es gibt bei mir Tage, da fühle ich weder Zuversicht noch Hoffnung, vor allem, wenn ich an meinen eigenen Problemchen rumhantiere. Wenn ich dann aber an das grosse Ganze denke, sehe ich viel Hoffnung. Viele Menschen erkennen, dass wir dem Angstfeld weniger Nahrung und dem Positiven, dem Miteinander und dem Liebesfeld viel mehr geben sollten.

Ohne Hoffnung und ohne Zuversicht wäre das Leben nicht möglich. Hoffnung ist in meinen Augen die stärkste Kraft. Sie treibt uns an, lässt Träume wahr werden und hilft uns dabei, nicht aufzugeben.

Ein wichtiger Leitsatz in meinem Leben ist: Gib niemals auf. Für mich bedeutet das vor allem, gib das Leben niemals auf. Denn es gibt Tage, da denke ich schon mal Wofür bin ich überhaupt da? Was ist meine Aufgabe?Was bringt das alles, wenn ich nicht das kriege, was ich will… . Da kommen wir zum zweitwichtigsten Leitsatz für mich: Dem Leben vertrauen. Darauf vertrauen, dass alles zum richtigen Zeitpunkt kommt, auch wenn es noch so schwer ist, die momentane Situation anzunehmen.

Also lasst uns das Liebesfeld ausweiten und das Angstfeld löchrig werden ❤️.

(23.08.2022)


Es ist, wie es ist

Gerade befinde ich mich in einer neutralen Phase – das heisst, ich bin weder superhappy noch in einem Tief – neutral eben. Ich würde es auch nicht als “ich bin in der Balance” bezeichnen, sondern wirklich eher neutral.

Einerseits bin ich froh, nicht in einem Tief zu stecken, andererseits möchte ich gerne dieses pure Glücksgefühl, dieses Hoch empfinden. Die neutrale Phase finde ich fast ein bisschen langweilig 😅.

Die Beobachtung meiner Gedankengänge ist jedoch spannend, denn bei dieser Denkweise strebe ich eigentlich immer nach einer anderen “Phase”. Ich will das, was ich nicht habe und akzeptiere nicht wirklich, wie es JETZT gerade ist. Deshalb ist diese neutrale Phase eine perfekte Plattform, um zu üben. Einsicht ist ja bekanntlich der erste Schritt 😆. Wenn ich mir diese drei Phasen aus einer anderen Perspektive anschaue, also nicht, wie ich gerade in einer drin bin, sehe ich sie alle vor mir. Ich sehe die Abwechslung, sehe, dass es in jeder Phase etwas zu lernen gibt, dass jede Phase etwas Spannendes hat, sowie andere Gefühle und Herausforderungen mit sich bringt.

Schlussendlich spielt es wohl gar keine Rolle, wie die einzelnen Phasen ablaufen oder was sie beinhalten, die Kernaussage ist: „Es ist, wie es ist” – nimm das Leben an, mit allen Höhen, allen Tiefen und allem Neutralen.

(17.08.2022)


Sei die Königin, sei der König in Deinem Leben

Ich hatte schon immer viel Fantasie und Träume, die ich wahr werden lassen wollte. Oft steckte ich jedoch fest und wusste nicht genau, WIE ich denn meine Träume leben kann.
Oder ich wusste schlichtweg nicht, WAS ich überhaupt will.

Was ich aber wusste war, dass ich so nicht happy war. Das lag nicht daran, dass mein Leben sch….. wahr, es war einfach, weil ich Angst hatte, meinen Träumen zu folgen und Angst hatte, mir die Hauptrolle in meinem Leben zu geben. Ich steckte fest in der Komfortzone, denn dort fühlte es sich ja eigentlich wohlig und angenehm an. Aber doch zerriss es mich, weil ich nicht meinem Herzen folgte. Ein innerer Kampf zwischen Gewohntem und Unbekanntem.

Irgendwann, als ich es nicht mehr aushielt, wagte ich einen ersten kleinen Schritt in eine Richtung. Welche Richtung dies war, spielte gar keine grosse Rolle. Dieser Schritt und alle, die danach folgten, führten mich näher zu mir selbst und gaben mir das Zepter in meinem Leben zurück – oder besser gesagt – gaben mir erstmals das Zepter in die Hand. Dieser erste Schritt war im Nachhinein kein grosser oder schwieriger Schritt, aber er kostete SO viel Mut! Sobald ich ihn aber gegangen war, geriet alles ins Rollen. Es ist nicht notwendig von Anfang an zu wissen, wie der zweite oder dritte Schritt funktioniert, der erste reicht. Für Veränderung braucht es nicht viel, es genügt die gute Absicht etwas zu tun und dem Herzen zu folgen.

Lebe Dein Leben so, wie Du es willst – Du bist die Königin, Du bist der König in Deinem Leben.

(09.08.2022)


Liebe für mich, in jeder Situation

Es ist viel einfacher jemandem zu sagen, er oder sie soll doch nicht zu streng zu sich sein, alles wird gut und aus Fehlern lernt man. Doch zu uns selbst sind wir oft sehr hart.
Ich merke das bei mir.

Sobald ich etwas nicht hinkriege, zweifle ich an mir. Es kommt dann ein Muster in mir hoch und ich denke: „Mit mir stimmt etwas nicht.“ Anstatt mir gut zuzureden, verurteile ich mich. Das geschieht nicht in jeder Situation und auch nicht, wenn ich das Muster erkenne – aber es kommt doch vor.
Auch in der vergangenen Woche habe ich gemerkt, dass ich sehr streng zu mir war. Woher das genau kommt, weiss ich nicht so genau. Jedenfalls merke ich es in kleinen Alltagssituationen. Ich sage selten: „Das habe ich toll gemacht“ oder lobe mich für etwas. Mein Verstand sagt lieber: „Das hätte ich besser machen können.“ „Ich hätte mich mehr bewegen können.“ „Den Tag hätte ich besser nutzen können.“ „Ich hätte gesünder essen können.“ Manchmal frage ich mich, WIESO ich das mache? Eigentlich bin ich doch ein netter Mensch, also wieso nicht am nettesten zu mir selbst? 😅

Immer wenn ich wahrnehme, wie ich negativ zu mir spreche, sage ich STOPP und versuche es mit etwas Liebevollem zu ersetzten. Wenn wir uns selbst in jeder Situation lieben und annehmen können, dann können wir das auch mit unseren Mitmenschen und die Welt wird viel friedlicher – so jedenfalls meine Vorstellung! Wir können bei uns selbst beginnen …

(02.08.2022)


Bewegte Zeiten

In der vergangenen Woche traf das Thema „Bewegte Zeiten“ bei mir und in meinem Umfeld voll und ganz zu. Ich war ein paar Tage überhaupt nicht happy und alles war dunkel. Keine Motivation. Keine Lebensfreude. In solchen Zeiten hilft es mir, mit jemandem zu sprechen und einfach mal zu sagen: „Hey, mir geht es nicht gut und es ist dunkel bei mir. Ich weiss aber nicht genau, wieso.” Oftmals hilft es schon, es mal auszusprechen.

Sobald ich den Tiefpunkt überwunden habe und es langsam wieder etwas bergauf geht, gelingt es mir meistens, eine Meditation zu machen. Ich entscheide mich dann oft für eine geführte Meditation mit Titel wie z. B. „Gefühle zulassen“. Bei der letzten Meditation habe ich mir meine dunklen Gefühle auf einem Stuhl vor mir vorgestellt und anfangs einfach beobachtet. Wie sehen sie aus? Was tun sie? Was wollen sie mir sagen? Einfach beobachten. Es half mir Abstand zu gewinnen und mich nicht mit ihnen zu identifizieren. Wenn es uns nicht gut geht, ist es manchmal schwierig zu unterscheiden, ob wir das Gefühl sind oder der/die BeobachterIn. Auch wenn wir in bewussten Momenten wissen, wir sind nicht unsere Gefühle und Gedanken. Jedenfalls mir geht es so.
Bin ICH jetzt so düster und negativ? Bleibt das für immer? Werde ich wieder glücklich sein können? JA, DAS WIRST DU. Da hilft mir der Satz „Auch das geht vorbei!“, denn alles im Leben geht vorbei, das Schöne, das Unschöne, das Dunkle, das Helle, das Gute, das Schlechte. Alles. geht. vorbei.

Sobald es mir noch ein Stück besser geht, versuche ich dann aktiv etwas zu ändern. Meistens weiss ich zu diesem Zeitpunkt ungefähr, was mich beschäftigt hat und versuche dann Dinge zu tun oder mich zu informieren, damit es mir besser geht. Meditieren, mehr Bewegung, positivere Gedanken, eine Routine entwickeln, gesünder Essen, einen inspirierenden Podcast, ein gutes Buch, usw..
Beim letzten Tief habe ich zu viel “Negatives” oder allgemein zu viel im Aussen konsumiert. Ich habe richtig gemerkt, wie ich zugemüllt war und keine Verbindung mehr zu mir spürte. Da hilft Digital-Detox und auch mal bewusst schauen, was wir eigentlich alles konsumieren. YouTube, Facebook, Instagram, Netflix, TV-Shows. Sind es Videos und Nachrichten, die Dich motivieren und Dir ein positives Mindset schenken oder ziehen sie Dich hinunter, träumst Du nachts davon? Mich verfolgen z. B. Filme oder Serien oft in meinen Träumen, vor allem, wenn sie düster und gewalttätig sind. Wenn wir Dinge schauen, die positiv sind, ziehen wir automatisch auch Positives in unser Leben. Daher sollten wir täglich bewusst entscheiden, was wir in uns aufnehmen.

Wie gehst Du mit dem Konsumieren im Aussen um? Brauchst Du auch manchmal ein Detox oder ist das für Dich kein Thema?

(26.07.2022)


Entleeren und Aufladen

Heute teile ich mit euch einige Zeilen, die ich in meinen dunklen Momenten fühle und in denen es mir hilft, meine Emotionen aufzuschreiben. Für mich fühlen sich solche Zeiten sehr schlimm an und mein erster Impuls ist immer: „Ich will da raus!“. Doch die Negativspirale dreht und dreht. Sobald ich wieder etwas Licht sehe, erinnere ich mich an dieses Muster und erinnere mich daran, dass ich die Gefühle nicht weghaben wollen muss, sondern hinschauen, sie freilassen und ihnen zuhören darf. Denn “negative” Gefühle sind nicht gegen uns, sie wollen uns lediglich helfen, etwas zu entdecken, etwas zu erkennen.

Gefängnis in mir selbst

Ein Gefängnis in mir selbst, in meinem Kopf. Ich bin lustlos, antriebslos und doch kämpfe ich dagegen an, akzeptiere es nicht, obschon ich weiss, das wäre der richtige Weg. Enttäusche mich selbst, indem ich meine guten Vorsätze nicht umsetze. Suhle mich und suche Ausreden. Ausreden, die ich mir selbst präsentiere, mir selbst, zu der ich ja eigentlich am ehrlichsten sein darf. Ich sollte also ehrlich zu mir sein, aber auch keine Ausreden suchen, mich nicht enttäuschen, andere nicht enttäuschen, mich nicht suhlen, sondern aufstehen und etwas tun, aber dann doch ehrlich zu mir sein, denn eigentlich mag ich nicht aufstehen und etwas tun, ich will mich suhlen, also eigentlich nicht, weil dann fühle ich mich schlecht und wenn ich mich schlecht fühle und etwas tue, was ich nicht tun will, bin ich wiederum nicht ehrlich zu mir

Ich bin menschlich, ich kämpfe, ich gebe mich hin, ich belüge mich, ich bin ehrlich zu mir, ich habe Tiefpunkte, ich habe Höhepunkte, ich habe den Dreh raus und dann wieder nicht, ich bin traurig, ich suche den Sinn im Leben, finde ihn nicht. Denke, ich habe ihn gefunden, bin glücklich, weiss, wie es läuft und dann wird es schwarz. Es bleibt dunkel, manchmal länger, manchmal kürzer. Es wird wieder heller, Stück für Stück, ich bin ehrlich zu mir, ich lache, ich unternehme, ich sprudle. Und dann … wo ist der Sinn? Was kommt noch? Wofür bin ich da? Was ist meine Aufgabe? Es wird dunkel … Ein Gefängnis in mir selbst.

Es ist das Leben. Das Leben ist keine Momentaufnahme, es ist ein Ganzes. Jedes Hoch und jedes Tief, wie ein Puzzleteil, ein Teil des Lebens und am Schluss ein Teil des Ganzen. Alles geht vorbei, das Leben bleibt nie stehen, ein Lichtpunkt in der Dunkelheit, ein Schlüssel aus dem Gefängnis. Eine Entscheidung ins Licht. Ein Licht in mir selbst.

(20.07.2022)


Auf und Ab

Nach 3 Wochen Urlaub bin ich wieder zurück! Ich hatte eine wunderschöne Zeit in Kroatien, wir waren mit dem VW Bus unterwegs:

  • Glasklares Wasser
  • Viel Wind
  • Gutes Essen
  • Neues gelernt bei Kitesurfen und
  • Viele Auf und auch Ab’s erlebt

So ein Urlaub mit dem Bus ist wunderschön, allgemein Urlaub ist toll – aber es läuft manchmal eben auch nicht immer alles so, wie man es sich vorstellt. Wir haben uns im Vorhinein gesagt, wir buchen nichts Fixes und gehen einfach dorthin, wo es uns hinzieht oder besser gesagt, wo uns der Wind hinweht. So sind wir von Anfang an offen geblieben und haben bei jeder Entscheidung versucht, auf unser Gefühl zu hören.Angefangen hat unsere Reise in Italien, an einem Hotspot für thermischen Wind. Leider hat sich kurz nach unserer Ankunft die Windprognose für die kommenden Tage geändert und der Hotspot wurde zum Flopspot! Wir hätten dort bleiben können, um auf bessere Zeiten bzw. besseren Wind zu warten oder einfach weiterziehen. Wir entschieden uns für Letzteres und buchten kurzerhand während der Fahrt die Nacht-Fähre nach Kroatien. Unsere Entscheidung stellte sich als goldrichtig heraus, wir fühlten uns in Kroatien direkt pudelwohl. Die erste Übernachtung verbrachten wir an einem verlassenen Traumstrand in einer kleinen, felsigen Bucht unter alten Olivenbäumen. Dann ging es weiter an einen Wind- und Kitesurf Strand. Wir konnten jeden Tag Kitesurfen und hatten eine sehr schöne Zeit. Irgendwann merkten wir, es wurde langsam zum Alltag und die Reiselust packte uns wieder. Wir machten unseren Bus startklar und es ging weiter in ein neues Abenteuer. Wir fanden im letzten Teil der Reise keinen Wohlfühlplatz mehr, dafür haben wir viel gelernt, vor allem wie wir on the road mit Problemen umgehen, was tun, wenn wir uns an einem Ort nicht wohlfühlen, welche Entscheidungen die Richtigen für uns sind und mutig genug zu sein, in unbekannte Gewässer einzutauchen. Denn, wenn wir immer im gleichen Teich baden – oder Meer Kitesurfen – kommen wir nicht weiter und lernen nichts Neues dazu.Ich finde, solche Urlaube spiegeln das “richtige” Leben mit all seinen Sonnen- und Schattenseiten sehr gut wider. Klar sind die Urlaubserzählungen meistens sehr positiv und nur die schönsten Bilder werden bei der Rückkehr gezeigt. Aber es gibt eben auch Stechmücken, Tage an denen man eine Kacklaune hat und schlaflose Nächte, weil die Nachbarn einen Rave veranstalten🥳.Auf so einer Reise lernt man sehr viel über sich selbst. Das Wichtigste für mich war, auf mein Gefühl zu hören und vor allem immer alles zu kommunizieren. Wir lebten 3 Wochen zu zweit auf sehr engem Raum und da ist es wichtig, sich ständig mitzuteilen.Warst Du schon im Urlaub und wenn nicht, wo geht es hin oder wie war’s? Was hast Du für Dich gelernt?

(05.07.2022)


Was tun, wenn nichts kommt?

Letzte Woche habe ich über das Thema “Woher kommen Ideen?” geschrieben. Heute kommt mir nichts in den Sinn 😃. Ich habe meine TeamkollegInnen gefragt, was sie im Moment beschäftigt und ob sie ein Thema im Kopf haben. Es kamen ein paar Ideen, aber nichts hat wirklich „gefunkt“. Wir sprachen über unterschiedliche Themen und fanden dann immer wieder, nein, das passt nicht.

Am Schluss der Diskussion merken wir, wahrscheinlich sollten wir einfach über diese Erfahrung berichten. Dass halt manchmal einfach nichts kommt und wir dann nicht versuchen sollten, etwas zu erzwingen, sondern die Situation anzunehmen und die Ideenlosigkeit einfach hinzunehmen, nichts tun oder sich allenfalls etwas Anderem zuwenden.
Wenn ich keine Idee habe, frage ich sehr gerne das Team und meistens entstehen dann die tollsten Gespräche, auch wenn nicht das dabei herauskommt, was ich mir anfangs vorgestellt habe. Das ist wieder ein gutes Beispiel für: Keine Erwartungen und Vorstellungen haben, es kommt eh immer anders als ich denke 😊.

Ich wünsche Euch eine tolle Woche!

(31.05.2022)


Woher kommen Ideen?

Mich inspirieren am meisten Gespräche mit Menschen, wie auch Texte und Bücher, die ich gelesen habe. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, klickt es bei mir und eine Textzeile, die ich vielleicht früher schon mal gelesen habe, kommt erst dann richtig bei mir an. Wir haben uns im Quelle Team in letzter Zeit einige Male darüber unterhalten, woher die Ideen eigentlich kommen.

Und wenn wir eine Idee umsetzen, ist es dann unser “Verdienst“ oder waren wir nur ein Kanal und hätte die Idee sowieso einen Weg gefunden, umgesetzt zu werden?

Ich finde das Thema sehr spannend und eigentlich ist es auch völlig egal, wie, warum, weshalb und wer. Mir tut es einfach gut, solche Ideen empfangen zu können und ich habe für mich gelernt: Es lässt sich nicht erzwingen. Die Ideen kommen wann sie wollen oder vielleicht dann, wenn ich empfänglich bin. Wobei, bei mir ist es oft so, dass die Idee genau dann kommt, wenn ich eigentlich etwas anderes vorgehabt habe, wie einen gemütlichen Sofa Abend oder chilligen Liegestuhl-mit-Buch-Nachmittag 🙃. Ich sitze also auf dem Sofa, der Film oder das Buch ist bereits vor mir und plötzlich kommt mir ein leckeres Gericht oder Dessert in den Sinn. Und schwups stehe ich für ein paar Stunden in der Küche, kreiere und fotografiere ein neues Rezept. Aber das ist das Schöne daran, ich sage dann nicht: „Nee, jetzt mag ich nicht“, sondern lasse es fliessen und mache es einfach. Denn das Gefühl, etwas umzusetzen oder zu erschaffen, dass vorher nur im Kopf existierte, ist schon sehr toll. Mir geht es oft nicht um das Ergebnis, sondern, dass ich Freude beim Erschaffen hatte. Es geht auch öfters mal eine Idee in die Hose, aber damit kann ich mittlerweile sehr gut umgehen. Letztens habe ich ein veganes Schokomousse gemacht, in meiner Vorstellung war es so richtig luftig und fluffig und köstlich! Herausgekommen ist eine braune, flüssige, undefinierbare Masse, die so gar nicht lecker schmeckte 🤭.

Letzten Samstag organisierten wir vom Quelle Team einen grossen live Anlass in Bern mit 300 Menschen, die Mitglieder der Community von Daniele Ganser sind. Diese Community war eine Idee von Patric, dem Geschäftsführer der Quelle, die er bei einem Waldspaziergang hatte. Und jetzt, ein paar Monate später, sind über tausend Menschen dabei. Wir erhalten Zuschriften von Mitgliedern, die uns erzählen, wie hilfreich diese Community für sie geworden ist und wie wertvoll die Begegnungen mit anderen Mitgliedern sowie die Inputs für ihr Leben sind.
Patric hat uns erzählt, dass es aber nicht seine Idee gewesen sei, auch wenn sie ihm beim Spaziergang gekommen ist, er identifiziere sich nicht damit. Denn, wenn eine Idee erfolgreich wird und wir uns damit identifizieren, bauscht sich unser Ego auf und freut sich riesig – doch was geschieht, wenn eine Idee in die Hose geht? Dann fühlen wir uns schlecht und können tief fallen. Identifizieren wir uns jedoch nicht damit, dürfen Ideen kommen und gehen, sie können erfolgreich sein oder nicht, wir aber bleiben trotzdem zentriert.

Das finde ich eine schöne Sicht ✨.

(24.05.2022)


Grenzen wahrnehmen

Heute, Mittwoch, den 18. Mai 2022, geht es mir sehr gut und ich bin richtig happy. Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich auf meinem Balkon, die Vögel zwitschern, die Sonne scheint. Neben mir steht ein Glas frisches, kühles, gefiltertes Wasser und die leichte Brise lässt die Blätter in den Bäumen vor mir tanzen.

Genau vor 1 Woche sah es bei mir ganz anders aus. Ich sass völlig aufgelöst und ausgebrannt vor dem Laptop und wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. Ich hatte in den letzten Wochen sehr viel zu tun und meine eigenen Grenzen nicht früh genug erkannt. Das Fass zum Überlaufen brachte ein Anruf. Die Person am anderen Ende der Leitung war meiner Auffassung nach sehr unhöflich zu mir und nach dem Telefonat brach etwas in mir zusammen. Als hätte ich das letzte instabile hölzerne Bauteilchen vom „Jenga“ Wackelturm gezogen und alles sei in sich zusammengebrochen – wer kennt das Spiel?

In diesem Moment fühlte es sich an, als wäre ich am Tiefpunkt angelangt – sehr dramatisch ☺️. Doch wie konnte ich mich so fühlen, obwohl ich es nicht kommen sah? Es war fast wie ein Schock für mich und erst nach diesem Erlebnis war ich in der Lage, 1 + 1 zusammenzuzählen und merkte, woran es lag und dass ich mir einfach zu viel zugemutet hatte. Bei mir ist es so, dass wenn ich im Flow bin, ich meine Grenzen nicht mehr spüre und mit voller Kraft darüber hinaus schiesse. Dann schiesst noch das Adrenalin durch den Körper und ich fühle mich richtig gut, denn wie könnte ich mich nicht gut fühlen, wenn ich das Gefühl habe, alles zu schaffen? Meistens merke ich es erst, wenn mein Körper mir ein Zeichen gibt, doch dann ist es bereits höchste Eisenbahn.

Nach diesem Tief fühlte ich mich wie ein Loser, weil ich anscheinend doch nicht alles selbst schaffe und ich war sauer, dass ich so eine Heulsuse bin und es wäre doch einfacher, keine so dramatischen Ups & Downs zu haben und nicht immer so sensibel zu sein! Doch wie ihr merkt, war dieses Selbstgespräch nicht gerade aufbauend und eher kontraproduktiv – was ich dann selbst zum Glück auch ziemlich schnell schnallte 😊.

Ich habe dann mit meinen engen Menschen gesprochen und es war wie ein Stein, der vom Herzen gefallen ist. Ich wusste nicht genau, was mit mir los war, aber ich habe einfach darüber gesprochen, wie ich mich gerade fühlte, dass mir alles im Moment zu viel war und es mich traurig und wütend machte.

Heute, eine Woche später, geht es mir so viel besser! Wenn wir uns öffnen und ehrlich, wirklich ehrlich unsere Gefühle preisgeben, auch wenn es manchmal unangenehm ist, wird es so viel leichter. Die Menschen, die wichtig sind, werden Dich verstehen und sie werden für Dich da sein, sie werden ehrlich zu Dir sein und sie werden Dich auffangen – immer.

(18.05.2022)


Kopfkino

Ich kenne das nur allzu gut – das Kopfkino. Manchmal ist es ein Drama (Hormone lassen grüssen) und manchmal eine Komödie, letzteres mag ich lieber – Horrorfilme gibt’s bei mir zum Glück nicht. Die mag ich gar nicht! Am meisten beschäftigen mich Themen, die schon länger oder immer wieder auftauchen.

Diese rücken zwar in den Hintergrund, aber dennoch denke ich immer mal wieder daran und sobald ich daran denke, werde ich traurig und stiller – denke ich nicht daran, geht es mir eigentlich gut.

Ein Thema betrifft eine Angst von mir und ein anderes Thema eine schwierige Beziehung zu einem Menschen. Ich versuche immer wieder hinzuschauen, dann mal ruhen lassen, mal damit auseinandersetzen, mal so und mal so. Es gibt Tage, da sage ich zu mir: „Du musst etwas tun!“, “Es muss sich was ändern!”, “Dir soll es doch gut gehen!”. Dann merke ich, wie mein Selbstverbesserungsdrang zum Vorschein kommt. Wenn ich mittendrin bin ist es schwierig, mir selbst zu helfen. Da brauche ich einen Freund, eine aussenstehende Person, die mir einen Rat gibt.

Sobald ich etwas Abstand gewonnen habe und reflektiere, würde ich mir als Freund den Tipp geben, nicht zu streng zu mir zu sein. Nichts erzwingen und dem Prozess seinen Lauf lassen, manchmal braucht es Zeit und auch Geduld. Auf Dein Herz hören und nichts tun, was Du „solltest“ oder „sich gehört“, sondern, was Du fühlst. Solche Tipps würde ich meinen Freunden geben, doch mir selbst kann ich es manchmal nicht.

Zum Glück habe ich tolle Leute um mich herum, die mir solche Dinge sagen, aber wir dürfen, glaube ich zumindest, alle viel liebevoller und netter zu uns selbst sein❤️.

(10.05.2022)


Mutter-Erde

Letzte Woche genoss ich eine Auszeit in der Bretagne. Wir hatten ein Hüttli (Häuschen) auf einem kleinen Hügel mit ungetrübtem Blick aufs Meer. Direkt vor unserer Unterkunft konnten wir Kitesurfen. Es ist eine Bucht, die bei Flut gefüllt und bei Ebbe komplett leer ist, ein perfekter Ort für Kitesurfer, denn man hat mal Welle und mal Flachwasser mit Lagunenfeeling – abwechslungsreich und wunderschön!

Wir konnten durch unser riesiges Fenster jeweils die Gezeiten beobachten und als die Flut kam, gepaart mit Sonnenschein, sah es aus, als wären wir in der Karibik. Frühmorgens, bei Ebbe und bedecktem Himmel, war es, als wären wir an der Nordsee. Es gab jeden Tag Wind, mal mehr, mal weniger und wenn wir nicht am Kiten waren, bastelte ich Windspiele, oder wir spazierten am Strand entlang oder genossen die Sonne auf dem Liegestuhl. Ich konnte richtig entspannen, die Seele baumeln lassen und die Natur geniessen. Denn kurz vor der Abreise merkte ich, dass meine Batterien leer waren und es Zeit für Erholung und ein Abenteuer war.

Ich wünsche Euch allen hin und wieder eine Auszeit, einfach mal spontan wegfahren und etwas Neues entdecken. Und falls Du unschlüssig bist, wo Dein nächster Urlaub hinführt, rate ich Dir: Probiere etwas ganz Neues aus, einen Ort, an dem Du noch nie warst! 💛

(05.05.2022)


Zeiten

Es gibt Tage, da verfliegt die Zeit und dann gibt es Tage, da bleibt sie fast stehen. Es gibt Tage, da schaffe ich so viel und habe das Gefühl, es gibt unendlich viele Stunden und dann gibt es Tage, da will ich so viel schaffen und es fehlen die Stunden…

Es gibt Menschen, die schaffen an einem Tag viel mehr als andere Menschen. Vielleicht nutzen sie die Zeit einfach intensiver oder leben viel mehr in der Gegenwart?

Ich habe gelernt, wenn ich an etwas dran bin, dies immer mit voller Aufmerksamkeit zu tun. Sei es meditieren, kitesurfen, putzen, kochen, essen … früher habe ich immer bereits an den nächsten und übernächsten Schritt gedacht – das ist total anstrengend! Auch heute kommt es – vor allem beim Meditieren – vor, dass ich mit meinen Gedanken abschweife (das kennen bestimmt einige) und mir dann minutenlang überlege, was ich nachher Leckeres zum Frühstück essen könnte. Ich sitze also da und meditiere, damit ich zu mir finde und den Tag mit Gelassenheit starten kann, bin aber in Gedanken am Früchte schnippeln und Müslimischung machen, als wäre das etwas hochkomplexes😂. Total doof, denn ich kann ja WÄHREND ich dann das Frühstück mache und es esse, daran denken und nicht schon im Voraus – also eigentlich ist es ein doppelt daran denken. Und so läuft es mit vielem im Leben, wir denken in der Gegenwart an ein Ereignis in der Zukunft, das meistens eh anders kommt und füllen so unsere Zeit im Jetzt aus – schon komisch😄.

Wir können uns jedoch immer wieder selbst aus diesen Gedanken reissen und das Jetzt viel sinnvoller gestalten und somit die Gegenwart wirklich geniessen. Der Trick ist, glaube ich, sich immer wieder zu erinnern, im Moment zu leben, auch wenn es 100x am Tag ist. Irgendwann läuft es dann – jedenfalls teilweise – automatisch.

(26.04.2022)


Transformation

Meine grösste Transformation fand statt, als ich mir eine Auszeit und Zeit für mich nahm. Mir ging es damals nicht so gut und ich fing an, täglich zu meditieren und Tagebuch zu schreiben. Nach ein paar Wochen war ich wieder bereit für eine Herausforderung und fand bald darauf diesen Job in der Quelle und meine Transformation ging weiter.

Ich war/bin umgeben von Menschen, mit gleichen Interessen und mein Wissen und Gefühl für die innere Welt wurde intensiver. Wenn ich zurückblicke, bin ich fasziniert von meiner Reise und auch stolz! Ich habe mir die Zeit genommen, die ich damals brauchte und es hat alles ins Positive verändert.
Vorher hatte ich oft das Gefühl, viel Arbeit, grosse Ambitionen und hohe Ziele zu haben sei das Richtige. Ich denke immer noch, von nichts kommt nichts, aber es darf im Fluss des Lebens und mit viel Gefühl und Intuition geschehen. Sobald etwas zu verkrampft und nervenzehrend ist, ist es kein gutes Zeichen. Ich war früher immer, wenn ich frei hatte, komplett erschöpft und manchmal brauchte ich 2 Tage Ruhe, um überhaupt wieder arbeitsfähig zu sein – definitiv keine Work-Life-Balance. Doch es war immer der Wille oder Drang da: Ich muss etwas Grosses erreichen!

Heute ist dieser Drang völlig weg. Ich habe immer noch Ziele und Träume, doch es ist jetzt viel wichtiger, den Weg dahin zu geniessen und alles mitzunehmen und Freude daran zu haben.

Es ist nicht wichtig, was wir schlussendlich auf einem Papier vorweisen können, es zählen die Erfahrungen und ob wir auf dem Weg wirklich Freude dabei hatten und es zählen die Menschen, die uns dabei begleiteten.

(19.04.2022)


Ei Ei Ei die Osterei

Ich kann mich noch daran erinnern als wäre es gestern gewesen! Mein erster Geburtstag im Kindergarten – ich war 5 Jahre alt. Ich habe mich schon Wochen im Voraus darauf gefreut und dann war der Tag endlich da!

Es klingelte bei mir zu Hause an der Tür. Alle Kinder aus meiner Kindergartenklasse und die Lehrerin waren gekommen. Es regnete, aber meine Laune konnte nicht sonniger sein! Sie holten mich mit einem Leiterliwägeli ab und ich wurde von meiner Haustüre bis zum Kindergarten chauffiert.

Dort angekommen, dufte ich in den ganzen Tag im Geburtstagsstuhl sitzen – ich fühlte mich so besonders und es war einfach toll!

Seither liebe ich meinen Geburtstag noch mehr! Meine Mutter hat jedes Jahr eine Party geschmissen, mit Schokoladen-Essen, Geschenkefischen und es gab jeweils mein Lieblingsessen: Pommes Frites mit Chicken-Nuggets. Irgendwann fand ich heraus, dass es gar keine Chicken, sondern vegetarische Quorn-Nuggets waren – gut getrickst😂.

Bald habe ich wieder Geburtstag, es ist nicht mehr genau das Gleiche wie früher, aber ich freue mich trotzdem immer wie ein kleines Kind😊.

(12.04.2022)


April, April

Ich bin im April geboren und mache definitiv was ich will! Ich mag es, frei zu sein und meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Noch nie war ich in einem Job so frei wie hier in der Quelle und gleichzeitig war mir die Arbeit noch nie zuvor so wichtig, dass ich mein ganzes Herzblut hineingesteckt habe.

Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass wenn man jemanden Freiraum lässt, viel mehr entstehen kann, als wenn zu viele Vorgaben gemacht werden. Ich denke, ein Mensch kann sich erst richtig verwirklichen, wenn er Verantwortung übernimmt und wenn etwas aus der eigenen „Ideenquelle“ stammt. Es braucht natürlich gegenseitiges Vertrauen. Erst wenn wir Vertrauen schenken, lassen wir frei. Und wenn wir frei sind, können wir uns entfalten und die Ideen sprudeln lassen.

Früher habe ich nie wirklich daran geglaubt, dass alles möglich ist, obwohl ich eigentlich immer alles erreicht habe, was ich mir vorgenommen hatte. Doch trotzdem war in meinem Kopf immer der Gedanke, dass es irgendwo Grenzen gibt. Doch diese Grenzen wurden durch frühere Muster und/oder der eigenen Lernvergangenheit implantiert und sobald man diese Muster erkennt und sie aufbricht, kann wieder alles neu programmiert werden – das sind doch gute Nachrichten 😊.

(05.04.2022)


Schön sein

Am Wochenende war das schönste Frühlingswetter. Ich genoss die Sonne und verbrachte meine Zeit hauptsächlich draussen beim Lesen, Sünnelen, Fotografien, lecker Essen, Speedmington spielen und am See.

Es war einfach schön! Um das Wochenende ausklingen zu lassen, fuhren mein Freund und ich am Sonntagabend mit dem VW Bus direkt bei uns in der Nähe an den See und wir assen beim Sonnenuntergang unser Picknick. Als es langsam frisch wurde, tranken wir noch gemütlich einen Tee, eingepackt in eine Decke.

Wir waren ganz alleine und auf einmal kam ein Mann zu uns und fing an, mit uns zu sprechen. Er hatte eine Hand in der Hosentasche und ich war anfangs skeptisch und nicht ganz sicher, was er von uns wollte. Er komme aus Deutschland und sei im Moment einfach etwas unterwegs. Meine anfängliche Skepsis verflog leicht – anscheinend wollte er einfach reden. Es war trotzdem etwas merkwürdig, da wir eigentlich schweigend dasassen, die Stimmung genossen und nicht unbedingt sehr plauderwillig aussahen🙂. Er erzählte, wie schlimm die Situation bei ihm zu Hause sei, wie doch mit der Welt etwas nicht stimmen kann, wie alle Angst haben und einander bekriegen. Es laufe alles aus dem Ruder … wir liessen ihn einfach sprechen, weil wir merken, er brauchte jemanden, der ihm beim Herz ausschütten zuhörte.

Bald darauf packten wir unsere Sachen zusammen und gaben ihm mit auf den Weg, er soll sich am besten auf sich konzentrieren und selbst die Veränderung sein, die er sich wünscht. Wir wünschten ihm alles Gute.

Ich merke für mich, dass auch ich mich manchmal frage, was denn mit dieser Welt nicht stimmt. Doch vielleicht sollten wir uns viel öfter fragen, was denn alles in dieser Welt stimmt? Und da kommt mir so einiges in den Sinn … Dir?

Um das Schöne zu erkennen, es wertzuschätzen, braucht es manchmal jemanden, der einen daran erinnert.

Hier eine kurze Übung, die ich auch gleich nach dieser Begegnung machte:

Zähle jetzt in diesem Moment 5 Dinge auf, die in Deinem Leben schön sind.

(30.03.2022)


Farbenpracht

Das Leben ist für mich wie ein Wiederaufblühen. Ich glaube wir sind auf der Erde um zu lernen, auch wenn wir bereits vollkommen sind. In den letzten zwei Jahren ist bei mir sehr viel auf diesem Weg, vor allem zur Selbstfindung, passiert.

Ich hatte endlich den Mut hinzuschauen, und zwar in verschiedenen Bereichen in meinen Leben: Ernährung, Gesundheit im Allgemeinen, alte Muster, meine Lebensweise, meine Sicht auf die Welt … dieses Hinschauen braucht Mut und Vertrauen. Vertrauen ins Leben, in mich selbst und Vertrauen, dass es gut ist, auch wenn alles anders ist.

Ich kann mich an frühere Sätze von mir erinnern, die mit: „Ich weiss, aber …“ begonnen haben. Heute schaue ich hin und wenn ich weiss, etwas tut mir nicht gut, lasse ich es sein ohne aber und drumherum Gerede oder Ausreden. Es fühlt sich ehrlich an, ehrlich zu mir selbst! Denn so oft habe ich mich selbst belogen und es gar nicht gemerkt!

Gewohnheiten zu ändern – braucht Mut. Ehrlich zu sich selbst sein – braucht Mut. Ich habe gelernt, wenn ich bereit bin, wirklich hinzuschauen und bereit für Veränderungen bin, kann so viel Gutes entstehen. Ein farbenfrohes Leben voller Vertrauen in mich selbst sowie Liebe und Akzeptanz für meine Mitmenschen.

(22.03.2022)


Entstauben

Letzte Woche hatte ich ein kleines mentales Down. Es ging mir gerade nicht so gut, weil mich ein paar persönliche Dinge beschäftigt haben. Immer wenn mehrere „Probleme“ zusammenkommen, fange ich an, zu zweifeln und gerate in eine Negativspirale hinein.

eistens passiert das, wenn ich sowieso gerade nicht soviel Kraft habe. Früher waren solche Situationen noch viel schlimmer und es konnte gut einige Tage dauern, bis ich wieder Licht gesehen habe.

Heute gelingt es mir viel schneller!

Sobald ich merke, meine Gedanken sind sehr negativ und sprechen sogar über MICH selbst in einem herablassenden Ton oder machen mich herunter, sage ich STOPP! Und gehe in die Aussenbetrachtung.

Dann kommt meistens der AHA-Moment! Denn es kann doch wohl nicht sein, dass ICH so zu mir spreche – da muss etwas faul sein, bzw. es handelt sich wohl um ein Muster, in das ich hineingetappt bin. Am meisten hilft mir dann, diese Gedanken ins Positive zu shiften und mir gut zuzusprechen und zu sagen: „Hey! Würdest Du so mit jemandem sprechen, den Du liebst? Sei gut zu Dir, Du hast bereits so viel Tolles erreicht und wenn Stolpersteine kommen, überspringe sie, lass Dich von niemandem fertig machen, schon gar nicht von Dir selbst.” Solche Selbstgespräche hören sich etwas creepy an, vor allem, wenn ich sie jetzt aufschreibe, aber sie finden nun mal statt – bei uns allen.

Wichtig ist, sie zu hören und zu lernen, damit umzugehen🙏🏻.

(16.03.2022)


Aufblühen

Seit einigen Tagen spüre ich, wie es in mir aufblüht und wie mir die Sonne, die Natur guttut. Ich bin entspannt und doch voller Tatendrang, habe viel Energie und ständig Lust, Kreatives zu machen!

In der Quelle haben Cornelia, Verena und ich die Schaufenster mit abwaschbaren Farben bemalt. Wir haben Wiesen und Blumen aller Art – auch Fantasieblumen – gezeichnet. Mit Pinsel, Schwämmen und mit den Händen! Es war richtig toll. Am gleichen Tag habe ich den Künstler Antonio kennengelernt, er macht die schönen Blumen des Lebens, die bei uns in der Quelle hängen. Man spürt richtig, wie er die Kunst liebt und seine Werke strahlen seine positive und lebensbejahende Art aus. Es war eine sehr schöne Begegnung.

Am nächsten Tag hatte ich Lust, Rezepte für meinen Blog zu kreieren. Meistens kommt mir eine Vision oder eine Idee und dann setze ich es gleich um. Es ist oftmals ein klares Bild, das mir erscheint und ich weiss dann genau, welche Zutaten ich benötige und wie ich vorgehen muss. Genau so war es auch beim heutigen Rezept: Karotten-Meerrettich-Aufstrich. Wenn ich diesem Flow oder diesen Visionen folge, entsteht immer etwas ganz Tolles! Früher hatte ich das nicht, oder ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Ich denke, je achtsamer und bewusster ich durchs Leben gehe, desto mehr höre ich meine innere Stimme und meine Visionen. Ich habe das Gefühl, wenn etwas Kreatives entsteht, spürt man auch als Aussenstenden, ob es von Herzen entstanden ist und es berührt dann auf eine ganz andere Art und Weise – wisst ihr, wie ich meine?

Also wenn Du einen Drang verspürst etwas zu tun oder zu kreieren, überlege nicht lange – mach es einfach! Mach es mit ganzem Herzen und Du wirst andere damit anstecken und berühren, egal was es ist – trau Dich 🧡.

(08.03.2022)


Das Versteck der Weisheit

Was ich richtig toll am Leben finde ist, dass ich merke, wie Situationen, die einst sehr schlimm waren, immer weniger schlimm werden. Je öfters ich sie erlebe, desto besser kann ich damit umgehen und in die Vogelperspektive switchen.

Damit meine ich nicht „In die Vogelperspektive gehen und herunterscheissen.“, sondern wirklich das „Problem“ von oben betrachten – das musste ich klarstellen, denn, nicht für alle hat die erwähnte Perspektive die gleiche Bedeutung 🤭.

So macht lernen Spass – nicht wie früher in der Schule! Vielleicht auch, weil es das echte Leben ist und keine fiktive Matheaufgabe. Ich dachte immer: Je mehr Bücher, Ausbildungen etc. ich lese oder absolviere, desto mehr Erfahrungen und Lebensweisheit kann ich mitnehmen. Doch heute bin ich mir zu 100 % sicher, dass Weisheit nicht im Aussen zu finden ist, nicht in Büchern zu lesen ist und auch nicht durch andere vermittelt werden kann.

Ich muss es selbst in mir erleben, alles andere ist Wissenstheorie.

(03.03.2022)


Akzeptanz

Ich habe mich früher sehr oft darum gekümmert, was andere von mir halten oder denken. Was sie davon halten, wie ich dies oder jenes tue. Ich hatte noch nicht diese Klarheit, dieses Bewusstsein, dass es nicht nur diese eine Wahrheit oder diesen einen Weg gibt. Ich dachte immer, die anderen wissen irgendwie wie es geht und wenn sie das nicht gut finden, dann muss wohl etwas Wahres daran sein. Doch so läuft es nicht, denn jeder hat seinen eigenen Weg und die eigene Wahrheit.

Für mich hat Akzeptanz eine sehr wichtige Bedeutung bekommen, akzeptieren, dass andere eine eigene Wahrheit haben, dass andere einen anderen Weg gehen. Einfach zu akzeptieren, wie anders Menschen reagieren oder denken. Und diese Reaktion oder Denkweise dann nicht persönlich zu nehmen und nicht an mich heranzulassen. Denn ich merkte, je mehr ich andere Menschen akzeptiere wie sie sind, desto weniger konnten sie mich mit Aussagen treffen oder verletzen.

Früher habe ich oft diesen Satz gesagt: „Wie kann dieser Mensch so etwas sagen oder so zu mir sein oder so reagieren? Das ist doch einfach unfair, gemein und herzlos?” Es gab zum Beispiel bei meiner früheren Arbeitsstelle eine Situation, da musste ich meine Weisheitszähne ziehen. Ich hatte unglaubliche Schmerzen und nach drei Tagen musste ich wieder vorbeigehen, weil die Wunde nicht verheilte. Ich musste dananch immer wieder vorbeigehen und sie meinten, dass es einfach nicht verheilen will und sie müssten die ganze Wunde wieder aufreissen und noch mal zusammen wachsen lassen. Gesamthaft fehlte ich auf der Arbeit circa 1.5 Wochen, ich konnte nicht sprechen und hatte unglaubliche Schmerzen. Ich dachte am Anfang, das wäre ein Ding von vielleicht drei Tagen und dann bin ich wieder fit.

Mein damaliger Arbeitgeber hatte überhaupt keine Freude und meinte dann, als ich wieder zurück war, sehr spöttisch und vorwurfsvoll: „Na ja, jetzt hast du also schon sehr lange gefehlt, du bist ja wirklich sehr schmerzempfindlich – normalerweise dauert sowas nur 2–3 Tage!“ Diese Aussage hat mich unglaublich verletzt. Es war für mich eine schlimme Zeit und ich hatte eh schon ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht zur Arbeit konnte. Ich konnte nicht verstehen, wieso eine solche Aussage kommt. Ich hinterfragte mich sogar, ob ich wohl wirklich zu schmerzempfindlich bin …?
Wenn ich damals die Tools von heute gehabt hätte, nämlich diese Aussage nicht an mich heranzulassen und vielleicht sogar einen Konter zurückzugeben oder ehrlich zu sagen, wie mich diese Aussage jetzt verletzt … aber das konnte ich nicht. Ich konnte damals meistens einfach nur schweigen und innerlich leiden. Zum Glück lernt man im Leben dazu 🙂.

Ich denke, auch in der heutigen Corona-Zeit ist das Thema Akzeptanz für uns alle wichtig. In der Schweiz sind fast alle Massnahmen gefallen. Die Maskenpflichtpflicht ist aufgehoben, das Gegeneinander leider nicht so ganz. Als die Maskenpflicht noch da war, wurde mit dem Finger auf die gezeigt, die keine tragen – jetzt ist die Maskenpflicht aufgehoben und es wird auf die gezeigt, die noch eine Maske tragen. Ich finde, der richtige Weg ist, dass jeder das tun soll, was er für richtig hält. Ob mit oder ohne Maske = MENSCH!

(22.02.2022)


Gefühle halten

Seit dem Vorfall an Weihnachten ist etwas Zeit vergangen (👉Beitrag). Mir wurde bewusst, dass dies einfach mein Thema im Leben ist und es wird immer wieder hochkommen, weil es mir helfen will, mich zu heilen. Es will nichts Böses, es will mich lehren und mich in meine volle Kraft bringen. Immer wenn diese Gefühle / Trigger wieder hochkamen, wollte ich sie abschütteln, verschliessen oder sie sollten möglichst schnell durch eine Therapie verschwinden.

Doch ich habe nun erkannt, der einzige Weg ist, die Gefühle zuzulassen – willkommen zu heissen. Klar habe ich das schon an die 100 x gelesen oder gehört, doch irgendwie musste ich es selbst erleben und erst jetzt bin ich bereit. Ich kann entscheiden, ob ich die Gefühle wegsperre oder zulasse und annehme, sie einatme und voll und ganz fühle. Denn beim „weghabenwollen“ verkrochen sie sich in meine „Innere Kammer“ und jedes Mal, wenn ich wieder konfrontiert wurde, klopften sie so hart dagegen, dass es im Herzen schmerzte.

In einer kürzlichen Meditation habe ich gelernt, mich in Licht zu hüllen und mich innerlich an einen vertrauten Ort zu begeben. Dann habe ich mir die Triggersituation vorgestellt und als die schmerzhaften Gefühle anklopften, habe ich anstatt es klopfen zu lassen, meine „Innere Kammer“ geöffnet und die Gefühle herausgelassen. Ich habe mir wirklich eine Tür vorgestellt, die sich öffnet. Die Gefühle sind herausgeströmt und – haben mir nichts getan! Am Anfang fühlte ich mich etwas ängstlich, aber dann war es sogar befreiend. Ich habe tief in diese Gefühle eingeatmet und sie zugelassen. Sie erschienen mir in zwei unterschiedlichen Farben und waren aufgewühlt, wild und schnell! Ich habe ihnen zugeschaut und immer wieder tief eingeatmet und irgendwann wurde es ruhiger und ruhiger … dann kam eine weisse Stille, eine unendliche, weisse Stille!

Konflikte und solche Gefühle können schmerzhaft sein und uns Angst machen, deshalb schliessen wir sie oft unbewusst ein. Doch wir können sie wieder befreien und je öfter wir das tun, desto mehr können wir Heilung erfahren – Schicht für Schicht. Und wenn, wie bei mir, ein Gefühl immer wieder kommt, auch wenn ich es schon einmal freigelassen habe oder therapiert habe, ist es sehr wahrscheinlich das Lebensthema und braucht einfach mehr Zuwendung.

Es ist letzten Endes ein Geschenk. Denn das Leben ist nicht gegen uns, es ist für uns!

Diese farbigen Gefühle und die weisse Stille kamen in meinem Inneren so klar als Bild, dass ich gleich danach ein Acrylbild gemalt habe:

Es erinnert mich immer daran:
„Ich bin nicht meine Gedanken und Gefühle aber darf sie zulassen“.

(16.02.2022)


Das Leben ist endlich

Ich fühlte mich nach Corona wieder gesund und freute mich, endlich etwas Sportliches unternehmen zu können. Mein Wetter App zeigte schönen, starken Wind an – ab aufs Wasser, auf den Bielersee. Ich entschied mich für mein Surfbrett, also ohne Fussschlaufen, das macht mir bei Wellengang und Starkwind am meisten Spass. Als Kiteschirm brauchte ich nur eine kleine Grösse und nahm meinen 7-m2 Schirm. Je mehr Wind, desto kleiner der Schirm.

Ich war etwa 1.5 h auf dem Wasser und es war toll! Doch langsam spürte ich die Kälte und meine Arme wurden müde, also entschied ich, die Session zu beenden. Ich machte kurz vor dem Ausstieg noch eine letzte Wende und fiel von meinen Surfbrett. Ich tauchte kurz unter und als ich auftauchte, schlug mir das Surfbrett gegen die Nase. Ich war kurz im Schock, der Schlag schmerzte und das Blut lief herunter. Da ich bereits nahe am Ufer war, konnte ich zum Glück stehen, das Wasser reichte mir bis zur Brust. Ich schaute nach unten. Mein Neopren war voller Blut.

Das Brett trieb davon. Mein Freud, der alles beobachtete, kam mir direkt zu Hilfe. Er packe mein Brett und fuhr mit seinem Schirm und seinem Brett an Land. Anschliessend half er mir meinen Schirm zu landen. An Land fragte ich ihn voller Panik: „Ist sie gebrochen?“. Er schaute mich an und sagte: „Ich kann es dir nicht sagen, aber sie ist sehr geschwollen.“

Ich zitterte und hatte einfach eine Riesenangst, dass meine Nase gebrochen ist! Und wisst ihr wieso? In Filmen habe ich oft gesehen, dass die Person mit der gebrochenen Nase ins Spital ging. Der Arzt sagte dann, er schaue sich das an, tastete die Nase ab und dann plötzlich, ohne Vorwarnung rückte er die Nase zurück in die alte Stellung und dabei knackste es fürchterlich! Davor hatte ich am meisten Angst 😅.

Meine Nase schwoll stark an und schmerze und ich hatte leichte Blessuren. Wir zogen uns um und fuhren direkt in die Notaufnahme. Der Arzt meinte, es könnte geprellt, eine leichte Fraktur oder eine Fraktur sein. Es sei bei der Schwellung schwer zu beurteilen. Von einem CT hat er mir abgeraten, ich solle die Schwellung 3 – 4 Tage abklingen lassen und dann schauen, wie es ausschaut. Als er meine Nase abtasten wollte, wich ich instinktiv zurück und fragte: „Werden Sie jetzt ruckartig meine Nase knacksen?” Er schaute mich verständnislos an und sagte: „Nein.” Ich traute ihm aber dennoch nicht über den Weg 🙃. Er gab mir Schmerzmittel, Tropfen und eine Salbe. “Schief ist die Nase nicht.” meinte er, daher könnte ich Glück gehabt haben und sie sei nicht gebrochen. Das war vor 3 Tagen – mittlerweile geht es mir schon viel besser. Ich hoffe, es verheilt gut 🤕.

In letzter Zeit gab es ein paar Ereignisse rund um meine Gesundheit. Vielleicht ist es ein Zeichen, etwas zu bremsen oder besser auf mich achtzugeben. Gelernt habe ich aus diesem Vorfall: In Zukunft beim Auftauchen immer meinen Kopf zu schützen. Ich hatte Glück!

(09.02.2022)


Angewohnheit

Ich bin positiv. Positiv im Leben und positiv auf das Coronavirus getestet 😉. Da bin ich also krank und liege mit Fieber und Kopfschmerzen im Bett und hoffe insgeheim – oder auch gar nicht so geheim – ein positives Testresultat zu erhalten. Und wieso freue ich mich darüber?

Weil ich weiss, ich kann danach wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Dieser Gedanke machte mich happy und wütend zugleich, wütend auf die Gesellschaft, wütend auf unser System. Die Welt erschien mir verdreht und das lag nicht am Fieber! „In welcher Welt leben wir, wenn wir uns eine Krankheit wünschen, um frei zu sein?“, fragte ich mich. Klar wünschte ich mir nicht die Krankheit, sondern das daraus folgende Zertifikat, trotzdem!

Nach kurzer Zeit habe ich mich wieder beruhigt. Meine Wut sollte sich nicht gegen die Gesellschaft richten. Das Einzige, was ich tun kann, ist bei mir zu schauen. Für mich das Richtige tun. Für mich ein guter Mensch sein. Egal, worum es geht. Das hat mich auch erkennen lassen, dass dieses Zertifikat gar nicht relevant ist. Denn, wenn ich mich zu sehr auf die Ungerechtigkeiten fokussiere, werde ich ja GAGA!
Also richte ich mein Spotlight lieber auf das, was wir bereits haben, was wir erreicht haben, auf das Wunderschöne in dieser Welt, auf die Menschen, die Herzen und die Liebe!

PS: Mir geht es gut und ich bin schon fast wieder ganz gesund!

(02.02.2022)


Aha-Erlebnis

Im Moment fühle ich mich sehr gut. Ich geniesse gerade meine Zeit und bin wieder viel motivierter als noch vor ein paar Wochen. Vielleicht ist es die Neujahrsmotivation, vielleicht aber auch einfach das bekannte Auf und Ab des Lebens 😊. In solchen Phasen muss ich jeweils aufpassen, dass ich nicht zu übermütig werde.

Im Sinne von: Zu viel Neues lernen, zu gesund leben wollen, zu viel Bücher lesen, zu viele Podcasts hören, zu viele Videos schauen, zu viel erleben wollen. Einerseits macht es viel Spass, andererseits sind es dann oft so viele Eindrücke, dass ich gar nicht alles verarbeiten kann. Mittlerweile kann ich jedoch ziemlich gut damit umgehen und merke früh, wann es wieder Zeit ist, mehr in mich hineinzuhören statt im Aussen zu konsumieren. Andererseits fühlt es sich gerade auch an, als wäre der Schleier, den ich in den letzten Monaten vor Augen hatte, gelüftet. Ich sehe meinen Weg wieder klarer und bin motiviert zu leben.

Mir passiert es ab und an, dass ich an der Richtigkeit meines Weges zweifle, weil mir von aussen andere Wegweiser vorgeschlagen werden. Dann frage ich mich: Bin ich wirklich richtig oder sollte ich einiges anders machen?” Vor allem, da ich von vielen Dingen eigene Ansichten habe, die nicht unbedingt der Mehrheit entsprechen. Eine Leserin hat mir vor kurzem folgenden Satz als Antwort auf meine Zeilen geschrieben:

„Hättest Du nicht irgendwas, wonach sich heimlich und im Stillen alle sehnen, müssten sie Dich nicht kritisieren.”

Mir hat dieser Satz so gutgetan – ich danke Dir nochmals! Eure Zuschriften zu meinem kürzlichen Erlebnis haben mich dabei bestärkt, meinen eigenen Weg zu gehen und nicht an mir zu zweifeln.

(18.01.2022)


Lebensfreude

Das Wochenende verbrachte ich mit meiner Familie im Wallis in einem Hüttli. Wir waren Schlittenfahren, Snowboarden, haben eine Schneefrau gebaut und Sonne getankt! Es war eine tolle Zeit im Schnee und hat mir richtig gutgetan. Raus an die frische Luft, Spiele spielen, lecker Essen und Hüttenfeeling!

Ich merkte, dass ich das gebraucht habe. Das letzte Jahr hat doch an mir gezerrt und das Erlebnis an Weihnachten hat mich auch sehr mitgenommen. Oft merkt man gar nicht, dass man im Alltagstrott steckt und dann tun solche spontanen Erlebnisse einfach gut. Meine Batterien sind wieder aufgeladen und ich freue mich auf alles was kommt🙂.

Ich danke Euch herzlich für die zahlreichen Rückmeldungen zu meinen Zeilen «Bedingungslos». Viele haben mir geschrieben, dass auch sie nicht so schöne Weihnachten verbracht haben und es Streit in der Familie gab. Einige haben mir Mut zugesprochen, dass es besser wurde, sobald sie eine Entscheidung getroffen haben. Danke für Eure Geschichten, ihr macht mir dadurch Mut und ich fühle mich irgendwie geborgen❤️.

Alles Liebe

(11.01.2022)


Bedingungslos

Ich verbrachte an Heiligabend das schlimmste Essen meines bisherigen Lebens. Ich fühlte mich fehl am Platz, unwillkommen und als würde ich alles falsch machen – und das in meiner eigenen Familie, also einem Teil davon. Ich wurde für meine Lebensart und wie ich nicht lebe kritisiert, ich wurde dafür was ich trinke oder nicht trinke kritisiert und dafür was ich tue oder nicht tue.

Ich habe es über mich ergehen lassen und bin mit Magenkrämpfen nachhause gegangen. Doch damit ist jetzt Schluss.

Auch wenn ich in Frieden und mit Respekt den Menschen gegenüber leben möchte, hat auch meine Empathie und Geduld einmal ein Ende. Ich muss nicht alles ertragen, nur weil es die Familie ist. Die Liebe wird immer da sein, doch ist mir mein Wohlbefinden wichtiger.

Im Jahr 2022 sind meine Leitsprüche:
Ich umgebe mich nur mit Menschen, die mir guttun. Mit Menschen, die mein Feuer zum Lodern bringen und nicht auslöschen wollen. Mit Menschen, bei denen es nicht anstrengend ist, ich zu sein. Ich möchte meine Zeit mit Menschen verbringen, die mich bedingungslos lieben und nicht mit denen, die mich nur lieben, wenn ich ihre Bedingungen erfülle. Ich bin sehr dankbar, einen grossen Teil in der Familie zu haben, die genau das tun. Ich konzentriere mich auf die für mich positiven Dinge.

Ich hoffe, ihr hattet eine tolle Weihnachtszeit und ich wünsche euch einen wundervollen Start ins 2022! Lasst uns das Jahr geniessen und mit Liebe und Freude füllen ❤️.


Liebe

Im Jahr 2021 habe ich viel gelernt, viel gelacht, viel erlebt und gelebt, viele Hürden und Herausforderungen gemeistert und habe ein grosses Stück näher zu mir gefunden. Ich bin für mich eingestanden, bin meinen eigenen Weg weiter gegangen, auch wenn es manchmal schwer war.

Ich bin dankbar für das Jahr 2021!

Das Zitat von Hermann Hesse: “Wer nicht in die Welt passt, der ist immer nahe daran, sich selber zu finden.” passt ziemlich gut in mein Jahr 2021. Ich habe zwar nicht das Gefühl, nicht hineinzupassen, aber auf jeden Fall irgendwie anders zu sein. Doch ganz alleine fühle ich mich nicht, denn es gibt immer jemanden da draussen, der das Gleiche fühlt 😃. Wir sind nie alleine.

Ich danke Euch von Herzen für das vergangene Jahr. Dank Euch durfte ich jede Woche “Joelles Zeilen” schreiben und dadurch meine Gefühle und Emotionen verarbeiten. Danke auch für Eure Feedbacks, ich habe mich über jede Nachricht sehr gefreut! Ihr habt mein 2021 auf jeden Fall bereichert.

Ich wünsche Euch ganz schöne Feiertage und wir lesen oder sehen oder hören uns im 2022!

DANKE!

(21.12.2021)


Ende und Anfang

Oft habe ich die Frage gehört, wann wohl die momentane Situation ein Ende nimmt. Denn alles geht ja irgendwann vorbei, oder? Ich werde nicht dasitzen und hoffen, dass der Sturm vorüberzieht oder alles wieder beim Alten sein wird, sondern, ich versuche zu lernen damit zu leben, es anzunehmen, wie es ist und nicht zu hoffen, dass es bald vorbei ist.

Mir tut dieser Gedanke jedenfalls gut. Denn ich finde nicht, dass alles wieder so sein sollte wie vorher. Die Veränderungen tun gut und ich weiss für mich, es wird nie wieder so werden wie vorher, also versuche ich, nicht in der Vergangenheit zu hängen, auch wenn es nicht immer gelingt.

Mein vorheriges Leben fühlt sich eher wie ein früheres Leben an. Jedes Wochenende war komplett verplant, meistens auch die Abende unter der Woche. Ich hasste den Montag und liebte den Freitag. Ich war immer in Gesellschaft und selten ganz allein.

Mein Leben hat sich jedoch verändert. Manchmal frage ich mich, wie es wohl wäre, wenn es wieder so wie früher ist. Das sind Tage, an denen ich an mir zweifle, ich nicht weiss, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder alles komplett falsch mache. Im Moment fühle ich mich etwas perspektivenlos. Wenn ich in die Zukunft blicke, sehe ich alles vernebelt – ähnlich wie der November im Seeland🙃. Habt ihr auch manchmal solche Schwankungen, Zweifel und Gedankenwirrwarr? Dann gibt es wieder Tage, da bin ich voller Motivation und liebe meine freien Tage, aber auch meine Arbeitstage! Das hört sich cheesy an, doch ich liebe meinen Job! Vielen von Euch geht es bestimmt auch so – aber das war vielleicht auch nicht immer so? Bei mir liegt das einerseits an meinem Tätigkeitsfeld und andererseits an den Menschen und meinen TeamkollegInnen in der Quelle. Dafür bin ich sehr dankbar.

Ich hoffe, ihr habt eine tolle Woche! Bei uns in der Schweiz liegt Schnee – ich freue mich aufs Snowboarden im Tiefschnee und die dazugehörenden brennenden Oberschenkel – bis bald!

(14.12.2021)


HighLIGHTS

Letzte Woche sass ich am Esstisch und war nicht so glücklich. Es war kein guter Tag. Ich war müde, fühlte mich ausgelaugt und es war kalt und dunkel draussen. Ich hatte auf nichts Lust und alles war in dem Moment blöd.
Dann schweifte mein Blick auf meine Fotowand im Wohnzimmer. Dort habe ich tolle Erinnerungsfotos aufgehängt.

Kitesurfen in Brasilien, Backpacking durch Indonesien, Tauchen an den schönsten Korallenriffen, neue Orte entdecken, Sonnenuntergänge in fernen Ländern, Freiheitsgefühl auf steilen Klippen und unter mir die brechenden Wellen…

All das ist momentan nicht möglich. Arme Joelle 😉.

Doch dann kam mir das Bild von Social Media – vor allem Instagram – dort werden immer nur die schönen Momente, die Highlights gezeigt. Man sieht selten bis nie die dunklen und schweren Momente. Genau wie auf meiner Fotowand. Dann habe ich mir überlegt, was ich denn in diesen schönen Momenten gelernt habe. Und da merkte ich, dass es die dunklen, verschleierten und schweren Situationen im Leben waren, die mich weitergebracht und mir Erkenntnisse vermittelt haben. Das hat mich daran erinnert, für jeden Moment dankbar zu sein, besonders auch für die schwereren Zeiten. Welche Momente im Leben haben Dich weitergebracht?

Neben der „Highlights-Fotowand“ könnte ich eine „Low-Fotowand“ aufhängen: Ich am Weinen, ich im Schlabberlook vor dem TV, ich mit wütendem Gesichtsausdruck 😊. Solche Momente kommen nie an eine Fotowand. Es wäre aber eigentlich sehr spannend und hinten auf oder neben dem Foto könnte ich aufschreiben, was ich aus dieser Situation gelernt habe, oder nicht?

(08.12.2021)


Innenwelt

Wenn ich etwas fühle, von dem ich denke, das sollte ich eigentlich nicht fühlen, kommt oft mein Verstand / mein Wissen und sagt mir, du weisst doch eigentlich, wie es richtig wäre! Also im Sinne von: Du kennst die Tools doch, also musst du gar nicht so fühlen! Ich lasse selbst oft nicht zu, so zu fühlen, wie ich gerade fühle, weil ich weiss, es müsste gar nicht sein.

Wie ein Freund, der mir einen Rat gibt, nur bin ich es selbst. Manchmal regt mich das auf! Also da bin z. B. ich, die neidisch auf etwas/jemanden ist. Dann kommt mein Verstand und sagt: „Du musst nicht neidisch sein, es ist egal, was andere Menschen tun, freue dich für sie und bleib bei dir, in deiner Mitte und begegne ihnen mit Liebe.“ Dann kommt mein Ego und regt sich total über diese schlaue und wahrscheinlich noch zutreffende Super-Bewusstseins-Aussage auf: „Lass mich doch mal einen Moment neidisch sein, ich darf es herauslassen und total unbewusst handeln, ich bin schliesslich auch nur ein Mensch.“ Und das war nur Runde 1😉.

Jetzt, da ich das so aufschreibe, fällt mir auf, dass es wie eine Diskussionsrunde zwischen meinen Gefühlen, meinem Verstand und meinem Ego ist. Ist schon irgendwie gruselig, dass da mehrere „Bewohner“ in mir sind, aber anders ist es ja kaum zu erklären. Klar habe ich in vielen Büchern wie z. B. von Eckhart Tolle über den Verstand und das Ego gelesen, aber es selbst zu erleben ist nochmals ganz anders, als in Büchern zu lesen.
Das müsst ihr mal ausprobieren! Wenn ihr so einen „inneren Kampf“ habt, schreibt alles auf, so wie ich gerade und dann wird einem sehr schnell klar, was da abgeht. Am besten wäre, nur auf mein Gefühl zu hören, es zuzulassen und weder auf meinen Verstand – auch wenn er echt tolle Ratschläge hat – noch auf mein Ego hören. Vielleicht passiert es irgendwann, dass ich solche Gefühle wie Neid nicht mehr fühle, weil sie erst gar nicht mehr hochkommen und nicht, weil es gut und yogi-mässig wäre, dass sie nicht mehr hochkommen – wisst ihr wie ich meine🙃?

Na ja, ich jedenfalls schon😂
Bis bald ihr lieben!

(01.12.2021)


Frei sein

Ich hatte nie das Gefühl, meiner Freiheit beraubt worden zu sein. Das hat sich geändert. Dieses Wochenende stimmen wir in der Schweiz über das Covid-19-Gesetz ab. Ich werde mit NEIN stimmen. Bei der Abstimmung geht es nicht um geimpft oder ungeimpft – sondern um die ganze Gesellschaft, es geht um uns alle. Frei sein unter der Bedingung, ein Zertifikat vorweisen zu müssen, ist in meinen Augen keine Freiheit.

Im Moment bin ich nicht frei – also nicht frei im Sinne von ohne etwas vorzuweisen, überall hindürfen. Ich bin nur frei, wenn ich beweise, dass ich gesund bin – obwohl ich doch gesund bin? Unsere Vorfahren haben für die Freiheit und gegen die Unterdrückung gekämpft. Ich wünsche mir, dass dies nicht umsonst gewesen ist. Ich wünsche mir eine Freiheit ohne Spaltung, eine Freiheit ohne Bedingungen, eine Freiheit ohne Zertifikat – einfach nur Freiheit.

Frei, im Sinne von innerlich frei, fühle ich mich trotzdem. Ich sehe die ganze Situation auch als Chance. Eine Chance weg vom Materialismus, weg von der Konsumgesellschaft und näher zu uns selbst. Es gibt weniger Ablenkung, dafür mehr Zeit. Zeit, die ich definitiv für mich nutze und versuche, das Positive darin zu sehen. Und wenn Du auch so empfindest, glaube mir, es geht so vielen Menschen genauso und Du bist nicht allein.

Wie geht es Dir im Moment?

(24.11.2021)


Innerer Raum

Früher wusste ich nicht, dass dieser innere Raum wirklich existiert und wie gut und wohlig er sich anfühlt. Als ich angefangen habe zu meditieren, machte ich jeweils eine geführte Meditation. Es fühlte sich gut an, beruhigte mich und war eine tolle Routine, um meinen Tag zu starten. Zeit für mich.

Doch nach etwa einem Jahr begann ich, ohne Führung zu meditieren und eines Tages tauchte ich für ein paar Sekunden in meinen inneren Raum und es war unbeschreiblich schön! Wie ein angenehmer Sog voller Licht, ruhig und doch voller Leben und ein Gefühl von ich will für immer darin verweilen. Sobald ich das Gefühl festhalten wollte, war es wieder weg – innert Sekunden. Am Tag darauf wollte ich dieses Gefühl wieder erleben und konzentriert mich darauf, dorthin zu gelangen. Es klappte nicht mehr. Ich merkte dann mit der Zeit, dass es mein Ego war, das wieder dorthin wollte. Doch so etwas Reines und Kostbares wie meinen inneren Raum zu besuchen, kann nicht mit Zwang und Willen geschehen – liebes Ego: Du musst draussen bleiben😉.

Seither klappt es manchmal und manchmal auch nicht, aber ich strebe nicht danach, sondern geniesse einfach meine Meditationen. Doch ich denke, je mehr wir damit in Verbindung gehen, je öfter wir meditieren, desto mehr öffnet sich dieser Raum für uns.

Wie fühlt sich Dein innerer Raum an?

(18.11.2021)


Verbindung

Ich habe es bereits öfters erlebt, dass ich bei gewissen Menschen eine besondere oder speziellere Verbindung spüre. Als würde ich die Person bereits länger kennen und dann ist da eine gewisse Vertrautheit und Verbundenheit. Bei anderen, die ich vielleicht sogar länger kenne, kann es genau das Gegenteil sein.

Es ist auch nicht möglich, dies zu erzwingen oder vorzutäuschen, ich spüre es einfach. Wenn ich zum Beispiel mit Verena spreche und wir Ideen austauschen, ist es, als würde – sobald wir zusammen sind – ein Inspirationsstrang von oben durch uns beide fliessen. Wir haben immer sofort Ideen, die uns allein gar nicht in den Sinn kommen würden. Eine Inspirationssymbiose😀. Beim Bruno vom Quelle-Team habe ich eine Produktivitäts- und Lachsymbiose. Wenn wir zusammen an einem Projekt arbeiten, sind wir kaum zu stoppen und wir lachen uns immer kaputt, da wir einen ähnlichen Humor haben und über uns selbst lachen können.

Es gibt noch viele weitere Verbindungen, aber sie sind schon eher selten und sehr wertvoll. Kennt ihr das auch? Diese Verbindungen existieren auch bei Tieren. Als ich klein war, hatte die Frau meines Vaters einen Hund namens „Sting“. Ich liebte Sting und wir hatten eine spezielle Verbindung, denn normalerweise habe ich etwas Schiss vor Tieren – wie ihr im Interview mit Heidi Aemisegger sehen könnt. Ich spürte auch eine Verbindung zu Heidi’s Hündin „Indie“. Es war, als würde sie mich verstehen und ich wusste genau, sie wird mir nichts tun und meint es gut mit mir. Das ist das besondere an diesen Verbindungen, immer wenn ich sie spüre, weiss ich genau, dieser Mensch oder dieses Tier wird mir niemals etwas Böses tun und ich kann ihm 100 % vertrauen – mein Gefühl hat mich noch nie getäuscht!

Kennt ihr das auch?

(10.11.2021)


InspirationsQuelle

Es gibt Tage, da fühlt es sich an, als hätte ich Superkräfte. An diesen Tagen bin ich voll in meinem Element und sprühe vor Kreativität und Tatendrang. In den letzten zwei Wochen hatte ich solche Tage des Öfteren auf der Arbeit, da ich ein neues Projekt gestartet habe und voll darin aufgehe – hier eine Idee und da noch eine und Go Go Go!

Ich kann dann gar nicht aufhören und verspüre den Drang weiterzumachen. Nach solchen Tagen komme ich noch voller Energie nachhause, kann vor Aufregung aber kaum einschlafen. Einerseits fühlt sich das wunderbar und erfüllend an, andererseits bin ich dann am Tag darauf völlig erschöpft und ausgelaugt. Ich denke mir aber, wenn die Kreativität fliesst, will ich es ausnutzen und so viel erschaffen wie möglich, weil ich ja meine Freude und den Kreativitätsfluss nicht stoppen will.

Manchmal wäre es aber wahrscheinlich besser, die Energie etwas aufzuteilen und mehr Balance hereinzubringen.

Vielleicht habt ihr einen Tipp, wie geht ihr mit solchen Tagen um? Ausnutzen und Vollgas geben oder versuchen eine Balance zu finden🙂.

(3.11.2021)


BeGEISTerung

BeGEISTerung. Ich finde dieses Wortspiel wunderbar. Unser Geist ist freudig, wenn wir etwas mit Begeisterung tun. In meinem Leben fühlte ich mich immer von Menschen angezogen, die begeisterungsfähig waren. Ich habe mich damit einfach wohlgefühlt, denn diese Lebensfreude in den Augen meines Gegenübers zu sehen, steckt an.

Meine langjährige Freundin, die ich bereits im Kindergarten kennenlernte, ist ein solches Beispiel. Sie kam immer auf die absurdesten Ideen und ich war voll mit dabei! Eines Nachmittags, wir waren etwa in der 5. Klasse, hatten wir Lust zu nähen. Wir sammelten alle alten Stoffreste, die wir finden konnten und legten sie in meinem Zimmer auf dem Boden aus. Die Ausbeute war ein bunt gemischter Haufen und nichts passte zusammen. Wir hatten aber auch nicht das Geld, um uns neuen Stoff zu kaufen, also Let’s Do This! Wir entschieden uns für einen Patchwork-Rock, schnitten die Stoffreste zu Quadraten und nähten sie alle aneinander. Voller Stolz präsentieren wir unser Kunstwerk den Müttern. Sie fanden es toll – auch wenn ich da heute nicht mehr ganz so sicher bin😉.

Wir beschlossen, unseren neuen, freshen Rock am nächsten Schultag anzuziehen – im Partnerlook. Wir planten dazu sogar noch die passende Frisur – Inspiration war unsere damalige Modeikone: Pippi Langstrumpf! Voller Freunde trafen wir uns auf dem Schulhof und gingen zusammen ins Klassenzimmer. Die Klassenkameraden tuschelten und dann lachten sie und zeigten mit den Fingern auf uns. Wir wurden den ganzen Tag ausgelacht. In der Pause wollte ich mich verkriechen oder den Rock am liebsten loswerden, aber meine Freundin meinte voller Selbstvertrauen: „Mir gefällt er, wir haben ihn selbst gemacht und ich lasse ihn an.“ (Ohne Rock wäre wohl noch peinlicher gewesen😆). Ich merkte, dass auch sie etwas verunsichert war, aber wir zogen es durch. Wir haben den Rock zwar nie wieder angezogen – er war auch wirklich schrecklich – doch wenn ich an die Geschichte denke, denke ich an Mut, an Freundschaft, an etwas mit Freude erschaffen zu haben und daran, dass es egal ist, wie wir aussehen, denn auf das innere Licht kommt es an.

Ich bin dankbar, dass uns unsere Mütter immer unterstützt haben und uns haben Dinge ausleben lassen. Sie waren wohl auch Pippi Langstrumpf-FansPippi Longstocking emoticon : Emoticons @ emofaces.com.

Wenn Du selbst im Moment nicht so viel Begeisterung verspürst, kenne ich eine tolle Übung, sie stammt aus dem Buch von Paolo Coelho „Auf dem Jakobsweg“. Mir ist diese Übung erst in den Sinn gekommen, nachdem ich meinen Zeilen sowie das Newsletter-Thema verfasst habe. Als ich dann im Buch nachgeschlagen haben, sah ich, das Kapitel heisst „Die Begeisterung“! Zufall oder …?

Die Übung lässt uns an unsere Kindheit erinnern. An Zeiten, wo wir voller Freude und komplett im Moment glücklich waren. Das sind wir heute noch, doch wird es oft von unseren Gedanken oder To-Do’s überdeckt. Je öfter Du die Übung machst, je mehr Freude kommt wieder in Dir hoch.

👉 Hier geht’s zur Übung

(26.10.2021)


Wegweisende Botschaften – Wegweiser des Lebens

Es gibt diese Zeichen oder Wegweiser im Leben. Plötzlich tauchen sie auf und ich weiss, ich bin auf dem richtigen Weg oder eben nicht so ganz – Umwege zählen übrigens nicht zum „nicht so ganz“, denn die dürfen sein🙂. Oftmals nehme ich diese Zeichen oder diese innere Stimme wahr. Doch manchmal eben auch nicht und es läuft schief – das ist ganz normal!

Kennt ihr diese Tage, da spürt man schon beim Aufstehen, das etwas faul ist. Das sind bei mir die „unbewussteren“ Tage. Ich überhöre und übersehe die Zeichen, auch wenn sie noch so deutlich sind. Kürzlich hatte ich so einen Tag. Die Zeichen waren eigentlich sehr klar, aber ich ignorierte sie gekonnt und verarschte mich selbst. Ich wusste, es wird alles schief laufen und so kam es dann auch. Am Abend realisierte ich es ganz bewusst und musste über mich lachen.

Ich glaube daran, dass unser Leben mit einem roten Faden gezeichnet ist. Dieser Faden ist ein ungefährer Wegweiser, er kann sich jedoch nach rechts oder nach links bewegen, doch die Richtung bleibt. Diese Umwege gehören zu meinem Weg und die bestimme nur ich allein. Es sind die Lehren, welche ich für mich aus Situationen ziehe und in meinen Rucksack packe. Ohne diese Exkursionen wäre mein Weg in meinen Vorstellungen glatt und grau. Wie langweilig! Denn genau diese Ausschweifungen machen ihn farbig, hügelig, steinig, aufregend, mit Wurzeln, Ästen und Blumen darauf, voller Geräusche und herrlich riechenden Düften – Okay, manchmal riecht es auch grausig aber es ist eben mein Weg!

Was Menschen um uns herum sagen, kann ebenso wegweisend sein. Plötzlich fällt ein Satz oder ein Wort und uns geht ein Licht auf💡. Von Verena – vom Quelle Team – habe ich gelernt, wenn etwas fliessen soll, dann gibt es keine Regeln, Einschränkungen oder „das geht nicht-Aussagen“. Es geht nicht, ist bei ihr sowieso tabu – ihr müsst es gar nicht erst versuchen😉. Wenn ich zu ihr sagte: „Ja aber das geht doch nicht, ist das nicht doof?!“ Fragte sie mich: „Wieso nicht? Liebe Joelle, sag mir wieso nicht?“ Manchmal musste sie die Frage mehrmals stellen und irgendwann klinkte sich mein Ego aus und mein Herz schaltete ein: „Ja wieso eigentlich nicht?“ Sie hat mir gezeigt, dass Kreativität grenzenlos ist. Und wenn ich diese Eingebungen und Ideen auslebe und Freude und Spass daran habe, ist es niemals doof!

Also frage ich Dich: „Hast Du etwas in Deinem Leben, dass Du ändern möchtest? Hast Du Angst, eine neue Tür zu öffnen oder etwas zu wagen? Tu es einfach! Und bei jeder Ausrede, die Dir in den Sinn kommt, frage Dich: wieso nicht? Immer und immer wieder, bis Dir selbst die Ausreden ausgehen!

(19.10.2021)


Der Wandel kommt

Bei mir hat sich die Situation rund um das Thema Corona etwas beruhigt. Eine Weile war ich richtig tief im Thema drin und verspürte Wut und ein Gefühl von Ungerechtigkeit. Ich hatte sogar einige Nächte Alpträume und träumte davon, dass „Sie“ mich holen kommen.

Mehrmals in der Nacht wachte ich auf und hatte das Gefühl, es steht jemand im Zimmer. Ich knipste das Licht an doch da war niemand. Dabei war ich sicher, etwas gespürt/gesehen zu haben, einen Schatten, Umrisse.

Solche Ängste stammen meiner Ansicht nach entweder aus früheren Generationen oder vielleicht sogar aus früheren Leben? Jedenfalls hatte ich noch nie eine „Verfolgungsangst“ oder kann mich nicht daran erinnern. Es ist schwer vorstellbar, wie schrecklich das für die Menschen sein muss/te. Vor allem die Geschichte der Anne Frank hat mich seit der Kindheit, als ich das erste Mal davon hörte, geprägt. Ich fragte mich damals immer wieder, wie Menschen so etwas tun konnten. Die heutigen Zeiten sind nicht vergleichbar, doch Ängste sind trotzdem in uns. Ich versuche mir vorzustellen, dass diese Ängste nicht real sind, sondern in meinem Kopf stattfinden. Meistens sind es Gedanken an Zeiten, die noch gar nicht da sind und vielleicht auch nie da sein werden. Ich darf Ängste haben, sie äussern und benennen, doch sie sollen nicht mein Leben bestimmen.

Was sind Deine Ängste?

(12.10.2021)


“Gemeinsam oder Alleinsam”

Es gibt kaum etwas Schöneres, als Erlebnisse zu teilen, gemeinsam Dinge erleben und Erinnerungen schaffen. An meinen arbeitsfreien Tagen mache ich am liebsten etwas mit meinem Partner, da wir ähnliche Interessen haben, sei es kitesurfen, biken, in den Seilpark gehen, kochen. Doch manchmal passt es einfach nicht!

Da kommt es vor, dass wir uns auf gemeinsame Tage freuen und dann harmoniert es einfach nicht. Beide wollen etwas anderes und wir sind frustriert. Wir haben uns auf die Zeit gefreut und dann herrscht eine komische Stimmung. In solchen Momenten ist es wichtig, ehrlich zu sein. Zu sich selbst und zum Gegenüber. Eingestehen, dass es nun mal jetzt einfach nicht passt und dass beide getrennt etwas unternehmen sollten, auch wenn es anders geplant war. Das nimmt den Druck raus und lässt frei, denn das Jetzt zählt und jede Situation – jeder Tag – ist anders. Wir brauchen Zeit für uns ganz alleine, egal ob wir in einer Partnerschaft sind oder nicht.

Früher konnte ich schlecht alleine sein, mir war oft langweilig – schon als Kind – und ich hatte immer Freunde um mich und die Wochenenden waren komplett verplant. Mit etwa 24 Jahren habe ich mir die Aufgabe gestellt, einen Monat Dinge zu tun, die ich noch nie alleine getan habe. Ich ging an die Talstation Kandersteg Oeschinen, wanderte hoch und verbrachte den ganzen Tag alleine am Oeschinensee mit einem Picknick und lief abends wieder herunter. Ich ging alleine ins Kino. Alleine ins Restaurant. Machte alleine eine Fahrradtour und noch viele weitere Dinge. Dieser Monat hat mir richtig gutgetan, obwohl es manchmal eine Überwindung war.

Mit 25 Jahren hatte ich dann den Mut, alleine in eine andere Stadt zu ziehen. Ein neues Umfeld, neuer Job, neues Heim. Es war schwer, aber auch notwendig, um meinen Platz, meinen Mut und meine Stärke zu finden. Heute bin ich gerne alleine, ich kann mich gut selbst beschäftigen und brauche diese Zeit für mich.

Bist Du gerne alleine?

(05.10.2021)


Anpassen?

Als Kind lernte ich früh, wenn ich mich anpasse und anständig bin, mögen mich die Erwachsenen. Einige meinten sogar, ich sei so erwachsen, mit mir kann man sich ja wunderbar unterhalten – wie toll! Und laberten mich gleich mit Erwachsenenproblemen zu.

Ich dachte auch immer, das wäre ganz toll und strebte immer mehr danach, noch „erwachsener“ zu sein. Wenn ich erwachsen bin, bin ich super! Okay. Wenn ich ruhig und anständig bin, mögen sie mich. Wenn ich am Tisch alles aufesse – auch die ganz ekligen Sachen, die wirklich! kein Kind essen würde, ohne zu meckern – fanden sie mich grossartig und ein kulinarisches Wunderkind! Dass ich ab und zu vor Graus das Essen in eine Serviette spuckte und beim nächstmöglichen Toilettengang ins Klo spülte, merke niemand. Die Tarnung war zu gut. Diese Falschprogrammierungen begleiten uns bis ins Erwachsenenleben, denn jede Programmierung in der Kindheit hat Auswirkungen auf später. Mir wurde bewusst, dass ich mich heute noch ab und an anpasse und aufpasse, was ich sage, tue und wie ich mich verhalte. Aber heute weiss ich warum und immer wenn es hochkommt, frage ich mich: „Will ich das jetzt wirklich, weil ICH es will? Macht es mir WIRKLICH Freude?“

Ich gebe niemandem die Schuld, wichtig ist, dass ich solche Situationen realisiere und aufarbeiten kann. Und dank diesen Verhaltensmustern erkenne ich auch, wie ich ticke und woher das kommt. Das Beste daran: Muster können aufgelöst werden und dadurch findet man immer mehr zu sich.

Heute ist es mir meistens egal, was andere über mich denken oder ob man dies oder jenes nicht macht. Klar, ich bin jetzt keine Draufgängerin, wenn es um dieses Thema geht, doch mich anpassen und etwas sein, was ich nicht bin oder glaube, kommt nicht mehr in die Joelle-Tüte😉.

Wie sieht es bei Dir aus?

(28.09.2021)


Die Quelle aus dem alles besteht und nicht vergeht

Meine enge Freundin hat sich impfen lassen, ich nicht. Kürzlich haben wir uns getroffen und wie immer eine tolle Zeit zusammen verbracht. Am Anfang sprachen wir auch über die Impfung, wir haben uns ausgetauscht und darüber diskutiert, irgendwann kamen andere Themen zum Zug.

Ich habe von meinem Leben erzählt und was mir wichtig ist, wie z. B. veganes Essen, Umwelt etc.. Sie hat mir von ihrem Leben als Mutter eines Kleinkindes erzählt. Wir können immer stundenlang quatschen und es wird nie langweilig😊. Ja, wir stehen an unterschiedlichen Punkten im Leben und haben andere Prioritäten. Doch wir hören einander gerne zu, lieben es zu lachen und manchmal auch über Nonsens zu philosophieren.

Kürzlich nach unserem Treffen sagte sie mir, sie sei etwas verunsichert. Wir hätten völlig andere Ansichten, ich sei vegan und ungeimpft – sie nicht – und ob wir denn noch zusammenpassen, obwohl wir so unterschiedliche Meinungen hätten? Ich habe ihr geantwortet: „Unsere äusseren Umstände und Lebensarten sind zweitrangig, denn unsere Freundschaft ist eine Seelenverbundenheit und Du bist mein Herzensmensch – da kannst Du im „Aussen“ tun, was Du willst, es ist mir schnurzepipeegal, ob Du geimpft bist oder nicht. DU bist mir wichtig, Dein Inneres, Dein Herz. Bei so tiefer Freundschaft überstehen wir auch solche Zeiten.“ Sie empfand es genauso. Es ist wichtig, miteinander zu sprechen, denn wenn solche Gedanken aufkommen, ist es meistens die Angst, die aus uns Menschen spricht und nicht unser wahres ICH. In diesen Situationen können wir uns daran erinnern, den MENSCHEN zu sehen. Den Menschen, mit dem Du allenfalls bereits jahrelang verbunden bist. Es ist immer noch der gleiche Mensch, auch wenn sich die Entscheidungen in gewissen Themen in andere Richtungen bewegen.

Ist die Impfung es wert, Familien und Freundschaften auseinander zu bringen? Denkt daran, was Euch wirklich wichtig ist. Wenn wir Verständnis für unser Gegenüber und deren Ängste aufbringen und nicht urteilen und verurteilen, kann sich bereits vieles auflösen. Wenn ihr Euch gar nicht versteht, hilft Daniele Gansers Satz: „Du hast ein bisschen recht.“

(21.09.2021)


Prüfungen des Lebens

In letzter Zeit und auch in meinem letzten Urlaub scheint mir das Leben vermehrt wie eine ständige Prüfung. Als würde es mich auf etwas testen oder vorbereiten. Ich werde immer wieder vor Prüfungen gestellt und habe das Gefühl, das Leben will mich auf meine wahrhaftigen Überzeugungen testen. Kennt ihr das?

um Beispiel im Urlaub: Ich ernähre mich vegan und im VW Bus – v. a. im Ausland – ist es nicht immer einfach, etwas zu essen zu kriegen. Schwierig wird es vor allem, wenn ich superhungrig nach einer Kitesurfsession aus dem Wasser komme. Früher konnte ich irgendetwas rein futtern, heute ist es anders. Obwohl es mittlerweile viel einfacher und routinierter wurde, denn ich greife somit automatisch zu Gesünderem und es erscheint mir auch keineswegs wie ein Verzicht.

Weiterer Test: Abfalltrennung im Urlaub. Auf den Campingplätzen gibt es mittlerweile tolle Abfallsammelstellen. Viele machen sich aber nicht die Mühe, den Abfall zu trennen und schmeissen alles in einen Sack. Doch auch wenn es anstrengender ist, ist es in meinen Augen nun mal korrekt, den Abfall zu trennen.

Dann natürlich der aktuelle Test zum Thema impfen. Viele in meinem Umfeld haben sich impfen lassen, und es kam auch schon die Bemerkung: „Lass Dich doch auch impfen, ist doch dann alles viel einfacher und zudem solidarisch.” Ich frage mich, ist denn “einfach” gut, obwohl ich für mich weiss, es ist nicht richtig? Ist denn eine Spaltung und ein Gegeneinander solidarisch? Meine Antwort ist ein klares NEIN. Es mag für andere völlig anders sein. Wir merken ja alle, dass die Denkweisen und Meinungen in komplett verschiedene Richtungen gehen. Ich finde, wir sollten unsere Energie nicht mit diesem Gegeneinander-Kampf verbrauchen oder andere überzeugen, etwas nicht zu tun oder zu tun. Andersdenken ist in einer Demokratie erlaubt.

Wenn ich mit meinen Gedanken abschweife, male ich mir ab und zu Szenarien oder kleine “Joelle-Theäterli” aus. Was wäre, wenn ich wieder Fleisch esse, viel Alkohol trinke, mich impfen lasse? Wie würde ich wohl leben und könnte ich so leben? Also beim Fleisch-Gedanken musste ich würgen und auch alles andere erscheint mir fremd, auch wenn ich früher so gelebt habe. Ich habe mich so sehr mit dem Thema Tierleid, Umwelt und Gesellschaft auseinandergesetzt, dass es für mein Herz unmöglich ist, anders zu handeln, als dass ich es jetzt tue. Doch jeder Herzensweg ist ein anderer.

Ich könnte noch viele weitere Tests auflisten, die mir das Leben stellt, seit ich bewusster lebe. Geht es Euch auch so? Vielleicht habe ich es früher nur nicht wahrgenommen, oder ist der richtige Weg einfach steiniger und braucht mehr Willenskraft? Ich bin jedenfalls trotz Hürden bereit🙂.

(14.09.2021)


Mensch sein

Die Menschen haben in der Schweiz nicht mehr die gleichen Rechte – entscheidend dafür ist eine Impfung. Eine Impfung, die nach wie vor als Notzulassung gilt, eine Impfung, die nicht vor dem Virus schützt, eine Impfung, die nicht vor dem Weitergeben des Virus schützt. Aber propagiert wird: „Lass Dich impfen und schütze die Gesellschaft.“

Ja, wen oder was schütze ich denn genau, wenn nicht die anderen und nicht mich? Eine geimpfte Person kann eine ungeimpfte nach wie vor anstecken, nur die ungeimpfte Person muss aber ein Negativergebnis vorweisen? Das macht in meinen Augen einfach keinen Sinn. Ich verstehe alle, die sich aus ihren eigenen Gründen geimpft haben und respektiere diese Entscheidungen. Die Richtlinien hingegen kann ich nicht nachvollziehen. Sollten nicht auch alle respektiert werden, die sich dagegen entschieden haben und ihnen die gleichen Rechte zukommen lassen? Was nun stattfindet, hat – ganz realistisch gesehen – eine Zweitklassengesellschaft zur Folge. Ich für mich möchte dies nicht unterstützen. Ich denke aber auch, dass es irgendwann keine Rolle mehr spielt, ob geimpft oder nicht, denn mit den Folgen müssen wir alle leben. Ein Reminder, dass ein gegeneinander einfach nichts bringt – wir sitzen alle im gleichen Boot.

Mit dem Strom schwimmen ist einfacher, den Weg des Herzens zu gehen ist aber für mich der einzig Richtige, auch wenn er manchmal verdammt hart ist.

Ich habe mir neulich die Frage gestellt: „Wird irgendwann der Tag kommen, an dem der Mensch an erster Stelle steht und weder Geld noch Macht regiert, der Kapitalismus eine untergeordnete oder keine Rolle mehr spielt?“ Die Antwort meines Gegenübers: Das war in der Geschichte leider noch nie so.” Na ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Hoffen alleine genügt nicht – es müssen Taten folgen.

PS: Meine Ferien waren super!

(07.09.2021)


Suchen

Auf der Suche sein. Das war ich gefühlt, seit ich denken kann! Was mache ich mit meinem Leben? Welcher Beruf passt zum mir? Was mache ich nach der Ausbildung? Wie kann ich besser werden? Ich sollte doch noch dies und das tun. Hach, wie anstrengend! Hätte ich doch früher bereits gewusst, dass ich gar nichts muss😉

Doch auch wenn mir jemand gesagt hätte, ich muss nicht, hätte ich es wohl nicht geglaubt. Solche Dinge müssen erlebt werden. Als ich mich besser kennengelernt habe und merkte, worauf es im Leben wirklich ankommt, ist der Schalter gekippt. Ich muss nichts tun, nur weil es in die Gesellschaft passt. Ich muss nicht studieren, wenn ich nicht möchte. Ich muss keinen grossen Freundeskreis haben, um normal zu sein. Ich muss nicht heiraten und in ein Eigenheim ziehen, um erwachsen zu sein. Ich muss nicht in allen Städten der Welt gewesen sein, um zu beweisen, wie weltoffen ich bin.

Ich muss nichts Grosses vollbringen, ich DARF einfach nur tief in mich hören und tun, was ich gerne tue und vor allem von Herzen tue. Das ist der Schlüssel. Nicht überlegen, womit ich Geld verdienen kann, sondern das machen, was mir aus tiefstem Herzen Freude bereitet, alles andere kommt von selbst.

Falls Du an dem Punkt bist, und nicht weisst, was Du in Deinem Leben machen willst, stelle Dir die simplen Fragen: Was für ein Leben will ich führen? Was mache ich wirklich gerne? Mehr braucht es nicht, allenfalls noch eine Prise Vertrauen in Dich selbst.

Alles Liebe

(31.08.2021)


Die eigene Realität

Wenn Du diesen Text liest, verweile ich im Urlaub. Vor dem Urlaub bin ich immer total nervös und will alles noch erledigen. Mit alles, meine ich nicht nur die Wohnung sauber hinterlassen und die Nachbarin fürs Pflanzengiessen organisieren, sondern auch:

  • Zum Coiffeur gehen, weil im Urlaub will ich natürlich splissfrei sein
  • Den Kleiderschrank ausmisten
  • Kleider für den Urlaub kaufen, weil ich alles ausgemistet habe
  • Als Urlaubsvorbereitung: Zur Massage gehen
  • Die Wohnung nicht nur sauber, sondern blitzeblank hinterlassen
  • Die Kaffeemaschine bis aufs Mahlwerk reinigen, weil, wenn ich zurückkomme, soll der Kaffee bitte immer noch gut schmecken ☕
  • Mani- und Pediküre machen, am besten knapp 1 Tag vor der Abfahrt, damit es noch etwas stressig wird und ich mir zu 100% den Fussnagel zu kurz schneide und dann im Urlaub leide
  • Und zum Schluss noch eine Gesichtsmaske auftragen, um möglichst frisch in den Urlaub zu fahren – was leider nach diesem Programm oft nicht der Fall ist, aber wir sind ja da, um zu lernen 😂

In meiner Vorstellung wird der Urlaub grossartig! Mit viel Kitesurfen, baden, Neues entdecken und entspannen.

(24.08.2021)


Das Leuchten danach

Es war eine intensive Zeit für mich und sie hat sehr viel Kraft gekostet. Ich merkte, wie erschöpft Körper wie auch Geist waren und kränkelte ein paar Tage. Die Erholung und Stille tat gut.

Mir wurde dadurch bewusst, wie ich immer wieder kämpfe. Wenn es mir nicht gut geht, setze ich alle Hebel in Bewegung, damit es mir besser geht. Eigentlich gut, aber zugleich werde ich reumütig und denke mir: «Hach, hoffentlich geht es mir bald wieder so gut wie noch vor ein paar Wochen, da war alles rosig und ich war dauer-happy.» Als ich mir so zuhörte, musste ich selbst lachen! Es wird nie wieder so sein wie vor ein paar Wochen und das ist gut so! Das Leben verändert sich, also versuche zu akzeptieren und anzunehmen, wie es gerade ist und vielleicht wird es ja sogar noch besser als jemals zuvor.

Diesem Fluss des Lebens WIRKLICH zu vertrauen – also WIRKLICH! – erfordert meines Erachtens sehr viel Hingabe. Doch ich will es schaffen – ah nein, schon wieder ein Eigendruck🤭 – VERTRAUEN.

Ich spüre aber auch, wie meine Lebensenergie und Freude wieder aufflackert. Gäbe es keine Tiefs im Leben, würde ich so etwas gar nicht erst wahrnehmen.

(17.08.2021)


Ich verzeihe mir

Ich konnte kaum atmen und meine Hände zitterten. Auch wenn ich tief einatmete, bekam ich zu wenig Luft. Ehrlich gesagt, fühlte ich mich hilflos und wusste nicht, was ich tun soll.

Das war vor 4 Tagen.

Die Leute um mich herum haben mir Tipps gegeben und mir geholfen, doch ich wusste trotzdem nicht weiter. Als es dann gar nicht mehr ging, versprach ich mir, jetzt ganz tief in mich zu gehen, egal wie viele Stunden oder Tage es dauert. Ich setzte mich hin und machte eine geführte Meditation zum Thema Verzeihen/Vergangenheit. Selbst meditieren, also ohne Führung, ging gerade nicht, ich fand keinen Zugang und schweifte mit den Gedanken immer wieder ab.
In dieser geführten Meditation stellte ich mir unter anderem alle Menschen meiner Vergangenheit einen nach dem anderen vor und verzieh ihnen von tiefstem Herzen – helles Licht umschloss uns. Danach trat ich selbst, als früheres ich, vor mich und die Tränen liefen wie ein Wasserfall. Ich fühlte, dass ich mir selbst nicht verziehen habe, damals den Kontakt zu einigen abgebrochen zu haben. Ich habe mir nicht verziehen und deshalb kam bei jeder Begegnung aus dieser Gruppe, das bedrückende Gefühl wieder hoch. Ich dachte immer, die anderen sind schuld, denn sobald ich sie traf, ging es mir schlecht. Doch es hat IMMER mit einem selbst zu tun und niemand ist schuld. Ich weinte, bis ich nicht mehr konnte. Ich äusserte meine Ängste und Wut laut: Ich habe damals so entschieden und alle von mir gewiesen und jetzt ist es zu spät, ich bin schuld, dass jetzt keine Freundschaft mehr da ist oder wieder entstehen kann. Weil ich damals so entschieden habe. Ich bin schuld!

Ich sprach oder besser gesagt “kotze” alles aus, ohne Filter.

Und dann, ohne zu überlegen, sagte ich etwa 100x „ich verzeihe mir“. Ich verzeihe mir, dass ich damals so gehandelt habe. Ich verzeihe mir, dass ich diesen Bruch forciert habe und damals so entschieden habe. Es war und ist gut, was geschehen ist. Ich verzeihe mir, dass ich mir dafür die Schuld gebe. Ich verzeihe mir ALLES.

Irgendwann kam Stille.

(10.08.2021)


Zulassen

Mir geht es etwas besser. Doch ich bin immer noch nicht ganz aus meinem Tief herausgekommen. Mich hat wohl etwas extrem getriggert. Herausgefunden, was genau der Auslöser war, habe ich noch nicht. Es braucht wohl etwas Zeit oder auch Hilfe von aussen. Mir ist klar, dass es Hingabe und Geduld benötigt, doch wenn es mir nicht gutgeht, will ich etwas ändern. Da macht sich meine Ungeduld bemerkbar😉

Auf meine Zeilen von letzter Woche habe ich viele wunderbare Nachrichten von Euch erhalten und ehrlich gesagt, war ich etwas überwältigt. Überwältigt, wie ihr mir mit Tipps zur Seite steht und vor allem dankbar, dass es Euch gibt! Ich habe so tolle Nachrichten erhalten und erfahren, wie ihr mit solchen Tiefs umgeht. Da fühlte ich mich gerade weniger allein.

Letzte Woche habe ich geschrieben, dass ich hoffe, mich in Zukunft besser vor solchen Situationen «schützen» zu können. Von ein paar LeserInnen kam auf diesen Satz die Anmerkung, ich müsse mich eigentlich gar nicht schützen, sondern es zulassen und mir erlauben, es zu fühlen. Erst dann kann es wieder fliessen. Das fand ich sehr schön! Wie so oft in solchen Situationen, will ich mich erst mal im Selbstmitleid suhlen aber dann auch wieder schnell rauskommen. Manchmal braucht es aber nun mal Zeit und es kann nicht einfach “zack” behoben werden.

Eine Leserin hat mir folgendes Zitat geschrieben: “Es gibt kein Problem, das nicht auch ein Geschenk für Dich in den Händen trüge. Du suchst Probleme, weil Du ihre Geschenke brauchst.” Von Richard Bach. Ich finde das sehr passend, denn nach jedem Tief bin ich stärker und weiser herausgekommen. Klar, im Nachhinein war mir das bewusst, doch wenn ich schon während dem Tief daran denke, dass es eigentlich ein Geschenk ist, ist es viel einfacher, das Tief anzunehmen.

Ein weiterer Tipp von einem Leser: Den Schmerz erstmal nur zu fühlen und ganz da sein zu lassen und es auch nicht anders haben zu wollen. Den Schmerz nicht verdrängen. Dann versuchen herauszufinden, worauf einem der Schmerz hinweisen will, wo vielleicht noch eine Verletzung von früher da ist und sich das Herz verschlossen hat. Durch das Fühlen, Erlauben und Zulassen kann die Energie wieder fliessen und Trigger von aussen können uns weniger schnell aus der Mitte bringen.

DANKE, dass es Euch gibt🙏🏼

(03.08.2021)


Ein Teil von mir

Aktuell habe ich gerade ein Tief. Das hatte ich – ehrlich gesagt – schon lange nicht mehr. Ich fühle mich antriebslos, lustlos, versinke im Selbstmitleid und komme gerade nicht wirklich heraus. Einerseits liegt es daran, dass ich meinen Hobbys nicht nachgehen kann. Ich kann weder Kitesurfen noch baden, mein Schwimmtraining fällt aus und Rollschuh fahren geht auch gerade schlecht bei nassem Untergrund. Alles doof! Ich würde gerne einen motivierenden Text schreiben, aber dafür bin ich zu ehrlich😅

Doch dann habe ich bemerkt, das sind alles äussere Umstände, die eigentlich mein Inneres nicht so sehr beeinflussen. Daher habe ich etwas tiefer in mich hinein geschaut und gemerkt, dass diese Stimmung nicht aus dem Nichts kommt, sondern mit einer kürzlichen Begegnung zu tun hat. Die Begegnung war locker und freundschaftlich, aber tief in mir hat es mich völlig aus dem Konzept gebracht.

Werde ich mit der Vergangenheit konfrontiert, merke ich während und danach, dass ein Teil von mir nicht im jetzt ist, sondern in alte Zeiten zurückfällt. Ich merke regelrecht, wie ich mich spalte und dann spüre ich einen Druck auf der Brust. Ein Unwohlsein und das Gedankenkarussell fängt an, sich zu drehen. Auch Stunden und Tage danach beschäftigt es mich noch und es braucht Zeit und mehrere Meditationen, um wieder zu mir zu kommen und im Hier und Jetzt zu sein. Es ist mir noch nicht ganz gelungen. Während solchen Tiefs habe ich eigentlich keine Lust, mich mit mir zu beschäftigen und zu meditieren, da ich meine eigene Gesellschaft nicht wirklich geniesse🙃 doch der Druck auf der Brust war fast nicht zum Aushalten, ein Zeichen von meinem Körper – jetzt musst Du hinhören Fräulein! Es fühlt sich an, als hätte die Vergangenheit mich eingeholt, dieser Spruch kommt wohl nicht von irgendwo. Es kommen wieder Gefühle von früher hoch wie ein „mich fehl am Platz“ fühlen, Wut und verletzt sein. Ich fange an zu zweifeln, wäre es wohl besser, wenn ich wieder wie früher bin, wenn ich wieder auf die Partys gehe, mich in die Gruppe integriere und wieder ein Teil davon bin? Doch ein Teil wovon genau – von der unsicheren Joelle? Von der Joelle, die auf jeder Hochzeit tanzte und erst nach ein paar Gläser aus sich rauskam? Von der Joelle, die nie wirklich sagen konnte, wie sie fühlt?

Auf keinen Fall will ich das! Damals wusste ich nicht, wer ich bin und was ich will. Heute weiss ich es. Ich bin lustig, ich bin liebenswert, mit mir kann man sich wunderbar unterhalten und ich bin – am allerwichtigsten – viel glücklicher. Nur durch eine Begegnung ist mein System ins Wanken gekommen. Da war ich ein wenig gekränkt, nach so viel Selbstreflexion, so viel an mir arbeiten, wirft mich das direkt aus der Bahn? Ja liebes Ego, so kann es im Leben gehen😌! Ich will lernen, mich besser zu schützen und hoffe, dass ich solchen Begegnungen irgendwann mit Freude und ohne Systemzusammenbruch entgegentreten kann. Wir sind ja da, um zu lernen…
Notiz an mich selbst: Wenn diese Zweifel wiederkommen, denk daran, wie toll Du genau JETZT bist und denke nicht daran, einen Schritt zurückzugehen.

Was macht Ihr, wenn Ihr solche Tiefs habt?

(27.07.2021)


Solidarität

Bei meinen letzten Zeilen zum Thema “Aufatmen” bekam ich viele Rückmeldungen, dass es Euch genau so geht wie mir und Ihr dachtet, Ihr seid mit Eurer Denkweise alleine und es beruhigend sei, eben nicht alleine zu sein. Ich fand es sehr berührend und es hat auch mir geholfen zu wissen, dass wir – offensichtlich – nicht alle gleich sind aber viele gleich empfinden und wir uns gegenseitig austauschen und unterstützen können. Denn wir sind alle total 🆗!

Ich wohne nahe am Bielersee und bei mir zu Hause war dieses Wochenende Hochwasser und Ausnahmezustand! Wir hatten Glück und kein Wasser in den Wohnungen, es waren nur Keller, Garagen und Waschküchen betroffen. Einerseits mit relativ sauberem Grundwasser und andererseits mit Fäkalwasser – Letzteres hat mir nicht so gefallen🤭.

Alle Mieter und Eigentümer in unserem Quartier waren an diesem Wochenende auf den Strassen, haben Ihre Keller und Garagen ausgepumpt, es wurde diskutiert und es wurde geholfen. Ein Miteinander in einer Krisensituation. Ich fand es schön, mitansehen zu dürfen, wie wir Menschen reagieren und wie gross die Solidarität in solchen Zeiten ist. Ausserdem habe ich meine Nachbarn besser kennengelernt. Vorher haben mich manchmal Dinge gestört (Waschküche nicht sauber hinterlassen und all den Gugus), doch jetzt, durch ein bisschen mehr Kommunikation untereinander und einander besser kennenlernen, habe ich gemerkt: Wir sind alle Menschen – Ja, das war mir bereits vorher bewusst aber Ihr wisst, wie ich es meine! Und sich über Kleinigkeiten aufzuregen ist absoluter Nonsens…

Viel Liebe an alle, vor allem in den schlimm betroffenen Gebieten❤️

(20.07.2021)


Miteinander

Sie ist dicker geworden, ist sie schwanger oder hat sie einfach zugenommen und lässt sich gehen? Er hat aber auch gealtert, sieht ein wenig verbraucht aus. Sie ist schon wieder Single – war ja klar, dass es nicht lange hält. Er ist so schweigsam, geht es ihm nicht gut? Ihr Baby ist oben ohne in der Badi, kein Wunder, wenn es einen Sonnenbrand kriegt. Er gibt seinem Kleinkind Schokolade vor dem Abendessen, selber schuld, wenn es dann nicht schlafen kann und Löcher in den Zähnen hat. Sie ist aber auch dünn geworden.

Wir verurteilen, oft unbewusst, manchmal auch sehr bewusst. In einer Tratschrunde lässt es sich dann kaum mehr stoppen. Wir denken, es ist halb so schlimm. Ist es eben nicht.

Auch ich bin nicht unschuldig, ich habe schon oft über andere getratscht oder dachte, das und jenes macht man doch nicht. Doch falsch gedacht! Genau da fängt das gegeneinander an.

Sie ist nicht schwanger, sie hat zugenommen, weil sie mit dem Stress auf der Arbeit und in der Familie einfach nicht mehr klarkommt – essen ist ihr Ausweg, sonst würde sie sich wehtun. Er weiss, er sieht älter aus, sein Burnout hat Spuren hinterlassen. Bevor sie in die “Badi” ging, hat sie ihr Baby zu Hause vor Sorge 10x mit SPF50+ eingecremt – aber sie muss, weil sie genau weiss, er mag das Langarmshirt nicht und würde den ganzen Nachmittag quengeln. Er gibt halt manchmal nach, denn es ist nicht einfach, alleinerziehender Vater zu sein. Sie hat den Kampf gegen die Magersucht verloren.

Geschichten. Menschen.

Man weiss nie, was andere durchmachen. Also lasst uns nicht verurteilen und urteilen und auch keine unangebrachten Ratschläge verteilen. Meine Meinung – und ich ermahne mich immer wieder selbst. Du?

#noshaming

(13.07.2021)


Aufatmen

Ich habe das Gefühl, endlich Aufatmen zu können und niemandem mehr etwas beweisen zu müssen. Ich werde immer mehr ich selbst und selbstbewusster! Früher habe ich mich oft verstellt und war nicht wirklich immer so, wie ich bin – auch wenn es nicht absichtlich bzw. bewusste Absicht war.

Noch heute nehme ich mich in einer Tischrunde eher zurück und dränge mich nicht in den Mittelpunkt. Ich hatte immer das Gefühl, andere Leute interessiert es doch nicht, was ich denke und zu sagen habe. Oft hatte ich auch das Gefühl, nicht reinzupassen und war unfähig, den Small Talk in einer Runde mitzugestalten. Denn an der Oberfläche zu kratzen, ist voll nicht mein Ding. Mich interessiert es, wie ein Mensch fühlt, was ihn bewegt, was er gelernt hat, erlebt hat und wie es tief drinnen ihn ihm aussieht. Sonst bin ich lieber still und höre zu. Ich kann sehr gut zuhören und ich höre auch gerne zu, aber auch da will ich noch lernen, mich besser abzugrenzen und nicht jedem “blabla” meine Zeit schenken. Das hört sich jetzt etwas hart an, aber schlussentlich geht es ja darum, für mich einzustehen und meine Grenzen zu setzen. Und das hilft meiner persönlichen Entwicklung. Doch es braucht auch Mut, dem Gesprächtsparter zu sagen: “So, jetzt mag ich Dir nicht mehr zuhören. Labere mich nicht voll.” Allenfalls sollte ich noch an diesem Satz feilen😉.

Es kommt jedoch auch immer darauf an, wer mir gegenüber ist. Bei manchen Menschen fliesst es einfach und ich liebe es, zuzuhören oder von mir zu erzählen. Bei gewissen Anderen verkrampfe ich mich und kann überhaupt nicht mich selbst sein. Ich denke, das ist normal und es braucht Übung, bei sich zu bleiben und sich nicht zu verstellen, egal wer vor mir steht.

Fühlst auch Du Dich manchmal nicht dazugehörig? Hast Du das Gefühl, mit Deiner Denkweise allein zu sein oder fühlst Du Dich einsam?

Du bist nicht allein✌🏻

(06.07.2021)


Fluss des Lebens

Vertrauen. Dem Fluss des Lebens einfach vertrauen und loslassen. Gar nicht so einfach. Ich komme immer wieder in Situationen in meinem Leben, da hilft es, mir diesen Satz zu sagen. Denn mein Vertrauen schwindet in traurigen oder schmerzhaften Situationen und ich versuche dann sogar dagegen anzukämpfen.

Doch verbissen etwas zu wollen oder erreichen, führt zu nichts. Klar sollte man für Dinge einstehen, die einem Wichtig sind, aber es kommt darauf an, wie es angegangen wird. Vertrauen und geduldig sein. Von diesem Fluss bin ich wohl noch ein ganzes Stück entfernt, doch in den letzten Monaten merke ich bei mir selbst eine starke Veränderung. Seit ich mich intensiver mit diesen Themen auseinandersetze, meditiere, andere versuche so anzunehmen, wie sie sind und Dinge zu tun, die mich erfüllen, gelingt es mir immer mehr, gelassener zu sein. Und noch viel wichtiger: Ich bin einfach glücklicher!

Oft kann ich mich aus Situationen herausnehmen und von oben her betrachten, kann sie von allen Seiten anschauen und merke dann: Es ist halb so schlimm und meistens ist nur die unreale Vorstellung einer Situation «schlimm».

Ich habe gelernt, auch wenn ich oft noch nicht komplett loslassen kann, auch wenn das gleiche “Problem” immer wieder kommt und ich noch keine Lösung gefunden habe – ich bin trotzdem glücklich. Ich muss also nicht warten, bis ich am Ziel bin, bis ich das und jenes kann, ich kann auf dem Weg bereits glücklich sein. Und vielleicht erreiche ich das Ziel nie – je m’en fous – glücklich bin ich trotzdem – voilà😀.

Deshalb: Vertrauen ins Leben. Vertrauen in mich.

(29.06.2021)


Sommersonnenwende

Gestern war der längste Tag des Jahres. Seit die Temperaturen steigen, ist auch meine Laune besser! Ich geniesse die Wärme und die Abkühlungen im kalten Wasser. Jeden Abend nehme ich noch einen Schwumm in der Aare, Zihl oder im Bielersee – die Qual der Wahl☺️.

Ich bin so dankbar, diese Möglichkeiten zu haben und bemerke in letzter Zeit bei mir allgemein eine tiefere Dankbarkeit, als ich das früher wahrnahm. Ich schätze alles, was ich habe viel mehr und das wiederum gibt mir noch mehr Glücksgefühle! Eine Win-win-Situation. Dankbarkeit, Dinge tun, die Spass machen, Neues ausprobieren – all das macht glücklich! Ich stehe am Morgen bereits mit positiven Gedanken auf – an meinen freien Tagen, freue ich mich auf Dinge wie: Kiten, Stand-up-Paddeln, Schwimmen, Essen… – wenn ich arbeite, freue ich mich auf meine Team Buddies, den Hummus zum z’Mittag, lachen und meine kreative Arbeit. Ich denke um glücklich zu sein, braucht man nichts, aber man muss Dinge tun, die das Herz erfreuen. Wenn Du unglücklich mit Deinem Leben, Deinem Job bist, dann ändere es. Suche etwas, das Dir Freude macht, auch wenn es anfangs nur nebenbei ist. Es können auch kleine Änderungen im Alltag sein. Und wenn Du Dich fragst, was macht mir denn Freude? Dann schreib mal auf einen Zettel all die Dinge auf, die Du gerne machst oder ausprobieren willst. Lesen? Fahrrad fahren? Zeichnen? Skateboard fahren? Texte schreiben? Schreib alles auf – ohne Struktur. Beim nächsten “Ich-Tag” probierst Du dann etwas davon aus. Es soll nicht gezwungen sein, fühle in Dich hinein und dann merkst Du sofort, was Dir auf der Liste am wichtigsten ist und am meisten Freude bereiten wird.

Übrigens, ich habe Euch ja bereits öfters von meinem Hüftschmerzen erzählt, die Schmerzen sind in den letzten Wochen fast nicht mehr da. Ich habe angefangen, im Freibad Bahnen zu schwimmen und übe gerade das Kraulen, ich kann bisher nur Brustschwimmen. Nach ein paar Längen bin ich zwar k.o. aber es tut richtig gut! Ich wusste gar nicht, wie sportlich das ist. Ausserdem wird der Rücken schön braun😂 nochmals win-win!

Und ich habe mir ein paar Retro-Rollschuhe 🛼 für den Sommer gekauft! Ich bin noch nie Rollschuh gefahren – nur Inlines als ich ein Kind war – wollte aber etwas Neues ausprobieren und versuche mich jetzt beim #jamskaten – also Rollschuh fahren aber tänzerisch! Gut, zuerst lerne ich das Fahren, dann das Tanzen mit Rollschuhen – oder umgekehrt? Egal, ich kann beides noch nicht und falls es gut läuft, poste ich hier mal ein Video – wahrscheinlich, auch wenn es schlecht läuft, man sollte ja über sich selbst lachen können🙃.

Wie verbringst Du den Sommer und wann hast Du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?

(22.06.2021)


Heimat

In Thun bin ich aufgewachsen. Erst als ich mit 25 Jahren alleine von Thun nach Zürich zog, fing ich an, mir Gedanken um das Thema Heimat zu machen. Vorher war es einfach da und selbstverständlich. Ich fühlte mich in Zürich oft alleine, Familie und Freunde waren zwar nicht weit weg aber doch nicht da.

Um ehrlich zu sein, hat sich mein ganzes Weltbild in dieser Zeit geändert. Was ist Heimat? Wieso fühle ich mich alleine? Was stimmt mit mir nicht, dass ich es als erwachsene Frau nicht auf die Reihe kriege, ohne zu heulen in eine neue Stadt zu ziehen? Bin ich so ein Schisser? Ja, solche Fragen habe ich mir gestellt und mir gesagt, da musst Du jetzt durch! Manchmal muss man halt unten durch, um etwas zu erreichen! Ich war immer so, aufgeben gab es bei mir nicht.

Heute gehe ich viel liebevoller mit mir um. Ich zwinge mich zu nichts, doch das war nicht immer so. Ich denke immer noch, wenn ich etwas erreichen will, muss ich etwas dafür tun – aber eben nicht um jeden Preis. Doch ohne diese Erfahrung hätte ich jetzt nicht so viel Klarheit – hätte keine Antworten auf meine oben gestellten Fragen. Eine häufig gestellte Frage von aussen auf meinem Weg war: “Sag mal, hast du denn dort Freunde?“ Diese Frage hat mich oft getriggert, weil die Antwort nein war. Meine Freude waren alle woanders. Ich hatte Leute, mit denen ich mich gut verstand und ab und zu etwas unternahm, aber mehr nicht. Mit den Jahren bröckelte aber auch das Verhältnis mit einigen der “Heimat-Freunden“. Toll! Ende ich am Schluss noch alleine, nur weil ich meinen Weg gehe?

Nein, ich war nie alleine, ich hatte immer meine Herzensmenschen. Es wurde nur klarer, wer diese waren und die Richtigen sind geblieben – sie waren immer da!

Ich ging in die Welt, um zu erfahren, was Heimat ist und habe die Antwort gefunden: Freunde und Familie hat man nicht da oder dort – sondern im Herzen!

(15.06.2021)


Intuition

Meine Intuition ist richtig gut! Ich neige selten zu Naivität, meist bin ich vielleicht etwas zu skeptisch, aber das ist ein anderes Thema😉. Letztens fuhr ich mit dem Auto zur Arbeit, auf der Autobahn hörte ich ein komisches Geräusch am Motor, mein Herz fing an zu klopfen und völlig unbewusst, nahm ich direkt die nächste Ausfahrt.

Als hätte ich es gar nicht selbst entscheiden können. Eine Stimme sagte immer wieder: «Du musst zur nächsten Garage.» Ich hielt an, atmete tief durch und redetet mir meine innere Stimme aus – WAS macht sie??? Ich weiss…Ich wollte es wohl nicht wahrhaben. Mein Plan war jedoch zur Arbeit zu fahren, weil ich wollte ja dies und das noch dringend erledigen und vom Plan abweichen passte mir grad voll nicht in den Kragen. Jedenfalls entschied ich mich gegen die Autogarage und fuhr weiter. Ich bin gut bei der Arbeit angekommen, doch kaum stellte ich den Motor ab, kam wieder die Stimme: «Du musst zur nächsten Garage.» Ja, deutlicher geht es wohl kaum – ABER ich ging in die Quelle, war völlig unkonzentriert und hatte nach wie vor Herzklopfen. Nach etwa 10 Minuten meinte meine Arbeitskollegin Verena zu mir: «So jetzt gang, so chamä di nid bruche😉» (Danke Dir!!) Ich fuhr zur nächsten Garage, sie hatten direkt einen Termin und meinten, wäre ich noch ein paar Kilometer weitergefahren, wäre der Keilriemen gerissen, sie konnten alles zack zack reparieren.

Die Moral der Geschichte: Auch wenn man 2x mal nicht auf die eigene Intuition hört, kriegt man noch eine Chance – nein Spass! Ich lerne daraus, solche Zeichen in Zukunft nicht zu ignorieren, vor allem nicht, wenn sie so deutlich sind! Die eigene Intuition ist schon etwas Grossartiges. Und doch zweifelt man oft daran oder lässt sich von anderen – oder wie in meinem Fall, von mir selbst – verleiten.

Hast Du eine Geschichte, bei der Dich Deine Intuition gerettet oder Dir geholfen hat?

(09.06.2021)


Zusammenleben

Corona und Impfen sind Thema Nr.1. Überall. Immer. Kannst Du Dich in dieser Woche an einen Tag erinnern, an dem das Thema nicht in Deinen Alltag aufkam? Ich nicht. Und jetzt schreibe ich auch noch darüber😊. Anstatt mich aufzuregen, versuche ich es einfach anzunehmen und dort mitzudiskutieren, wo es für mich stimmig ist.

Schwieriger ist es für mich anzunehmen, dass es nun mal extreme Impfbefürworter und Impfgegner gibt und sich so zwei Fronten bilden oder bereits gebildet haben. Ich persönlich lasse mich nicht impfen, keine Ahnung, wie es morgen, in einer Woche, in einem Jahr oder in zehn Jahren aussieht. Und genau da habe ich meinen momentanen Platz gefunden. Ich weiss effektiv nicht, was in der Zukunft passiert und entscheide im Jetzt. Ich weiss jedoch, dass ich nur für mich entscheiden kann und für niemanden sonst. Selbst bei sich spüren und für sich entscheiden. Egal was für Schauergeschichen von Geimpften oder Ungeimpften erzählt werden. SELBST. ENTSCHEIDEN.

  • Wenn Du Dich entschieden hast,  Dich impfen zu lassen. Tu es. Du bist immer noch ein wertvoller, wunderbarer Mensch.
  • Wenn Du Dich entschieden hast, Dich nicht impfen zu lassen. Tu es nicht. Du bist immer noch ein wertvoller, wunderbarer Mensch.

Ich akzeptiere beide Seiten, da habe ich keine Probleme. Schwierig für mich ist dieses Gegeneinander zu akzeptieren, das extreme Ja/Nein. Aber auch das gehört dazu, dies anzunehmen ist wohl auch ein Lernprozess. Jedenfalls für mich.

Wo befindest Du Dich?

(03.06.2021)


Spirit

Spiritualität, ein Wort das etwas in Verruf gekommen ist. Doch bedeutet es eigentlich nichts anderes als Geist – im Sinne von Bewusst und Achtsam sein, sich selbst kennenlernen. Sagt man heute den jungen Leuten, man meditiert und lebt bewusst, ist man voll im Trend!

Erzählt man hingegen, man ist esoterisch/spirituell, wird man belächelt. Doch wo liegt der Unterschied? Einzig und allein in der Bezeichnung. Ich finde es jedoch toll, dass solche Trends stattfinden, keine Frage! Ich finde es auch wichtig, mit der Zeit zu gehen und Heilergwändli, wie man es von früher kennt, braucht es meiner Meinung nach nicht unbedingt, um als «spirituell» erkannt zu werden oder sich als solche/r zu fühlen😉.

Am Boden bleiben, im Leben stehen, Dinge auch mal hinterfragen, Klarheit, bewusst leben – das ist mein Weg. Ich brauche zu niemandem hochschauen oder jemanden auf ein Podest heben, ob Heiler/in, Meister/in oder what ever – wir sind alle auf Augenhöhe. Für mich bedeutet Spiritualität, bei mir zu sein, meine Themen anzuschauen, mich kennenlernen und vor allem: Happy-Sein!

Was bedeutet es für Dich?

(25.05.2021)


So schwer

Ich versuche positiv zu sein, zu denken und zu handeln. Meistens gelingt es mir. Seit ich das umsetze und das Leben mit mehr Leichtigkeit nehme, funktioniert es auch. Doch es war definitiv eine bewusste Entscheidung und es hat auch nicht über Nacht geklappt.

Früher habe ich für das Wochenende gelebt und mich jeden Montag bereits auf den Freitagabend gefreut. Die Woche war Horror, ausser, vielleicht noch der Donnerstagabend – da konnte man bereits Vorfeiern und musste nur noch den Freitag überstehen. Doch was ist das für ein Leben, wenn man an 2 von 7 Tagen glücklich ist?

Damit wollte und konnte ich mich nicht zufriedengeben! Also habe ich mein Mindset geändert. Ich habe etwas dafür getan, ich habe mich mit meinen Leben auseinandergesetzt, Therapien gemacht, meditiert und mich mit positiven Menschen umgeben – von nichts kommt definitiv nichts! Heute liebe ich den Montag – #mondayisfunday – ich liebe auch den Dienstag, den Mittwoch und… einfach alle Tage! Ich plane auch nicht mehr Wochen oder Monate im Voraus, damit ich mich auf etwas freuen kann, nein, ich nehme Tag für Tag und immer, wenn meine Gedanken nach «übermorgen werde ich» oder «was ist in einem Jahr» abschweifen, sage ich bewusst: STOPP! Heute ist heute.

Klar habe ich schlechte Tage, mein Trigger sind körperliche Beschwerden. Sobald ich Schmerzen habe, wird meine Leichtigkeit überschattet. Die Angst kommt zum Vorschein und meine Gedanken spielen verrückt. Ich ertappe mich in solchen Zeiten mit Gedanken wie: “Wenn ich dieses Problem, diese Schmerzen in den Hüften oder diese Akne nicht mehr habe, ist mein Leben grossartig und ich wäre einfach immer happy – versprochen😉.” Doch so läuft es nun mal nicht! Solange man nicht lernt, den jetzigen Moment anzunehmen und sich nach etwas sehnt, das in der Zukunft liegt, werden immer wieder “Probleme” auftauchen. Es geht darum, auch auf steinigen Wegen, in schwierigen Zeiten, in angstvollen Zeiten das Glück und Licht in sich zu tragen und auszustrahlen.

(18.05.2021)


Humor

Humor ist mir persönlich sehr wichtig! Ich mache gerne Scherze und haue einen Spruch raus. Ich liebe es, wenn ein Mensch Schalk im Nacken hat und über sich selbst lachen kann – einfach erfrischend! Das Leben habe ich oft sehr ernst genommen und immer hatte ich das Ziel, Grosses zu erreichen, doch dabei habe ich die Lockerheit und das Vertrauen in den Lauf der Dinge verloren.

Wenn ich heutzutage merke, dass ich viel zu verbissen an etwas heran gehe, versuche ich mich kurz daran zu erinnern, es leichter zu nehmen, durchzuatmen und meinen strengen Tunnelblick in einen Rundumblick umzuwandeln und mich von aussen zu betrachten. Denn bin ich auf etwas konzentriert, kann ich alles um mich herum vergessen und es gibt nur ein Ziel: Das, was ich tue, perfekt zu tun – ohne Ablenkung! Ein Druck, den ich mir selbst auferlege und mir schon oft im Weg gestanden hat. Woher das kommt? Ich weiss es nicht so genau, doch viele kennen das bestimmt. Klar, es hilft, konzentriert zu bleiben und womöglich dadurch auch Dinge fehlerfrei zu erledigen. Aber wo bitte bleibt die Leichtigkeit, der Spass und die Freude? Erfolg haben, Ziele erreichen, macht uns kurzum glücklich, doch nach dem Erreichten streben wir bereits wieder nach dem Nächsten – wann ist es genug? Wenn ich CEO bin? Wenn ich viel Geld auf dem Bankkonto habe? Oder vielleicht einfach, wenn ich auch ohne all das glücklich bin?

Es hilft, wenn ich es selber nicht merke, Leute um mich zu haben, die mich darauf aufmerksam machen und mich auch mal aus dem Tunnel herausholen, am besten mit einem Scherz und mit Humor!

Ich will vermehrt das Leben / die Dinge nicht so ernst nehmen, noch mehr lachen, noch mehr Dinge tun, die mir Freude bereiten, noch weniger anderen gefallen wollen und noch mehr andere so akzeptieren, wie sie sind. Ich merke, je besser ich mich kennenlerne, je bewusster ich bin, desto mehr gelingt es mir.

(12.05.2021)


Dimensionen

Meine Detox-Woche ist vorbei und schon vorweg: Es hat sich gelohnt!

Bereits nach dem ersten Tag ohne Handy bemerkte ich eine Veränderung. Es fühlte sich leichter an und als hätte ich viel mehr Zeit für andere Dinge und mehr Freude an Kleinigkeiten.

Ich habe bisher am Abend lieber eine Serie auf Netflix geschaut als ein Buch zu lesen oder war lieber am Handy als ein Spiel zu spielen – dabei macht es viel mehr Spass! Erstere Variante ist einfach bequemer, gibt mir aber viel weniger Lebensenergie zurück, auch wenn ich es im ersten Moment gar nicht realisiere. Kurz vor der Detox-Woche schaute ich mir auf dem Handy noch meine Bildschirmzeit pro Tag von vergangener Woche an – es war erschreckend! 60 min Instagram, 50 min YouTube, Facebook, E-Mail.. usw. Das hat mich nochmal mehr ermutigt, diesen Schritt zu wagen. Ich habe das Handy nicht komplett ausgeschaltet, habe jedoch jede App blockiert, ausser die «Meteo-App», schliesslich wollte ich nicht aufs Kitesurfen verzichten und ohne diese App wird’s gefährlich, manchmal aber auch mit der App aber das ist ein anderes Thema😉.

Ich machte Urlaub von zuhause aus, was das Vorhaben noch etwas erschwerte, da ich mich so eher noch in «Alltagssituationen» befand. Ist man im Urlaub eine Woche komplett an einem anderen Ort, finde ich so ein Detox einfacher. Aber ich wollte es mir natürlich nicht leicht machen – wäre ja doof! – wenn schon denn schon😊. Spass beiseite, gerne wäre ich weggefahren aber aufgrund der aktuellen Situa… blabla wir kennen die Leier.

Jedenfalls war es ein toller Urlaub! Ich konnte Kitesurfen, sünnelen, lecker essen, auf einer Restaurant-Terrasse essen und käfele (früher normal – heute tolles Erlebnis), Spiele spielen, lesen, puzzeln, Boot fahren auf dem Thunersee, Wakefoilen, Freunde treffen, im VW Bus direkt am See übernachten, Stand Up Paddeln, im Bielersee baden, Sonnenuntergang betrachten…

Meine Erkenntnisse:

  • Viel mehr Zeit für mich
  • Mehr Freude an Kleinigkeiten
  • Mehr im Moment leben
  • Mehr spielen
  • Mehr auf mich konzentrieren anstatt auf das Leben von anderen
  • Ich bin kreativer
  • Kein Handy mehr im Schlafzimmer – auch in Zukunft
  • Ich lese mehr Bücher
  • Ich bin erfinderischer

Dieses Digital Detox Experiment ist also absolut empfehlenswert! Habt keine Angst – Es trägt nun das «geprüft durch Joelle» Gütesiegel – falls es hilft😊.
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Wer macht’s auch?

(04.05.2021)


Spielen – die Zeilen sind heute von Verena, da ich im Digital Detox bin…

Hallo ihr Lieben..
“Spielen..” ich hatte Glück mit dem Thema. Ich spiele gerne und bin auch verspielt und versuche immer wieder aus der Routine auszubrechen, mit Hilfe eines Spielchens. Wer hat das noch nie gemacht? Ein Papier sollte in den Papierkorb, welcher 3 Meter von mir entfernt ist. Ich kann es ja mal mit dem Werfen versuchen? Yeah und schon erwacht das Kind in mir, mit Vorfreude und wenn ich treffe, ein Sprung und Riesenfreude. Ich wurde schon viel gefragt, was bringt das?? Und ich sage: In dem Moment bin ich Kind, bin voller Freude und vor allem im JETZT – ich brauche das, wie die Luft zum Atmen und Du?

Ja und nun bin ich am Schreiben und an den W-Fragen. Warum, wieso, weswegen usw. spiele ich gerne? Was bedeutet es für mich? Ich spiele gerne mit meiner Nichte und meinen Neffen, sei es Tischtennis, Rummy oder was mir sonst gerade für ein Spiel einfällt. Ich spiele aus Freude, habe wohl auch den Ehrgeiz zum Gewinnen, jedoch ist dieser nicht so gross, dass ich das Spielerische unterlassen kann. Was heisst das? Ja man könnte ja mal etwas versuchen, etwas anders machen. Es macht Spass und bereitet mir immer wieder Freude, inspiriert mich und bringt mich in eine neue Schöpferkraft. Sei es beim Malen oder so, das Spielen mit den Farben, mit den Materialien. Wenn es jemandem gefällt, ist es schön, wenn nicht, ist es auch gut. Es ist ein Lebensgefühl, das alles beinhaltet.

Wann hast Du das letzte Mal gespielt? Wann warst Du Kind? Wann hast Du Dich so richtig gefreut und warst voller Lebensfreude? Also ich kann es jedem empfehlen, sich darauf einzulassen. Es bleibt immer noch genug Zeit, um „erwachsen“ und „ernsthaft“ zu sein und sich dann den Problemen oder Schwierigkeiten zu widmen. Es ist einfach eine Form der „Auszeit“ – welche Dir gut tut, sie schadet  niemandem und vielleicht verschafft sie auch Dir die Gelegenheit  abzuschalten. Wie denkst Du darüber?

Ich spiele auch gerne mit Worten. Daraus entstehen dann Geschichten oder Gedichte.
Das Leben ist ein Spiel – Du bist dein eigener Schöpfer!

Alles Liebe
Verena

(27.04.2021)


Digital Detox

Ich bin dann mal weg – also bald! Ich liebe es Bilder zu posten und zu teilen, doch jetzt ist es Zeit für eine Auszeit. Die vergangenen Wochen waren aufregend. Ich war sehr engagiert mit dem Online Projekt von Daniele Ganser und dann war da noch mein Kitesurferlebnis, falls du die Zeilen verpasst hast, hier kannst du den Text vom Kiteabenteuer nachlesen.

Vorletzten Montag fand die Live Session mit Daniele Ganser statt. Er beantwortet in diesen Sessions jeweils live die Fragen der Kursteilnehmenden vom aktuellen Online Kurs und ich stelle ihm die Fragen. Mir machen diese Sessions sehr viel Spass, jedes Mal bin ich freudig aufgeregt! Dieses Mal habe ich mich beim Plaudern mit Daniele dazu committed, eine Digital Detox-Woche zu machen! Hach, was habe ich mir eingebrockt😆 jedenfalls startet die Woche am 25. April und dauert 7 Tage.

Kein Handy. Kein PC.Habt ihr das schon mal gemacht? Ich werde Euch auf jeden Fall davon berichten.

PS: Ich habe Verena gebeten, nächste Woche meine Zeilen zu übernehmen. Ich sagte ihr, sie kann schreiben/zeichnen was immer sie möchte – also seid gespannt☺️ ich bin es auf jeden Fall, nur schade, dass ich es nicht sehen kann, da ich ja auf „Detox“ bin. Na ja, es wird wohl auf mich warten müssen!

Danke Verena – Du bist die Beste❤️.

Macht’s gut und bis bald!

(20.04.2021)

Gedanken

Eigentlich wäre für diese Woche ein anderes Newsletter-Thema als «Gedanken» geplant gewesen. Durch mein Erlebtes, das ich nun mit euch teilen will, habe ich es jedoch spontan geändert:
Diese Woche ging ich Kitesurfen. Es war ein sonniger Tag mit schöner Bise (Nordost Wind) angesagt. Mein Freund und ich gingen an einen Spot, der nicht so bekannt ist und wir wechselten uns beim Kitesurfen immer ab – wer nicht surfte, machte Bilder und Videos vom Pier aus.

Ich war an der Reihe, machte gerade noch einen schönen Sprung und plötzlich wechselte die Windrichtung! Ich hatte keine Chance mehr ans Ufer zu gelangen. Ich versuche noch ein paar Mal Höhe zu laufen. Ich kämpfte gegen den Wind, aber es war aussichtslos. Es gab in der Nähe keinen anderen Ausstiegspunkt also entschied ich, mich mit dem Wind treiben zu lassen und den nächsten Ausstieg, etwa 7 km weiter unten, anzupeilen. Leider wurde der Wind immer schwächer und ich war mitten auf dem See, allein. Plötzlich war der Wind fast ganz weg und mein Schirm fiel aufs Wasser und ich ebenfalls. Die Wassertemperatur war 6.5°C und ich spürte trotz Neoprenanzug die Kälte. Da fingen meine Gedanken an kurz verrückt zu spielen:

  • Was, wenn ich den Schirm nicht mehr in die Luft bringe und erfriere?
  • Was, wenn ich vor Erschöpfung nicht mehr kann und ertrinke?

Wenige Sekunden später erinnerte ich mich an die Kontrolle der Gedanken. Ich erinnerte mich an die Livesession vom Montag mit Daniele Ganser und wie er immer sagt: «Du bist nicht deine Gedanken – betrachte sie wie ein Wasserfall». Genau das habe ich getan. Ich habe tief durchgeatmet und mir gesagt: «Ich bin JETZT weder am Erfrieren noch bin ich am Ende meiner Kräfte, mir geht es gut und sobald etwas mehr Wind kommt, bringe ich den Schirm wieder in die Luft!» – Ich habe noch kurz zum Windgott gebetet, aber das war nur ein kurzer Verzweiflungsakt😉 – es kam mir vor wie Stunden, doch dann habe ich es geschafft! Der Schirm war wieder in der Luft! Jetzt nur schauen, dass er oben bleibt und ich das Brett nicht verliere. Ich fuhr so schnell es ging Downwind und redete mir ein, es sei eine normale Kite-Session und konnte es sogar ab und zu etwas geniessen. Immer, wenn Panik hochkam, kontrollierte ich meine Gedanken und jedes Mal hat es funktioniert! Ich war selbst überrascht. Nach etwa 5 km sah ich den Strand – meine Ausstiegsmöglichkeit! Der Wind war schwach und ich wusste, ich muss mit möglichst viel Schuss und mit Kiteloops (mehrfache, komplette Drehung des Kites in der Luft um sich selbst) den Strand anfahren. Geschafft! Pure Erleichterung! Ich atmete tief durch und klopfe mir auf die Schultern.

Nach ein paar Minuten kam mein Freund angerannt und wir fielen uns in die Arme. Er ist mit dem Auto gefahren, hatte aber bereits die Seepolizei informiert und nun konnten wir jedoch frühzeitig wieder Entwarnung geben. Was für ein Erlebnis!

Daraus gelernt habe ich auf jeden Fall, dass Gedanken kontrollieren auch in Extremsituationen funktioniert und wichtig ist, nicht nur im Alltag oder beim Meditieren. Es war eine unglaublich gute Erfahrung für mich, denn ich hatte in der Vergangenheit bereits öfters Situationen, bei denen die Panik gesiegt hatte. Zweimal beim Kitesurfen auf dem Meer und einmal beim Strömungstauchen in 25 Meter Tiefe. Bei allen vorgängigen Erlebnissen hatte ich jeweils Todesangst. Doch das aktuelle Erlebnis war wie ein Wendepunkt, als hätte ich die Kontrolle zurückgewonnen…

…und doch bin ich froh noch am Leben zu sein – denn es ist soooo schön! 😉

Alles Liebe

(15.04.2021)


Transformation

Seit gut einem Jahr bemerke ich auch bei mir eine Transformation. Klar, nichts bleibt immer gleich und die Welt wandelt sich ständig aber seit Corona, hat sich mein Leben schon sehr stark verändert. Früher war mein Blick eher nach aussen gerichtet, heute nach innen. Obwohl ich schon früher ab und an meditiert habe, ist der Blick nach innen heute anders.

Ich verschliesse die Augen nicht mehr vor Dingen, sondern bin viel wachsamer und schaue hin, auch wenn es unschön oder schmerzhaft ist. Wisst ihr, was ich meine?

Ich habe mich zum Beispiel intensiv mit dem Thema Tierleid, Lebensmittelherstellung, Umwelt und Gesundheit auseinandergesetzt. Früher habe ich mir einfach keine Gedanken darüber gemacht bzw. wollte wohl nicht so genau hinschauen. Es fühlt sich an, als hätte ich den Deckel einer verschlossenen Welt geöffnet und hat man einmal richtig hingesehen, will man die Augen nie wieder verschliessen. Wichtig ist für mich immer, dass ich all das Neugelernte nicht gleich mit allen teile, sondern es für mich anwende. Denn andere von etwas zu überzeugen ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg, ausser natürlich, sie interessieren sich dafür. Daher bin ich sehr froh in einem Umfeld zu sein, vor allem auch in der Quelle, wo ich darüber diskutieren kann und wir untereinander Rezepte (untenstehend findest du mein Falafel-Rezept), Tipps usw. austauschen können.

Das Zitat «Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst» hat schon was. Ich denke, es ist wichtig bei sich selbst zu bleiben und bei sich Dinge zu verändern. Und an alle die sagen: «Es bringt doch nichts, wenn eine Person etwas ändert!» Da sage ich: Hafechäs! 😉

Übrigens: Nächste Woche erscheint der Newsletter erst am Mittwoch oder Donnerstag, da ich mich im Moment sehr stark für den Onlinekurs von Daniele Ganser engagiere 👩‍💻👨‍💻.

(07.04.2021)


Auf(er)stehen und Krone richten

Letztes Wochenende hatte ich starke Schmerzen in meiner Hüfte. Das ist nichts Neues, diese Schmerzen plagen mich immer mal wieder, aber dieses Mal war ich total down und lag flach. Das Schlimmste waren nicht die Schmerzen, sondern die Angst. Ich konnte meine Gedanken einfach nicht abstellen und auch nicht wirklich beruhigen, also liess ich sie zu – mit voller Wucht.

Eine unaufhaltbare Abwärtsspirale. Ich liess Gedanken zu wie: Etwas stimmt nicht mit mir. Was, wenn meine Hüfte kaputt ist und ich eine Neue brauche. Was, wenn ich nie mehr kitesurfen – nie mehr gehen kann? Was, wenn ich operieren muss und es nie mehr so wird wie vorher? Mir ist klar geworden, meine grösste Angst ist die Angst vor körperlichen Beschwerden. Meine ersten Gedanken sind immer die Worst-Case-Szenarien!
Irgendwann kommt dann die Idee, etwas zu tun. Sollte ich vielleicht beim Arzt einen Termin verlangen und es abklären lassen? Doch gleich darauf kommt wieder die Angst: Was, wenn wirklich das Schlimmste eintrifft? Bin ich dann nicht lieber im Unwissen?

Ich liess alle Gefühle und Gedanken zu und versuchte mir auch die Frage zu beantworten, was denn passieren würde, wenn tatsächlich etwas nicht stimmt. Meine Antwort darauf:

  1. Ich hätte Klarheit
  2. Ich würde mich aufraffen und die neue Situation annehmen und das Beste daraus machen

Es hat geholfen. Aber die Angst ist immer noch da. Ich versuche in solchen Tiefs immer darüber zu reden und nicht alles mit mir auszumachen. Versuche, mich irgendwie zu beruhigen und nach dem negativen Schwall, positive Gedanken zu kreieren und sage zu mir selbst: Es wird wieder besser. Es wurde bisher immer nach einem Tief besser und übrigens: Glaub nicht immer alles was du denkst 😅.

Was sind Deine grössen Ängste? Corona, Krankheiten, Existenz, Einsamkeit…?
Ich finde, über Ängste von anderen sollte man sich nie lustig machen, auch wenn man sie selbst nicht verstehen kann oder «nicht so schlimm» findet.

(30.03.2021)


Spaltung

Früher hatte ich einen grossen Freundeskreis. Jedes Wochenende gingen wir alle zusammen feiern und unter der Woche traf man sich auch zu einem Mädelsabend oder Schlummertrunk. Mit 25 Jahren zog ich nach Zürich und alles hat sich geändert. Die Arbeit war damals mein Fokus. Weiterkommen, neues lernen und meinen Traum leben – das waren meine Ziele.

Der Freundeskreis war weit weg und irgendwie wurde mir immer mehr bewusst, wer mir wirklich wichtig war. Wer mich überhaupt besucht oder sich bei mir meldet. Ich habe mich damals „abgespalten“ und es war das Beste, was ich tun konnte. Ich habe gelernt, mit wem ich meinen Weg gehen möchte und wer für mich da war.

Ich fand meinen Freundeskreis von damals einfach klasse und hatte sehr viel Spass – keine Frage! Und genau deshalb war es für mich ein schwerer Kampf zu akzeptieren, dass sich Wege nun mal trennen. Seit der Kindheit hatte ich immer die gleichen Freunde, da ist eine solche Veränderung sehr schwer. Ich bin anfangs nicht klargekommen damit und wollte es auch gar nicht wahrhaben. Ich wollte diese Änderung nicht akzeptieren und doch ist sie eingetroffen. Rückblickend bin ich dankbar, denn nur durch diese Spaltung konnte ich mich besser kennenlernen. Ich konnte mich auf mich fokussieren und meine Träume leben.

In Zürich war ich allein. Ich kannte anfangs niemanden und fühlte mich sehr einsam. Oft habe ich geweint und es gab Abende, da wollte ich alles hinschmeissen und aufgeben, doch mein Durchhaltewille ist zu gross – ich gebe einfach nie auf – typisch ich😉.
Wenn ich mich heute mit Leuten verabrede, frage ich mich immer vorher: „Hast du wirklich Lust dazu?“ Denn es ist meine wertvolle Zeit, die ich mit Momenten und Menschen füllen will, die mich so nehmen, wie ich bin und dies auch schätzen.

Für mich ist Spaltung also eine Chance. Eine Chance sich selbst besser kennenzulernen. Eine Chance auf Neues. Auch eine Chance für eine Wiedervereinigung. Eine Chance fürs Glücklichsein. Eine Chance den eigenen Weg zu gehen.

Was sagst Du zum Thema Spaltung?

(23.03.2021)


Frühling

Frühling und Frühlingsgefühle hin oder her – bei mir ging es diese Woche ums Thema Wut! Vor 2 Wochen habe ich in meinen Zeilen über meine Akne gesprochen. Vor kurzem, in einer Therapiesitzung, bin ich diesem Thema etwas tiefer auf den Grund gegangen und wir haben herausgefunden, dass eine unterdrückte Wut aus der Kindheit einen Zusammenhang mit der Akne hat.

Ich war immer jemand, der die eigene Wut im Zaum gehalten hat. Nie hätte ich jemanden angeschrien – sei es als Teenie oder als Erwachsene – was ja auch nicht unbedingt schlecht ist, vor allem wenn es beleidigend wird, aber manchmal muss es einfach raus! Das letzte Mal so richtig herausgekommen ist meine Wut als ich ein Kind war. Das war im Streit mit meiner Schwester und es tat so gut! In unserer Freizeit gingen wir, unabhängig voneinander, im Wald Stöcke sammeln. Der beste und robusteste Holzstock hat es nach Hause geschafft, wurde hinter der Türe versteckt und im Schwestern-Kampf kam er als Schlagwaffe zum Einsatz ☺️.

In der Therapie konnten wir diese unterdrückte Wut anschauen und mich vom “immer-zurückhalten-sonst-mögen-mich-die-anderen-nicht-Muster“ befreien. Es war wirklich befreiend! Das interessante ist, ich merkte über die Jahre gar nicht, dass ich mich jeweils zurückgehalten hatte. Es war ein von mir kreierter Schutzmechanismus, der mich wahrscheinlich tatsächlich beschützt hatte und der damals absolut sinnvoll war. Es ist schon faszinierend, wie das Bewusstsein und das Unterbewusstsein funktionieren. Und jetzt hat mein Körper wohl gedacht: So, diesen Schutz brauchst du nicht mehr sonst übersäuert der Körper, ich mach mal ein bisschen Akne, damit Joelle das auch checkt und etwas ändert. Es ging zwar ein paar Jahre, aber ich denke ich hab’s geschnallt!

An alle in meinem Umfeld: Solltet ihr ab jetzt meine Wut zu spüren bekommen „sorry not sorry“! 😜

Ich denke, dass körperliche Beschwerden IMMER mit der Psyche zu tun haben und man sich selber – gerne auch mit Hilfe von aussen – heilen kann. Das Schwierige daran ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzten, hinzuschauen, den Schmerz, der hochkommt auszuhalten und alle Gefühle zuzulassen.

Hat man diesen Schritt gewagt, kann man Heilung erfahren. Da bin ich mir sicher.

(16.03.2021)


Übersicht

Mich im Hamsterrad bewegen, das habe ich schon viele Male erlebt. Ich war mittendrin. Die Jahre vergingen und ich merkte kaum, dass ich eigentlich nicht mehr glücklich war. Bis auf einmal die Zeichen deutlicher wurden, körperliche Beschwerden auftraten wie: Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Rückenschmerzen oder einfach ein Gleichgültigkeitsgefühl von „mich zufriedengeben“.

Rückblickend war mit einer der schlimmsten Momente der, als ich dachte, das wär’s jetzt gewesen. Ich redete mir ein, mein Leben war ja ganz toll, ich habe viel erlebt, mehr kommt wohl nicht und ich sollte mich damit zufriedengeben, denn so lässt es sich ja okay leben. Und das mit 28 Jahren😀 Da wusste ich, etwas stimmt nicht und irgendwie muss das Feuer wieder entfacht werden!🔥
Wenn ich in der Vergangenheit im Job oder auch sonst nicht mehr happy war, hat mein Körper irgendwann rebelliert. Mein Körper hat mir immer geholfen (DANKE), mein Geist und meine Gedanken waren jeweils etwas hinterher… Es braucht Aufmerksamkeit die Zeichen zu erkennen. Es braucht Mut die Bremse zu ziehen, der aktuellen Situation ein Ende zu setzen und einen Neustart zu wagen. Doch der Mut lohnt sich – immer!

Meinem 20-Jährigen “ich” würde ich die Geschichte von Hamsi dem Hamster 🐹 zeigen – obwohl, ich würde mich wohl selbst auslachen😂. Ich brauchte die Erfahrungen und Rückschläge, um heute diese Erkenntnisse zu ziehen. Man kann nicht etwas überspringen oder zurückspulen. Es ist gut so wie es ist, genau JETZT!

(09.03.2021)


Leiden

Ich bin 30 Jahre alt und habe Akne. Seit ungefähr 3 Jahren. Am Anfang waren es Unreinheiten, niemals hätte ich es als Akne bezeichnet, denn das kennt man ja eher aus Teenie-Zeit. Es wurde mit den Jahren immer schlimmer. Ich probierte vieles aus: Regelmässig zur Kosmetikerin, keine Milchprodukte mehr, eine Ernährungsumstellung, Kosmetik Produkte von superteuer bis komplett natürlich usw. An alle, die sich nicht mit Akne auskennen: Es ist eine Krankheit und kommt nicht von falscher Hygiene oder weil man das Gesicht nicht wäscht. Also Tipps wie “Reinige dein Gesicht gründlich” sind absolut unangebracht – thanks😉 Zwinkerndes Gesicht Emoji — Bedeutung, Kopieren und Einfügen. Es gibt verschiedene Arten von Akne, in meinem Fall ist es eine hormonelle Akne, die oft zwischen 28 bis 40-jährigen – vorwiegend Frauen – auftritt.

Ende 2020 war mein schlimmster Akne-Ausbruch. Es tat weh. Ich hatte schlimme Unterlagerungen. Meine komplette Gesichtshaut hatte sich geschuppt und war so trocken, dass sogar das Sprechen schmerzhaft war. Es war ein Tiefpunkt. Ich fühlte mich hässlich und wollte einfach nur, dass es weggeht. Ein Make-up auftragen ging nicht, weil es so wehgetan hatte. Es wäre mir in dem Moment auch egal gewesen, wenn die Narben bleiben würden, der Schmerz sollte einfach verschwinden. Alle, die Akne haben oder hatten, können das nachvollziehen. Diese Krankheit nimmt einem das Selbstwertgefühl. Ich schäme mich, obwohl ich nichts dafür kann. Wenn mich jemand anschaut, frage ich mich, sieht die Person meine Unreinheiten oder mich? Niemand sollte sich für sein Aussehen schämen. Es ist in meinem Fall auch nicht so, dass ich von Aussen darauf angesprochen wurde oder beleidigt wurde, nein, es ist meine Wahrnehmung. Meine Gedanken. Mein Struggle. Es ist ein körperliches Leiden, das schnell auf die Psyche gehen kann. Ich bin sehr selbst reflektierend und weiss im Grunde, dass es meine Aufgabe ist, daraus zu lernen. Und doch erwischt es mich immer wieder und meine Gedanken reissen mich in ein Loch. An guten Tagen bin ich sogar dankbar für meine Akne, denn ich merke, dass mein Körper mir damit etwas mitteilen möchte. Durch die Akne ernähre ich mich z. B. viel gesünder und habe mir sehr viel Ernährungs- und Dermatologisches-Wissen angeeignet. An schlechten Tagen verfluche ich meine Akne und es fühlt sich an, wie ein Kampf gegen den eigenen Körper. Ein Kampf, den ich immer und immer wieder verliere. Und das, obwohl ich in all den Jahren vor der Akne bereits gelernt und geübt habe, mich zu lieben. Es ist menschlich. Die Kurve geht hoch und runter.

Trotz all dem bin ich mir sicher, der einzig richtige Weg ist zu lernen, sich selbst zu akzeptieren, zu lieben und dankbar zu sein. Immer und immer wieder. Dankbar, dass mein Körper so wunderbar funktioniert, dankbar, dass er mir Zeichen gibt, dankbar, dass ich hören, sehen, fühlen, sprechen kann. Oft vergisst man diese Dinge und es hilft, immer wieder vor Augen zu haben, wie glücklich man sich schätzen kann.

Das Zitat von Eckhart Tolle im Einleitungstext oben finde ich sehr passend! Irgendwann merke ich, dass mein Leiden unnötig ist – das sind doch Good News Emoji smiley vinyl aufkleber - TenStickers

(03.03.2021)


“Sicht der Weisen”

Letzte Woche habe ich eine Rückmeldung zu meinen Zeilen zum Thema „Auch das geht vorbei“ erhalten. Hier der Link dazu, falls du es noch nicht gelesen hast: Blog. Ich habe geschrieben, dass mein Wochenende nicht so gut verlief und ich Eisstücke aus einer gefrorenen Pfütze auf den Boden warf, um etwas Dampf abzulassen.

Die Rückmeldung war sehr ausführlich und schön geschrieben. Es ging unter anderem um die Sichtweise, dass besagte Person es nicht gut findet, wenn der eigene Frust in der Natur ausgelassen wird und die Natur wie auch niemand sonst, unter unseren negativen Emotionen leiden sollte.

Als ich meine Zeilen geschrieben habe, habe ich mir Null Gedanken zur Sichtweise der oben genannten Person gemacht. Durch diese Nachricht wurde ich aufgefordert, mich damit auseinander zu setzen. Klar, im ersten Moment fühlte ich mich etwas angegriffen, niemand wird gerne kritisiert, vor allem nicht, da ich sowieso gerade nicht auf der Höhe war und zudem mein Innerstes und meine Verletzlichkeit offenbarte. Doch es war auch spannend. Spannend zu sehen, wie ich reagierte und welche Gedanken ich mir machte:

PS: Die verschiedenen Phasen sind etwas überspitzt formuliert, doch wer kennt diese Gedankengänge im Alltag nicht?

Phase 1: Ich werde angegriffen, habe aber nichts Falsches gemacht und muss mich verteidigen!
Phase 2: Vielleicht habe ich doch etwas falsch gemacht?
Phase 3: Ich habe einen Fehler gemacht und muss mich entschuldigen -> mit entschuldigen meine ich eigentlich rechtfertigen, denn das lasse ich nicht auf mir sitzen! To Do: Eine rechtfertigende Entschuldigung schreiben, die ich nicht so meine😉.
Phase 4: Eigentlich muss ich mich doch nicht entschuldigen, denn ich habe nichts falsch gemacht und es hat mir in diesem Moment ja gutgetan.
Phase 5: Mich mit anderen austauschen und deren Sichtweise zum Thema anhören. Insgeheim aber hoffen, dass alle gleich denken wie ich und Bestätigung einholen.
Phase 6: (Die beste aller Phasen) zur Ruhe kommen, Beobachterposten einnehmen und akzeptieren, dass jede/r eine eigene Sichtweise hat. Notiz an mich: Das nächste Mal versuchen, Phase 1-5 zu überspringen😊.

Ich finde es wichtig, die eigene Meinung zu äussern, doch wir sollten schauen, dass dies nicht belehrend geschieht und wir nicht besser sind, weil wir etwas anders machen oder nicht machen. Auch wenn manche viel weiter im Leben sind, viel Weiser sind, viel mehr erlebt haben oder gar erleuchtet sind, sind wir doch alle ebenbürtig?

Hier ein Beispiel von verschiedenen fiktiven Sichtweisen anhand meiner Geschichte:
Sicht 1: Sie zerstört die Natur, indem sie Eisstücke auf den Boden schmeisst.
Sicht 2: Sie war etwas wütend und kindlich und hatte wohl Spass daran, die Eisstücke auf den Boden zu werfen, nicht so schlimm, weil ja nichts zerstört wurde.
Sicht 3: Durch ihre Wut, die sie in der Natur ausgelassen hat, bringt sie negative Energie in die Welt!
Sicht 4: Sie hat nichts kaputt gemacht, Eis ist schliesslich nur gefrorenes H2O und wäre so oder so geschmolzen.
Sicht 5: Hätte sie die Wut an einem Kissen ausgelassen, wäre das ja auch negative Energie für die Welt?
Sicht 6: Die Natur hat Ihr geholfen, Dampf abzulassen und es ging Ihr danach besser. Also ist das Gleichgewicht wiederhergestellt.
Sicht 7: Sie hat die Eispfütze zerstört und andere konnten dieses Naturspektakel nicht mehr betrachten!
Sicht 8: Wut darf und soll man herauslassen können, solange niemand verletzt wird, ist es vollkommen okay.

Ich könnte wohl noch viele weitere Sichtweisen aufzählen, denke aber, es gibt kein Falsch und kein Richtig. Wichtig ist, dass es für mich stimmt und ich mich dabei gut fühle. Dies ist ein banales Beispiel verschiedener Sichtweisen und doch eine wunderbare Übung, sich selbst zu reflektieren. Wenn wir akzeptieren können, wie verschieden wir alle sind, wird Einiges leichter.

Ich bin dankbar für diese Erfahrung und finde Eure Nachrichten und Feedbacks so wertvoll!

PS: Falls Du ein Bild (Querformat) hast, dass als Titelbild in den Newsletter passt, schick mir das gerne per Mail an: mail@die-quelle.ch. Schreib mir zusätzlich, wo die Fotografie aufgenommen wurde -> Ort/Kanton/Land. Es wäre super spannend, Bilder von Euch zu erhalten und im Newsletter zu veröffentlichen.

(25.02.2021)


Auch das geht vorbei

Am Samstag war es -10 °C, Teiche und Pfützen waren komplett gefroren. Solche gefrorenen Pfützen eigenen sich hervorragend, um Dampf abzulassen: Zuerst die Eisfläche mit mehrmaligem draufspringen zertrampeln, dann ein grosses, abgebrochenes Stück Eis in die Hände nehmen und mit voller Wucht auf den Boden schmeissen, bis es in kleine Einzelstücke zerbricht.

Solange wiederholen, bis man sich besser fühlt. Ja, es hilft😉. Die letzten Tage liefen nicht so wie erhofft oder besser gesagt, nicht genau so wie ich sie mir ausgemalt habe. So ist das Leben, es kommt immer anders als man denkt. Im Nachhinein war es gut und auf jeden Fall ein Reminder für mich, auch wenn sich dieses Szenario bei mir immer und immer wiederholt, wahrscheinlich so lange, bis ich WIRKLICH daraus gelernt habe. Es ist nicht so, dass mir etwas Schlimmes widerfahren ist, nein! Es ist nur nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Und dann konnte ich mit der neuen Situation nicht umgehen, einfach, weil sie anders war. Hätte es die unreelle Situation in meinem Kopf vorgängig gar nicht erst gegeben, wäre wohl die reale Situation super gewesen. Ein gutes Beispiel, wie sehr unsere Gedanken mit uns spielen können. Ich will auf jeden Fall versuchen, mich solchen Situationen anzupassen, das Beste daraus machen und vor allem, trotz Vorfreude, mir nicht genau ausmalen wie es werden könnte.

Geht es Euch auch manchmal so, dass Ihr einen Tag oder ein Wochenende geplant habt, Euch freut und dann läuft alles anders und überhaupt nicht so, wie Ihr wolltet? Und wie geht Ihr damit um – völlige Blockade und Weltuntergang oder Akzeptieren und mit Freude die neue Situation annehmen?


PS: Jean-Pierre hat mich gefragt, wie ich den Januar überstanden habe, mit oder ohne “Loch”. Den Zeilen war das tatsächlich nicht zu entnehmen. Nun, einen so tollen Januar habe ich noch nie erlebt – auch dank Euren Reaktionen auf meine Zeilen… 😀

(16.02.2021)


Echo

Die Luft- und Wassertemperatur war gestern 6° C und ich ging Kitesurfen auf dem Bielersee. Klar, es war im ersten Moment eine Überwindung, doch eigentlich sind solche Situationen reine Kopfsache. Rede ich mir ein, es ist viel zu kalt, ist es auch viel zu kalt und ich wäre höchstwahrscheinlich nicht aufs Wasser gegangen.

Der Mensch findet immer eine Ausrede, warum es gerade nicht passt oder nicht geht. Doch um aus der eigenen Komfortzone herauszukommen, hilft es nur, Dinge einfach zu tun. Ich hatte einen Riesenspass und überhaupt nicht kalt – natürlich dank guter Neopren-Ausrüstung! Ein positives Mindset alleine reicht nicht, bleiben wir auf dem Boden der Tatsachen;-) dafür kann ich übers Wasser gehen… äh fahren.

Diese «einfach Machen» Mentalität hat mein Partner in 1000-facher Form. Er macht einfach. Wenn jemand sagt «das geht doch nicht» oder «das kannst Du nicht» hat er noch immer das Gegenteil bewiesen. Für ihn gibt es immer einen Weg und wenn der eine Weg nicht klappt, dann geht ein Anderer – ganz einfach;-) und das nicht in einer verbissenen Art, sondern sehr locker und wenn etwas wirklich gar nicht klappt, dann ist es so und wird akzeptiert, Hauptsache, er hat es versucht. Diese Charaktereigenschaft finde ich bewundernswert und spornt mich zudem an, weniger «das geht nicht» oder ähnliches zu sagen. Ich finde es wichtig, mich mit Menschen zu umgeben, die mir guttun, die mich auch mal herausfordern aber die vor allem eine positive Wirkung auf mein Leben haben und mich mit ihrer Lebensfreude anstecken.

Wann hast Du das letzte Mal etwas getan, das Dich Überwindung gekostet hat? Wann hast Du das letzte Mal Deine Komfortzone verlassen?

Ich finde es immer so toll, wenn ich von Euch persönliche Nachrichten bekomme. Wenn Du Deine Zeilen mit mir teilen willst, schreib mir an mail@die-quelle.ch / Betreff: Joelle’s Zeilen.

Ich wünsche Euch eine wundervolle Woche!

(09.02.2021)


Rundschau

Manchmal ist das Leben schon spannend! Vor circa einem Jahr habe ich gerade meinen Job als Make-up Artistin und Stylistin gekündigt und nahm mir eine Auszeit. Ich wusste nicht was als nächstens kommen mag, wusste nur, dass es nicht mehr das Richtige war. Ich ging nach Ägypten um zu Kitesurfen, musste jedoch aufgrund von Corona in die Schweiz zurückfliegen.

Zu Hause angekommen, wurde ich etwas ängstlich betreffend der Corona-Situation. Ich hatte Existenzängste und stellte mir Fragen wie „Finde ich in so einer Zeit noch einen Job? Was mache ich, wenn nicht?“ Immer wieder trainierte ich meine Achtsamkeit durch Meditationen aber die Angst kam trotzdem hoch. Nicht jeden Tag aber oft. Es gab aber auch Tage, da war ich zuversichtlich und genoss einfach meine Zeit. Eines Abends war ich bereit, bereit für ein neues Abenteuer, eine neue Aufgabe. Ganz laut sagte ich beim Abendessen: „Ich wünsche mir einen tollen, kreativen Job aber vor allem ein Team bzw. Mitarbeiter, die mich verstehen und mit denen ich auch Deep Talks führen kann.“ Ich hatte genug von Small Talks aus meinem früheren Beruf. Kurz darauf bekam ich die Stelle in der Quelle. Ich war super happy aber fragte mich Anfangs, ob ich denn am richtigen Ort gelandet bin? Ich habe mich selbst schubladisiert.

«Von der Make-up Artistin zur Möchtegern-Spirituellen?»

Das war meine eigens kreierte Schlagzeile, die in meiner eigens kreierten Zeitung gestanden hätte;-) Ja, wir können manchmal richtig fies zu uns selbst sein! Zum Glück habe ich nicht auf mich gehört – oder doch? Na ja, jedenfalls war es die richtige Entscheidung. Ich habe das tollste Team überhaupt und den besten Job, den ich mir im Moment wünschen kann. Manchmal sollte man sich einfach viel weniger Gedanken machen und es einfach fliessen lassen. Wie oft hattest du bereits Situationen, bei denen du dir vorher stunden- oder tagelang den Kopf zerbrochen hast, dann kam doch alles gut und die Zeit hättest du dir sparen können. Ich finde ein Beruf, ein Hobby, oder das Aussehen definiert nicht, wer ich bin. Es gehört zu mir aber macht mich nicht aus, nicht wer ich WIRKLICH bin.

Heute schreibe ich jede Woche meine Zeilen, was übrigens toll ist, um mich selbst zu reflektieren – die eigenen Gedanken und Gefühle aufzuschreiben hilft in meinen Augen sehr, um Dinge zu verarbeiten, deshalb war ich immer Fan von Tagebüchern – mache Interviews mit Referenten wie Daniele Ganser und es macht mir riesen Spass. Alles ist möglich, Hauptsache das Herz und die Freude ist mit dabei! Und wenn du nicht genau weisst was dir Freude macht, probiere einfach alles aus:-) es gibt nichts zu verlieren, nur Erfahrungen zu gewinnen.

(02.02.2021)


Reflektion

Früher hat mir meine Mutter oft gesagt, als mir etwas Unschönes oder für mich Schlimmes widerfahren ist oder als ich mich über Menschen geärgert habe, dass sie ein Spiegel für mich sind und ich daraus lernen könne. Sie erklärte, es widerfahre mir nur, weil ich daraus wachsen und lernen kann. Damals war dieses „Spiegel-Ding“ schwierig zu verstehen.

Denn wieso wurde ich von meiner Ausbildungsbetreuerin schikaniert, obwohl ich mir die grösste Mühe gab und alles versuchte, es ihr recht zu machen? Oder wieso wurde ich in der Schule immer wieder von diesem einen Jungen gemobbt, obwohl ich ihm nichts angetan habe? Und sowieso, wieso passierte das immer MIR?

Heute verstehe ich. Es geht darum, an den Erfahrungen und Erlebnissen zu wachsen. Stärker zu werden, mir nicht alles gefallen zu lassen aber auch die Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. annehmen und akzeptieren. Mich auch mal in die Lage meines Gegenübers zu versetzen und alle Sichtweisen in Betracht zu ziehen. Wenn mich jemand oder etwas triggert, versuche ich erst mal bei mir zu schauen. Ich stelle mir die W-Fragen: Was löst es in mir aus? Wie kann ich damit umgehen? Warum macht es das mit mir? Oft helfen mir diese Fragen, die Situation besser zu verstehen oder zu analysieren. Ich war nie der Typ, der sofort wütend wurde und jemandem die Meinung gegeigt hat. Im Gegenteil, ich war eher der Typ “still leidende“ und musste erst lernen, meine Empfindungen zu kommunizieren sowie andere vielleicht das komplette Gegenteil oder ganz andere Dinge lernen mussten. Wir sind alle so unterschiedlich. Das allerwichtigste ist für mich die Erkenntnis, nie davon auszugehen, dass die andere Person mich wortlos versteht. Kommunikation ist das A und O (Punkt!).

Ich wünsche Euch eine tolle Woche und freue mich bereits jetzt, einige von Euch nächste Woche bei der Zoom Livesession am 1. Februar mit Daniele Ganser und mir begrüssen zu dürfen.

(26.01.2021)


Lichtpunkt

Die Welt steht Kopf und bei mir läuft alles super. Ich fühle mich körperlich sowie geistig fit und wohl. Irgendwie habe ich fast ein schlechtes Gewissen, wenn mich die Leute fragen, wie es mir geht und meine Antwort «tipptopp» ist. Doch auch wenn es um mich herum und in der ganzen Welt vielen in der aktuellen Situation nicht gut geht, heisst es nicht, dass ich ein schlechtes Gewissen haben muss.

Ganz im Gegenteil, ich versuche in diesen Zeiten positiv zu bleiben und damit bestenfalls andere anzustecken. Mir gelingt das deshalb, weil ich mir eine Morgenroutine zusammengestellt habe. Das hört sich jetzt total Insta-Fitness-Klischee-mässig an, doch es funktioniert tatsächlich! Und es funktioniert nicht, weil ich etwas durchziehen will oder mir etwas beweisen möchte – was mir früher bereits widerfahren ist – sondern weil es mir guttut und ich mir selbst keine Regeln aufgestellt habe. Auch sehr wichtig für mich sind Aktivitäten in der Natur, sei es im Schnee beim “Türele” oder Snowboarden, auf dem See beim Kitesurfen oder einfach nur ein Spaziergang.

Also nun zu meiner Routine:
Am Morgen stehe ich früh auf, trinke einen Sellerie-Saft auf leeren Magen (Anthony William lässt grüssen), mache dann ein 30 Minuten Home Workout inklusive Dehnen, dann Meditieren, Duschen und zum Schluss eine Schüssel Haferflocken mit Früchten frühstücken. Diese Routine hört sich banal an, doch sie hat mir extrem geholfen. Ich freue mich richtig darauf aufzustehen und habe spätestens nach dem Workout eine positivere Einstellung – beim Sellerie-Saft bin ich jeweils erst bei 50% postitiv;-). Der Anfang war schwer und die ersten Minuten nach dem Aufstehen brauchen ein wenig Überwindung. Doch dann wurde es immer einfacher. Ich bin überrascht, wie schnell ich mich an diese Routine gewöhnt habe und wie gross der positive Effekt ist. Ich habe mal gelesen, dass die meisten glücklichen Menschen eine Morgenroutine haben. Jetzt kann ich nachvollziehen, weshalb. Denn wenn man bereits am frühen Morgen Gutes für sich tut, spornt es an, dies den ganzen Tag zu tun, als würde sich die Energie vom Morgen über den Tag ausdehnen. Mein Januarloch ist also noch nicht gekommen – ich hoffe es bleibt auch so:-).

Habt Ihr eine Morgenroutine und wenn ja, wie sieht sie aus?
Für alle die keine haben, versucht es doch auch mal! Und wenn Ihr das macht, gebt mir ein Feedback, wie es bei Euch läuft!

(20.01.2021)


Leidenschaft

Als ich im Kindergarten war, wollte ich Tierärztin werden. Viele Erfolgsgeschichten starten damit, dass der oder die ProtagonistIn als Kind bereits wusste, was sein/ihr Traumberuf ist und das erfolgreich umgesetzt hat.

Ich bin keine Tierärztin.

Ich mag Tiere, aber ehrlich gesagt nicht besonders. Ich habe grossen Respekt vor ihnen und mein einziges Haustier war ein Meerschweinchen namens Tschipsy. Nicht falsch verstehen, Tschipsy war grossartig!

Mein Kindheitstraum, eine Tierärztin zu werden wurde also nicht Realität, und das ist gut so. Bestimmt geht es vielen da draussen so. Später hatte ich keine konkreten Träume mehr von meiner zukünftigen Berufung. Fragen wie: «Was willst du mal werden?» waren eher bedrückend als antreibend. Und Aussagen wie: «Dir steht die Welt offen, du kannst ALLES machen – bei uns war das noch nicht so!» machten es nicht einfacher. Wie soll ich mich bitte für etwas entscheiden, wenn ich ALLES machen kann? ALLES war dann zum Glück doch nicht möglich, denn man musste ja auch noch den entsprechenden Schulabschluss haben. Also tat ich was fast alle taten, ich ging in die KV Lehre;-). Eine solide Grundausbildung. Es hat mir gar nicht gefallen aber im Nachhinein war es tatsächlich eine solide Grundausbildung. Von Leidenschaft oder Enthusiasmus aber keine Spur. Damit ich am Morgen aus dem Bett kam, musste erst mal ein Red Bull her – am besten die grosse Büchse, das war damals ein Glückstag als die auf den Markt kam;-). Mittlerweile ist Red Bull überhaupt kein Thema mehr für mich.

Ständig habe ich nach meiner Berufung gesucht, ich wollte etwas Kreatives, Sinnvolles tun. Irgendwann hatte ich den Mut zur Veränderung. Für die Leidenschaft braucht es Mut – viel Mut! Und ich habe gelernt, dass der nächste Beruf oder der nächste Schritt nicht endgültig sein muss. So schnell die Leidenschaft entfacht wurde, so schnell kann sie wieder erlöschen. Dann ist es Zeit für ein neues Abenteuer. Mich mit «es ist Okay» zufriedenzugeben, gibt es für mich nicht mehr. Ich will Freude an dem haben, was ich tue und bin froh, diesen steinigen Weg gegangen zu sein.

(12.01.2021)


Neustart

Die Zeit über Weihnachten/Neujahr habe ich in vollen Zügen genossen. Ich konnte meine Batterien komplett aufladen, habe den November/Dezember-Blues hinter mir gelassen und fühle mich richtig motiviert und bin bereit, für neue Herausforderungen und Abenteuer.

Ich genoss jeden Tag im Schnee beim Snowboarden und Splitboarden oder auf dem See beim Kitesurfen. Das Auspowern und die kühle, frische Luft hat einfach gutgetan.

In den vergangenen Jahren hat sich bei mir jedoch ein “Januarmuster” eingespielt. Anfang Januar ist meine “Hochzeit” und ich bin motiviert und voller Elan. Ab Mitte Januar nimmt dies langsam ab und gegen Ende Januar falle ich oft auf die Schnauze;-) es ist jedes Jahr dasselbe und doch widerfährt es mir immer wieder – Januarloch? Das zeigt mir auf, dass das Leben ein Gleichgewicht braucht. Eine Balance. In der Natur. Beim Menschen. Bei den Tieren. Einfach überall. Es braucht diese Höhen und es braucht auch diese Tiefen im Leben. Es ist Gesetz. Das Schöne daran ist, in den besten Zeiten kann ich das Leben einfach geniessen und muss mir keine Sorgen um Morgen machen und in den Tiefpunkten weiss ich, bald wird es wieder nach oben gehen – denn es ist Gesetz.

Ich wünsche Euch einen wunderbaren Start ins neue Jahr und freue mich auf alle Höhen und Tiefen. Laut meinem Gesetz wird es aber im 2021 nur so von Höhen hageln;-)

Wie geht es Euch im Januar und habt Ihr Neujahrsvorsätze?

(5.01.2021)


Weihnachten und Jahreswechsel

Das Jahresende fühlt sich für mich immer wie ein Endspurt an. Jedes Jahr sage ich zu mir: „Gehe es locker und entspannt an, es muss nicht ALLES erledigt werden.” Die To-do-Liste muss aber doch unbedingt komplett abgearbeitet werden, denn bald schreiben wir die erste Seite eines 365 Seiten leeren Buches.

Auf der Liste sind nicht nur die üblichen Dinge wie: Auf der Arbeit möglichst alles abschliessen und Weihnachtsgeschenke organisieren. Nein – Ich muss auch noch die ganze Wohnung ausmisten, alle Fotoalben durch schauen, alte Briefe lesen (auch die Liebesbriefe aus der Kindheit), Bücher nach Alphabet sortieren, in der Küche alle ungesunden Lebensmittel ausmisten, ein Moodboard kreieren mit meinen Zielen im neuen Jahr und am besten noch den Balkon bereit machen, denn der Frühling kommt ja auch bald;-) geht es Euch auch so oder nur mir? Ich kann es dann auch nicht sein lassen, weil ich das neue Jahr so «fresh» wie möglich starten will. Dabei ist der Jahreswechsel ein Tag wie jeder andere. Und doch irgendwie anders. Ein aufregendes Gefühl – die Chance auf einen Neustart.

Ich sage Danke ❤

Danke für dieses Jahr, danke für die Möglichkeiten und Herausforderungen, danke für meinen Mut, danke an die tollen Menschen, die ich kennenlernen durfte. Danke an Euch!

Bis im 2021!

(22.12.20)


Raum für Erholung

Am Weihnachtsmorgen schmückten wir jeweils mit unserem Grossvater den Weihnachtsbaum und am Nachmittag übten wir für unsere jährliche Weihnachtsperformance vor der Familie. Mein Grossvater war begeisterter Musikinstrument-Bastler und -Spieler. Er konnte verschiedene Instrumente spielen. Meine Schwester und ich keines. Doch jedes Jahr drückte er uns ein Instrument in die Hand und das spielten wir dann so lange, bis das ausgewählte Weihnachtslied fehlerfrei klang.

Als Teenager war meine Motivation dann eher klein und das Handy wichtiger – da wurde ich durch Zeitmangel zum Triangel spielen degradiert! Mein Grossvater meinte aber mit voller Überzeugung: “Das ist ein ganz wichtiger Part und da muss man erst mal den Takt treffen!” Meine Schwester durfte Handörgeli spielen – sie war wohl weniger am Handy. Das schönste Jahr war, als ich Harfe spielen durfte und dazu das gelbgeblümte Kleid getragen hatte.

Weihnachten als Kind ist einfach etwas Wunderbares! Ich liebte es, Weihnachten zuerst bei den Grosseltern väterlicherseits und dann mütterlicherseits zu verbringen. Letztere wohnten in den Bergen und dort verbrachten wir unsere Winterferien mit Skifahren, Iglu bauen, rodeln, Spiele spielen und leckerem Grosi-Essen. An Silvester malten wir alle zusammen im Atelier meiner Grossmutter ein „Neujahreswünsche-Mandala“ und später gab es im Garten ein Lagerfeuer und eine selbstgebaute Schneebar mit Sekt und Rimuss. Eine wunderbare Zeit. Ich bin so dankbar für diese Erinnerungen. Die bleiben für immer. An Weihnachten geht es für mich darum, solche Erinnerungen zu schaffen und sie mit Freude im Herzen wieder erzählen zu können. Es geht tatsächlich nicht um die Geschenke, sondern um die Menschen, die uns begleiten.

Was ist Deine Geschichte?

(15.12.20)


Wärme

Als Kind habe ich Weihnachten geliebt. Ich freute mich darauf, den Weihnachtbaum bei den Grosseltern zu schmücken und konnte es kaum erwarten, bis alle Familienmitglieder eintrudelten. Das Outfit war auch ganz wichtig und wurde schon Tage zuvor ausgewählt. Mein Favorit war das gelb geblümte Kleid und dazu weisse Strümpfe.

Das Beisammensein war einmalig und schön. Die Geschenke natürlich auch:-) als Kind sagte ich einst kurz vor Weihnachtsabend zu meiner zwei Jahre älteren Schwester: „Ich freue mich so sehr auf die Geschenke, was bekomme ich wohl?“ Sie ermahnte mich: „Ach Joelle, an Weihnachten geht es nicht um die Geschenke, sondern um die Familie!“ Da war ich schon etwas enttäuscht…

Die Weihnachtsfeste der letzten zwei Jahre waren weniger schön, meine Grosseltern sind nicht mehr da und in der Familie gab es Streit und Missverständnisse.

Es war eine schwere Zeit aber im Nachhinein auch eine sehr lehrreiche. Denn ich habe gelernt zu verzeihen. Und es ist v******* schwer. Es kann Jahre dauern. Ich habe unzählige Podcasts, Bücher und Videos zum Thema Verzeihen gehört und gelesen. Es ergab alles Sinn, doch an der Umsetzung haperte es. Die Wut war einfach zu gross. Ich habe jedoch nie aufgegeben, an meinem „Verzeihen“ zu arbeiten. Je mehr ich durch Meditation und Spaziergänge in der Natur nach Innen geschaut habe, desto mehr habe ich begriffen. Je besser ich mich kennenlernte, desto eher konnte ich verzeihen. Das Wichtigste, das ich auf diesem Weg gelernt habe, ist, dass ich nicht in erster Linie meinem Gegenüber, sondern MIR verzeihen muss. Am Anfang war dies schwer zu begreifen, denn wieso sollte ich MIR verzeihen, wenn ja sowieso die andere Person schuld war?? Little did I know…

Ich machte eine Therapie und behandelte das Thema. Es hat mir sehr geholfen, mit einer aussenstehenden Person darüber zu sprechen. Irgendwann war ich an dem Punkt angelangt, da konnte ich mich und meine Wut in einer meiner Meditationen aus der Vogelperspektive betrachten. Es ging immer und immer besser und irgendwann – es brauchte wirklich sehr viel Zeit – konnte ich loslassen. Loslassen und vergeben. Ich sagte es laut und meinte es auch so: „Ich vergebe MIR und ich vergebe DIR!“ Der Schatten, damit meine ich die Wut in meinem Inneren, verschwand und es wurde Platz für Licht geschaffen. Dieses Licht war so befreiend und fühlte sich wundervoll an. Ich wollte dieses Gefühl von mehr Platz und Licht festhalten und habe gleich danach ein Bild gemalt, wie es sich für mich anfühlte:

Auch wenn Du verletzt wurdest und Dir Schlimmes widerfahren ist, die einzige Möglichkeit Deinen inneren Frieden zu finden ist, Dir zu verzeihen. Denn mit Deiner Wut schadest Du nur Dir selbst und niemandem sonst. Oft weiss die Person nicht einmal, weshalb und dass Du überhaupt wütend bist. Was bringt Dir dann Deine Wut überhaupt?

Die Weihnachtszeit oder auch jede Zeit:-) ist eine gute Gelegenheit, sich bei Familienmitgliedern/Freunden zu melden, mit denen Du lange keinen Kontakt mehr hattest. Wenn Du oft oder ständig daran denken musst und Dich das Thema beschäftigt, traurig oder wütend macht, dann nimm Deinen Mut zusammen, stelle Dein Ego zurück und melde Dich. Du könntest es sonst irgendwann bereuen.

(8.12.20)


Inneres Licht

Mein inneres Licht ist im Moment eher ein Flackern. So fühlt es sich jedenfalls an. Seit einiger Zeit habe ich nicht mehr meditiert, obwohl ich wüsste, dass es mir guttut. Doch irgendwie will ich gerade nicht. Das lustige oder auch traurige daran – ich weiss ganz genau wie ich es ändern könnte…

…mit dem Blick nach Innen. Klar kann ich sagen „just do it“ aber da ist im Moment eine Blockade. Vielleicht ist es aber auch Okay. Vielleicht brauche ich diese Zeit genauso, wie sie jetzt ist. Akzeptieren, wie es ist und mich selbst nicht unter Druck setzen. Auch wenn ich den Weg zum inneren Frieden verfolgen will, muss ich nicht etwas abliefern und mir auch selbst nichts vormachen. Der “Novemberblues” hat mich erwischt – na und?

Kennt ihr auch diesen inneren Dialog: „Jetzt habe ich keine Lust das Richtige zu tun und nach Innen zu schauen” – im nächsten Moment – „Aber es wäre gut für Dich, mach jetzt!“

Manchmal will man sich aber auch einfach ein wenig im Selbstmitleid suhlen, um dann wieder stärker herauszukommen, hoffe ich jedenfalls:-)

Ich wünsche Euch viel Schoggi im Adventskalender und bis ganz bald!

(1.12.20)


Klarheit

Früher habe ich mich nie getraut Dinge anzusprechen, die mir unangenehm waren. Oft habe ich solche Gefühle einfach wochenlang, monatelang oder sogar jahrelang mit mir herumgetragen. Aus Angst vor der Reaktion meines Gegenübers habe ich mich nicht getraut, etwas zu sagen. Vielleicht aus Angst, der andere könnte verletzt sein oder ich könnte verletzt werden.

Mit der Zeit habe ich gelernt, dass es eine riesengrosse Erleichterung ist, wenn ich mich mitteile und meine Gefühle preisgebe. Jedes Mal, wenn ich mich getraut habe, kam im Nachhinein die Erleichterung und das Herz wurde leichter. Oft war es auch nur ein Missverständnis. Mir gelingt es aber noch heute nicht immer, sofort der Situation entsprechend zu reagieren und mich zu äussern. Meistens muss ich ein paar Stunden oder eine Nacht darüber schlafen, dann noch etwas Mut sammeln und los geht’s…

Geht es Dir auch manchmal so? Oder fällt es Dir leicht, Dinge direkt anzusprechen?

(24.11.20)


Erneuerung

Nach dem Loslassen kommt etwas Neues. Schliesst sich eine Tür, öffnet sich eine Andere. Im ersten Moment fällt es schwer, gewohntes Terrain zu verlassen und neue Wege zu gehen. Und obwohl ich in meinem Leben jedes Mal für meinen Mut belohnt wurde, war es doch immer wieder eine grosse Herausforderung.

Die Komfortzone ist leicht. Doch was uns im Leben wirklich weiterbringt, ist mutig zu sein und vertrauen in sich selbst zu haben. Vertrauen in das Leben und der Glaube daran, dass alles einen Sinn hat, auch wenn die Zeit noch so schwierig ist, es wird wieder bergauf gehen.

(18.11.20)


Loslassen

Loslassen fühlt sich befreiend an. Den Verstand loslassen, das Ego loslassen, die Gedanken loslassen. Einfach ein paar Minuten nur mit der Seele und dem Körper zu sein. Je öfter ich das praktiziert habe, desto mehr wurde mir auch im Alltag bewusst, was WIRKLICH wichtig für mich ist.

Probleme, Ängste und Sorgen bestimmen nicht mehr mein Leben. Nein, ich habe es selbst in der Hand und durch einfache Übungen kann ich so viel Gutes für mein Wohlbefinden tun. Als ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt habe, ist mir ein Satz stark im Gedächtnis geblieben: “Wie geht es mir in diesem Moment, habe ich genau JETZT ein Problem?” die Antwort war immer Nein. Das hat mir geholfen.

Ich liebe den Herbst in all seiner Farbenpracht. Eine Zeit zum Loslassen und neue Energie zu tanken.

Wie sieht Dein Loslassen aus?

(11.11.20)


Ent-Täuschung

Eine 84-jährige Frau rief mich diese Woche an und benötigte Support für die Anmeldung eines Online Kurses. Sie wäre so gerne dabei aber sei halt computertechnisch nicht so gewandt. Wir haben es gemeinsam hingekriegt. Nach meiner Hilfe bedankte sie sich in aller Form und entschuldigte sich noch für ihr Unwissen.

Ich antwortete, da gäbe es nichts zu entschuldigen und war gerührt, denn solche Unterhaltungen gab es öfter in den letzten Wochen. Nicht alle sind mit der modernen Technik aufgewachsen und es ist nun mal nicht für alle eine Selbstverständlichkeit, solche Dinge zu beherrschen. Und das führte mich dazu, über Akzeptanz nachzudenken. Sich selber an der Nase nehmen und andere nicht für etwas verurteilen, auslachen oder zu beschimpfen. Sondern helfen, wenn man helfen kann und respektvoll mit den Mitmenschen umgehen. Du weisst nie, wann es Dir vielleicht auch mal so geht und Du froh um etwas Hilfe bist. Auch wenn es hier nicht um Gegenleistungen geht. Wir alle sind mal jung und wir alle werden alt. Kein besser, kein schlechter.

Hast Du mal versucht, jeden Tag für jemanden etwas Gutes zu tun? Auch wenn es noch so eine kleine Geste ist…

(3.11.20)


Erwachen

Das Wort «Erwachen» kenne ich aus Büchern und von spirituellen Meistern. Ich persönlich habe nie gedacht: “Ich wäre gerne erwacht.” Und doch ist es ein Thema, das mich sehr interessiert. Meiner Ansicht nach gibt es jedoch verschiedenen Arten von «Erwachen».

Eine gewisse spirituelle Erleuchtung habe ich erfahren. Es ist aber nicht von einem Moment auf den anderen geschehen, sondern über Jahre hinweg. Einfach ein gewisses Bewusstsein – ein Bewusstsein für die Umwelt, für mich selbst, für die Menschen, für die Tiere. Ich empfinde es aber auch nicht als schlimm, wenn sich mein Ego oder mein Verstand meldet und den Senf zu gewissen Situationen dazugibt?. Sofern ich mir bewusst bin, was gerade passiert oder es zumindest im Nachhinein reflektieren kann. Wir sind auf die Welt gekommen, um zu lernen, jede/r im eigenen Tempo und auf die eigene Art und Weise.

In der jetzigen Zeit empfinde ich es jedoch als sehr wichtig, dass wir alle versuchen, mehr nach Innen zu schauen, um unser Bewusstsein und unsere Achtsamkeit zu stärken.

(27.10.20)


Wahrnehmung

Die Wahrheit annehmen und sich nicht dagegen wehren. Sich aber auch nicht von der Wahrnehmung anderer beeinflussen lassen. Ich habe das Gefühl, mein Umfeld hat sich gespalten. Wie ein Riss in der Erde – entweder steht man auf der einen oder auf der anderen Seite.

Ich befinde mich mittendrin. Weder habe ich Angst, noch würde ich je darüber spotten. Doch dem Ganzen so viel Macht zu geben, bringt mich zum Nachdenken. Es ist Zeit, uns an den postitiven Dingen zu erfreuen und uns bewusst zu werden, was wir alles haben, anstatt sich auf Negatives zu konzentrieren. Das Leben geht weiter und ist lebenswert!

Unser Projekt «Werde Peacemaker», an dem wir in den letzten Wochen intensiv gearbeitet haben, geht diesen Samstag online! Eine Zusammenarbeit mit Daniele Ganser und der Quelle. Wir freuen uns sehr auf den baldigen Start und sind gespannt…

(21.10.20)


Achtsamkeit

Seit ich in meinen Meditationen versuche, im Hier und Jetzt zu bleiben, gelingt es mir auch im Alltag viel öfters. Achtsam zu sein bedeutet für mich, alles um mich herum wahrzunehmen und zu geniessen. Den Moment zu geniessen, egal bei welcher Tätigkeit oder bei welchem Nichtstun.

Früher fand mein Leben in der Vergangenheit und in der Zukunft statt. Ich habe mir oft die Frage gestellt: „Wie kann man glücklich werden?“ Oft habe ich gehört oder gelesen: „Lebe im Hier und Jetzt“. Doch so einfach ist das gar nicht! Es gab keinen Schalter, den ich umlegen konnte. Mir wurde bewusst, es ist vielmehr ein stetiger Prozess und es bedeutete auch, dass ich bereit sein musste, an mir zu arbeiten. Das habe ich getan, ich habe nach Innen geschaut, dort habe ich schöne aber auch unschöne Dinge angetroffen. Ich habe mich meinen „Problemen“ gestellt und es war keineswegs einfach. Ich habe Tränen vergossen, doch der Drang zur Persönlichkeitsentwicklung war so gross, dass ich nie aufgegeben habe. Mein Leben hat sich dadurch aber zum Positiven verändert. Ich bin stolz auf meinen Mut und ich bin dankbar, dass ich beim Aufstehen mit positiven Gedanken den Tag starten kann und am Abend mit einem Lächeln einschlafen darf.

(13.10.20)


Menschheitsfamilie

Es ist schwierig, den anderen genau so zu akzeptieren, wie er ist. GENAU so – ohne eine Kleinigkeit ändern zu wollen. Keine Erwartungen zu haben und sich nicht auszumalen, wie es wäre, wenn das Gegenüber doch ab und zu mehr Verständnis zeigen würde, mehr auf einen zukommen würde, mehr für einen da sein würde, mehr Rücksicht auf die eigenen Bedürfnisse nehmen würde…

In jeglichen Beziehungen zu Menschen können diese Gedanken oder Erwartungen kommen. Oft gibt es Streit – wir sind verletzt. Wir sind verletzt, obwohl wir im Grund der Dinge den anderen für etwas anklagen, das MIR nicht passt. Ich erinnere mich selbst oft bei Konflikten daran, dass ich keine Erwartungen haben sollte und mein Gegenüber nicht ändern kann und nicht ändern will. Doch leicht fällt es mir nicht immer.

In der heutigen Zeit wird so oft und vor allem so schnell kritisiert, insbesondere auch in den sozialen Medien. Meinungsfreiheit wird propagiert, sobald jedoch die eigene Meinung geäussert wird, hagelt es Kritik – auch wenn die eigene Meinung nicht geäussert wird! Wäre es nicht schön, wenn wir alle in Frieden miteinander leben könnten? Wenn wir nicht dem anderen die Schuld zuweisen, sondern mehr nach innen schauen?

(07.10.20)


Dankbarkeit

Ich will mich herzlich bei euch allen bedanken, danke, dass ihr meine Zeilen lest und danke an alle, die mir jeweils auf meine Texte antworten. Ich freue mich immer riesig, wenn sich jemand die Zeit nimmt und mir eine Nachricht zuschickt oder sich persönlich bei mir meldet. Danke auch an die stillen Leser/innen, ihr seid genauso wertvoll. DANKE!

Ich bin dankbar für meinen Partner, der immer hinter mir steht, für mich da ist und mit dem ich schon so viele Abenteuer, wie auch stille Momente erleben durfte. Ich würde Dich immer wieder wählen! Ich bin dankbar für meine Mutter, die ich über alles lieb habe. Ich bin dankbar für Martin, für seine liebevolle Art und weil er einfach wichtig ist. Ich bin dankbar für meine Schwester, die ein sehr grosses Herz hat, das Leben immer voll auskostet, sich nicht zu viele Gedanken macht und die leckersten Schoggi-Erdnuss-Haferflocken-Schnitten macht. Ich bin dankbar für meinen Vater, der mir das Leben geschenkt hat und durch den ich viel gelernt habe, auch wenn es nicht immer einfach war. Ich bin dankbar für meine beste Freundin und meine Freunde, die immer für mich da sind. Ich bin dankbar für die Quelle Teammitglieder, die ich in so kurzer Zeit alle ins Herz geschlossen habe.

Wofür bist Du dankbar?

(29.09.20)


Die Botschaft

Eine Botschaft an mich selbst:

Sei mutig und lass dich nicht von anderen verunsichern. Sag deine Meinung, auch wenn es andere verletzen könnte. Sei ehrlich zu dir selbst. Zögere nicht zu lange.Stelle nicht infrage, ob du gut bist oder nicht, auch nicht, ob du gut GENUG bist. Hör auf dein Herz. Verurteile andere nicht. Versuche, zu vergeben, auch wenn es unglaublich schmerzhaft war. Kümmere dich um dein Inneres und weniger um Äusserlichkeiten. Vertraue deiner Intuition. Lache so oft es geht und nimm das Leben nicht zu ernst.

So, jetzt muss ich es “nur” noch umsetzen?.

(22.09.20)


Erholung

Momentan spüre ich, die Menschen sind unzufrieden, genervt oder hässig. Ich selber ertappe mich auch ab und an in dieser Stimmung. Manchmal tut es gut zu wissen, dass es anderen auch so geht.

Vielleicht hängt es auch mit den bevorstehenden Entscheidungen zusammen, die wir übernächstes Wochenende in der Schweiz treffen werden. Doch irgendwie ist es auch faszinierend, wie alles zusammenhängt und dann hat auch noch der Mond seine Kräfte im Spiel…
Wenn ich so darüber nachdenke, ist es eigentlich etwas Schönes, denn es zeigt, dass wir Menschen, wie auch die Natur, miteinander verbunden sind und erweitert mein Bewusstsein, dass jede/r Einzelne von uns zum Ganzen gehört.

Wir alle sind gleichwertig. Wir alle sind wertvoll. Wir alle sind wichtig. Wir alle haben die Wahl und können wählen…

(15.09.20)


Wandel

Früher hatte ich das Gefühl, ich bin allein mit meinem Denken über Spiritualität. Mein Freundeskreis konnte nicht viel mit alternativen Therapieformen und Spiritualität anfangen. Meine Mutter hat mir in dieser Hinsicht vieles beigebracht und mir wundervolle Dinge mit auf den Weg gegeben.

Als ich klein war, ging ich regelmässig zu einer Kinesiologin. Anfang 20 besuchte ich wöchentlich eine Heil- und Meditationsgruppe. Nie habe ich in meinen Freunden davon erzählt, wahrscheinlich aus Angst, es könnte als «schräg» oder «abgespaced» abgestempelt werden. Damals war mein Selbstbewusstsein sehr klein und die Meinung anderer sehr gross. Erst als ich meine heute beste Freundin kennengelernt habe, hat sich einiges verändert. Ihr konnte ich von Anfang an alles erzählen, stundenlang haben wir uns ausgetauscht, gelacht, geweint und waren füreinander da. Sie hat mich so akzeptiert, wie ich bin und mich in meinen Träumen und Vorhaben immer unterstützt. Dank ihr wusste ich, dass ich nicht allein bin. Heute ist sie eine wundervolle, frisch gebackene Mutter und kann ihrem Kleinen all das mit auf den Weg geben. Das Leben schenkt uns immer wieder kleine Helfer oder Zeichen und wenn wir wachsam sind, werden wir sie erkennen. Denn wir sind nicht allein.

Übrigens, ich bin sehr gespannt und auch freudig nervös, was die kommenden Wochen betrifft. Wir haben in der Quelle ein grosses Projekt gestartet und ich bin Teil der Realisation. Ich freue mich darauf, sobald ich darf, Dir mehr darüber zu berichten…

Bis zum nächsten Mal 😉

(08.09.20)


Authentisch SEIN

Als ich klein war, habe ich mich ständig angepasst. Ich habe gelernt, dass wenn ich ein anständiges, wohlerzogenes und stilles Kind bin, mich die Erwachsenen loben und mögen. Das Lob hat gutgetan, alle waren zufrieden, auch ich – dachte ich zumindest.

Es hat mir einen steinigen Weg in das Erwachsenenleben geebnet. Erst spät habe ich gelernt, für mich einzustehen und noch heute fällt es mir ab und zu schwer. Die Angst, mit Gesagtem jemanden zu verletzten ist gross. Schweigen ist einfacher. Doch Schweigen führt zu einer inneren Wut, die früher oder später – bei mir eher später – raus muss. In der heutigen Zeit ist das Thema «sei du selbst – be you & do you» grossgeschrieben. Sich zu verstellen oder anzupassen ist out. Doch geschieht das bei vielen nicht automatisch bzw. wurde es uns nicht so beigebracht? Wir wollen Kinder, die sich wie Erwachsene verhalten und wir wollen Erwachsene, die ehrlich ihre Meinung kundtun und sich selbst sind? Authentizität ist in meinen Augen ein Lernprozess und erfordert viel Selbsterkenntnis.

(01.09.20)


Respekt, Toleranz & Miteinander

Diese Woche verweile ich im Urlaub. Ich freue mich darauf, die Seele baumeln zu lassen, Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren und stundenlang mit dem Kite auf dem Wasser zu verbringen. Doch das Thema Toleranz, Respekt & Miteinander will ich mir trotz Urlaub nicht entgehen lassen.

Seit ich in der Quelle tätig bin, ist dieses Thema für mich noch viel präsenter geworden. Das Untereinander im Team ist stark geprägt von einem respektvollen Miteinander. Speziell erwähnen will ich heute Bruno. Er betreut Projekte für unsere Online-Kurse, kümmert sich um die Website und ist unser Informatik-Allrounder. Bruno ist aber natürlich noch viel mehr! Er hat die liebenswürdigsten Augen, immer ein Lächeln im Gesicht, es geht ihm meistens gut bis sehr gut und er steht einem stets mit Rat und Tat (und Weisheiten) zur Seite. In meinen Augen ist er jemand, der alle genauso akzeptiert, wie sie sind. Bei ihm kann ich so sein, wie ich bin und ich spüre, er wertet und er verurteilt auch nicht. Diese Eigenschaft empfinde ich als ganz besonders, da ich heutzutage (mich eingeschlossen) immer wieder das Gegenteil antreffe.

Danke, dass es Dich gibt Bruno!

(25.08.20)


Inspiration

In meinem Leben ziehen mich immer wieder Menschen an, die unglaublich kreativ und inspirierend sind.
Seit ich klein bin, spielt Kreativität eine grosse Rolle in meinem Leben. Meine Kindheitsfreundin war die Kreativität in Person. Mit ihr habe ich genäht, gemalt und die absurdesten Projekte realisiert.

Meine Grossmutter war Malerin und ich liebte es, mich in ihrem Atelier auszutoben. Mein Grossvater bastelte jahrelang eigene Musikinstrumente. Ich hatte aber selbst nie das Gefühl, künstlerisch sehr begabt zu sein, obwohl ich es sehr gerne tat. Doch es spielt auch keine Rolle, ob das Endergebnis «schön» ist (da stellt sich die Frage: Was ist schön?), wichtig ist nur der Prozess und das Gefühl dabei. Das Schönste an der Kreativität ist für mich die Begeisterung und Freude, die ich dabei empfinde und die ich auch in den Augen der anderen Person sehe. Es gibt nichts Schöneres, als wenn jemand Feuer & Flamme für etwas ist und dadurch pure Lebensfreude ausstrahlt.

Wofür kannst Du Dich begeistern?

(18.8.20)


Seelennahrung

Meine Seelennahrung ist etwas Gutes für mich zu tun. Am besten ein entspannendes Schaumbad mit einer Gesichtsmaske oder ein guter Film, ein gutes Buch – auch mit Gesichtsmaske;-)

Es gibt aber auch andere Momente, Momente in denen ich mehr Action brauche. Das kann ein Wochenende im VW Bus oder ein paar Stunden mit dem Kite Schirm auf dem Wasser sein. Ein Rezept für die optimale Seelennahrung gibt es meiner Ansicht nach nicht. Wichtig ist nur, dass es für Dich stimmt, Du Dich wohlfühlst oder es Dein Feuer zum Brodeln bringt.

Was bedeutet Seelennahrung für Dich?

(11.08.20)


Leichtigkeit

Heute möchte ich über Verena schreiben. Sie ist die erste Person, die mir beim Thema Leichtigkeit in den Sinn kommt. Verena ist die gute Seele der Quelle und unser Organisationstalent. Sie empfängt unsere Gäste liebevoll am Empfang und kümmert sich um die komplette Eventorganisation.

Sie kann wunderbar mit den unterschiedlichsten Charakteren umgehen und hat für jedes Problem eine Lösung – also eigentlich gibt es bei ihr keine Probleme, sondern nur kleine Stolpersteinchen. Dann macht sie das alles noch mit so einer Leichtigkeit und Dankbarkeit! Man merkt, sie weiss wie’s läuft und lässt sich die Laune auch von noch so negativen vibes nicht verderben.
Danke, dass es Dich gibt – von Dir stibitze ich gerne eine Scheibe!

Hast Du auch einen Menschen, den Du für etwas bewunderst? Vergiss nicht, es ihr/ihm auch zu sagen.

(05.08.20)


Unbekümmertheit

Ich ertappe mich oft dabei, mir um zu viele Dinge Sorgen zu machen oder mich in To-Do-Listen zu verzetteln. Manchmal beobachte ich sogar, wie ich meinen Verstand beobachte, wenn er sich mal wieder in Details verworren hat.

In diesen Momenten fühlt sich das Leben sehr ernsthaft und schwer an. Um da wieder herauszukommen, versuche ich, mich auf den jetzigen Moment zu konzentrieren. Sobald ich merkte, dass es mir ja eigentlich an nichts fehlt und all die Sorgen in der Zukunft liegen, fühlt es sich wieder viel leichter an. Von einem Moment zum anderen leichter, nur weil ich mich dafür entschieden habe – spannend.

Dazu fällt mir das Sprichwort ein: „Nimm das Leben nicht so ernst, Du kommst da eh nicht lebend raus” 😉

(28.07.20)


Demut

Für mich war das Wort Demut eher befremdlich, bis anhin habe ich mich nicht gross mit dem Thema auseinandergesetzt. Früher dachte ich, Demut hat etwas mit kriecherisch sein zu tun, da lag ich wohl falsch.

Wahre Demut ist ein Wert, der viel geachtet und geschätzt wird. Menschen, die ihren Mitmenschen mit Demut begegnen, werden respektiert. Also waren meine Gedanken: Ich bin weder selbstverliebt noch respektlos, bin ich also eine demütige Person? Es kann sein. Doch Demut bedeutet auch, äussere Gegebenheiten hinzunehmen ohne darüber zu klagen und sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Bin ich doch keine demütige Person? Bedeutet Demut also, sich von Hochmut zu befreien? Ich denke, es ist ein Lernprozess und sich damit zu befassen, ist bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Was bedeutet Demut für Dich?

(22.07.20)


Leuchten

Ich spüre, wie mein inneres Licht von Tag zu Tag mehr strahlt. Wichtig auf diesem Weg sind vor allem auch die Menschen, die mich umgeben. Ich habe gelernt, dass ein positives Umfeld ein enorm wichtiger Bestandteil dieses Prozesses ist.

Aus tiefsten Herzen glaube ich an das Gute, an eine bessere Welt. Miteinander – statt gegeneinander. Warum über andere urteilen oder sie verurteilen? Warum nicht akzeptieren, dass wir alle verschieden und doch so gleich sind. Wir alle stammen aus derselben Quelle, wir alle tragen das Licht in unseren Herzen. Es braucht nur manchmal jemand, der Dich an die Hand nimmt, der an Dich glaubt und Dein Licht auch in schattigen Momenten sehen kann.

Lasst uns nicht wegsehen, sondern einander helfen und die Welt zum Leuchten bringen.

(14.07.20)


Entspannung

Früher habe ich nicht gewusst, was ich genau brauche, um meine innere Balance zu finden. Es war ein langer Lernprozess. Mit der Zeit habe ich herausgefunden, dass ich viel öfter in mich reinhören muss, um überhaupt zu merken, wie es mir geht, wie ich mich fühle.

Durch Meditation habe ich dann einen Zugang zu mir gefunden. Ein paar Minuten am Tag bei mir sein und einfach die Stille geniessen. Sobald ich aus dem Gleichgewicht komme oder unruhig werde, merke ich, es ist an der Zeit, wieder in mich zu gehen. Dies zu erkennen, ist bereits ein grosser Schritt, klappt aber nicht immer. Je öfter ich jedoch auf mich höre und je bewusster ich Dinge wahrnehme, desto mehr gelingt es mir.

Ich hoffe, auch Du hast für Dich einen Weg zur Entspannung gefunden und falls ja, würde ich mich sehr freuen, Deine Geschichte dazu zu hören.

(08.07.20)


Angst

Mein ganzes Leben lang hatte ich Angst. Angst, mich im Klassenzimmer zu melden, weil die Antwort falsch sein könnte. Angst, als Kind zu sagen, was ich wirklich fühle, weil, ich wollte ja geliebt werden. Angst vor Mobbing.

Angst vor Neuem, weil die Komfortzone des bekannten einfach angenehmer ist. Angst, laut vor Wut zu schreien, weil ich sollte ja leise sein. Angst, wieder verletzt zu werden, weil es tat ja so weh. Angst, in eine neue Stadt zu ziehen, weil es könnte mir ja nicht gefallen. Angst, mich von Menschen zu trennen, die mir einst so nah waren. Angst, mein wahres Gesicht zu zeigen, weil die Maske fallen könnte.
Doch was hat mir die Angst gebracht? Hat sie mich beschützt? Hat sie mich vor dem bewahrt, wovor sie mich gewarnt hatte?
Sie hat mich dazu gebracht, mich anzupassen und zu verstellen. Ich fragte mich, ist die Angst per se etwas Schlechtes? Trotz allem bezweifle ich das, denn sie hat mir geholfen, mich auf den Weg zu mir selber zu machen. Sie hat mich spüren lassen, dass ich über meine Grenzen hinausgehen kann. Sie hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Sie hat mich gelehrt, auf meine innere Stimme zu hören. Ich kämpfe nicht mehr gegen sie an, sondern versuche, mich und alles was zu mir gehört mit viel Liebe anzunehmen.

Angst hatte ich sogar vor meinem Hobby, dem Kitesurfen. Noch heute wage ich mich nicht, gewisse Sprünge auszuführen, doch zugleich habe ich noch nie so viel Lebensenergie und Freude empfunden. Vor drei Jahren gab es einen Moment auf dem Wasser, den ich nie mehr vergessen werde. Ich war so überglücklich, endlich hin und her fahren zu können, dass ich dachte: Sollte ich jetzt sterben, wäre es gar nicht so schlimm, denn ich habe gelebt und meine Angst überwunden – zum Glück war es dann doch noch nicht das Ende;-)

Also lasst uns die Angst dankbar annehmen, ohne ihr zu viel Raum zu gewähren. Lasst uns mutig sein und das Leben in jedem Moment, in jeder Minute und in jeder Sekunde geniessen. Es wird nie besser als JETZT.

(30.06.20)


Sommergefühle

Die ersten Wochen in der Quelle waren für mich herausfordernd aber spannend. Eine emotionale Achterbahnfahrt. Von enthusiastisch bis hin zu Fragen wie: Kann ich das und bin ich gut genug dafür? Der Kopf hat geraucht, die Eindrücke waren, als klicke man den ganzen Tag durch Instagram Stories.

Aller Anfang ist schwer, dieses Sprichwort kommt nicht von ungefähr. Ich spüre jedoch sehr stark, dass ich am richtigen Ort gelandet bin. Jeden Tag darf ich mich besser kennenlernen und zudem mehr über andere Menschen sowie das Weltgeschehen erfahren. Die Mitarbeitenden in der Quelle arbeiten intuitiv, mit viel Freude und vor allem mit Herz. Genau richtig für mich, denn ich bin ein Planungstyp und vor lauter Planung vergesse ich ab und an, auf mein Inneres zu hören. Als ich an der letzten Teamsitzung mit Stolz mein neues Projekt vorstellte, war die Rückmeldung durchweg positiv. Es fiel jedoch der Satz: „Es ist toll, wie du alles strukturiert und geplant hast, aber vergiss nicht, viel wichtiger ist uns, dass es von Herzen kommt.“ Dieser Satz hat mich so berührt, noch nie habe ich in der Arbeitswelt etwas Vergleichbares erlebt.
Meine Teamkolleginnen und Kollegen sprudeln vor Ideen, alle ziehen am gleichen Strang. Allen ist es wichtig, für Euch das Beste zu geben, die besten Referenten zu akquirieren und dazu beizutragen, mehr Liebe in diese Welt zu bringen. Die Familie Mensch ist für mich im Quelle Team stark spürbar. Man ist nicht irgend ein Mitarbeitender, man ist Mensch. ICH bin Mensch mit all meinen Fehlern – mit all meinen Stärken. Genau so bist DU und ALLE Menschen perfekt, einzigartig und wertvoll.

Ich freue mich, Dich mit dem Quelle Team auf Deinem Weg begleiten zu dürfen.

(23.06.2020)


Joelle Hodler

Seit Anfang Juni bin ich die neue Mitarbeiterin im Bereich Kommunikation in der Quelle.
Ich komme aus einer anderen Welt, der Beauty-Welt. Viele Jahre habe ich als Make-up Artistin und Stylistin gearbeitet, habe Menschen äusserlich verschönert, kreierte kreative Looks für Fotoshootings/TV und war Dozentin einer Beauty-Schule.

Äusserlichkeiten waren mir immer wichtig, aber auch das Interesse an Spiritualität begleitet mich schon mein ganzes Leben. Während meiner Selbstfindung wurde mir immer wieder bewusst, dass die Ablösung von meinem Ego guttut. Einfach mal loslassen und keine Gedanken machen, was wohl andere darüber denken. Immer weniger habe ich mich mit Materialismus und Äusserlichkeiten identifizieren können und immer mehr richtete sich mein Blick auf mein Inneres. Das Interesse, auf meinem Beruf weiterzuarbeiten, ging verloren. Mir fehlte aber zugleich lange Zeit der Mut, etwas zu verändern. Ausserdem wusste ich nicht, was ich sonst tun soll. Schwierig war vor allem zu akzeptieren, dass der Traumjob nicht mehr Traumjob war. Träume ändern sich – mir das einzugestehen war anfangs schwer. Mein Verstand meldete sich immer wieder mit Sätzen wie: Aber viele junge Frauen wünschen sich doch so einen spannenden und kreativen Job! Du hast so hart dafür gearbeitet und willst jetzt doch etwas anderes machen?
Schliesslich hörte ich auf mein Herz. Also beschäftigte ich mich einige Monate intensiv mit mir selbst, habe viel meditiert, spirituelle Bücher gelesen und versucht, auf meine innere Stimme zu hören. Eines Abends sagte ich beim Abendessen laut zu mir: “Ich will einen Job mit Menschen, die mich in dieser Beziehung verstehen”. Am nächsten Morgen fand ich die Stellenausschreibung der Quelle in meinem Postfach…

Seit meinem Start in der Quelle habe ich bereits viel Neues gelernt, die Möglichkeiten und Informationen scheinen für mich unendlich. Ich will Dich gerne auf die neue, spannende Reise mitnehmen und ganz offen und ehrlich meine Eindrücke und Erlebnisse mit Dir teilen.

Ich freue mich.

(16.06.20)

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